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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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grinsend seine Fangzähne. »Ich fing schon an, mir ein wenig Sorgen um dich zu machen, meine Liebe. Ich versuche bereits seit geraumer Zeit, dich zu wecken.«
    »Hau ab«, lallte ich benommen.
    »Wusste ich doch, dass du entzückt sein würdest, mich zu sehen.« Er tätschelte meinen rotseidenen Oberschenkel. »Nur um dich zu beruhigen: Ich bin weder ein Traum noch eine durch Drogen hervorgerufene Halluzination« – er hob meine
Hand von der Bettdecke -, »obwohl du mit Morphium vollgepumpt bist.« Er schnippte die Infusionsnadel an, die in meinem Handrücken steckte, und ich zuckte zusammen.
    »’piss dich«, lallte ich und wünschte, es würde »Plopp« machen, und er würde sich wie jeder anständige Alptraum in Luft auflösen.
    »Aha, ich sehe schon, es fällt dir schwer, den Tatsachen ins Auge zu sehen.«
    Er ließ meine Hand los, und wir schauten beide zu, wie sie kraftlos auf die Bettdecke fiel, hochfederte und liegen blieb.
    »Ich gebe zu, es ist mir anfangs selbst nicht leichtgefallen, aber schließlich habe ich mich doch an den Gedanken gewöhnt, noch nicht tot zu sein.«
    Die Schmerzen in meinem Handrücken ließen nach, und ich versuchte, mich auf die Seite zu drehen, im goldenen Nebel zu versinken und diesen Alptraum hinter mir zu lassen. Aber es ging nicht. Ich konnte mich nicht rühren. Entsetzt wurde mir klar, dass ich kein Glied bewegen konnte. Eine kalte Angst umkrallte mein Herz, das dumpf und stetig pochte.
    Vielleicht war dies ja doch kein Traum.
    »Hab geseh’n, wie Kobolde Asche verstreuen«, nuschelte ich, schon ein wenig deutlicher.
    »Allerdings. Eine recht unangenehme Überraschung.«
    Er strich mit einer schneeweißen Hand über den Aufschlag seines marineblauen Jacketts. »Eine weit angenehmere Überraschung dagegen war es, festzustellen, dass ich den Löffel doch noch nicht ganz abgegeben hatte.« Er ließ seine scharfen Fangzähne aufblitzen.
    »Kratz ab«, brummte ich angewidert.
    Er seufzte.
    »Das Morphium beeinträchtigt dein Denkvermögen, meine Liebe. Das ist ärgerlich. Ich möchte nämlich wirklich dringend mit dir reden. Erlaube mir, dem abzuhelfen.«

    Er ergriff erneut meine Hand und riss die Infusionsnadel heraus. Dann schnüffelte er zu meinem Entsetzen an der Innenseite meines Handgelenks.
    »Dein Blut riecht noch genauso köstlich wie früher, trotz des Morphins.«
    Zwei dünne, nadelscharfe Giftzähne wuchsen hinter seinen Schneidezähnen hervor. Meinen Arm fest umklammert, biss er zu.
    Ich bäumte mich auf vor Schmerzen, meine Glieder zuckten wie die Flossen eines gestrandeten Fischs. Ich versuchte, mich zu wehren, versuchte es mit aller Kraft, aber vergebens. Ich schrie, aber er hielt mir den Mund zu, drückte meinen Kopf in das schwarze Satinkissen. Dann verschwamm alles um mich herum, die Schmerzen klangen ab, und ich wurde von einer wilden, ungezügelten Erregung gepackt. Das Venom breitete sich in meinem Körper aus, traf mein Herz wie mit einem Vorschlaghammer. Es klopfte schneller, immer schneller, meine Haut begann zu kribbeln, mein Adrenalinspiegel kletterte in schwindelnde Höhen.
    Sein Kopf fuhr hoch, und er nahm zufrieden einen tiefen Atemzug.
    »Du weißt, wie’s läuft, nicht wahr, meine Liebe? Mit so viel Venom im Blut schreit dein Körper nach sexueller Erlösung, doch die findet er nur, wenn ich dein Blut trinke.«
    Er beugte sich vor, schob mein Negligé beiseite und kniff mich in die linke Brustwarze. Ich bäumte mich keuchend auf, von einer unerträglichen, ja, schmerzhaften Lust gepackt.
    »Es wäre natürlich höchst unmoralisch von mir, deine Verwundbarkeit auszunützen – da du dich nicht wehren kannst.« Der Earl stieß einen zufriedenen Seufzer aus und leckte sich mein Blut von der Unterlippe. »Aber es ist immerhin gut, zu wissen, dass ich noch nicht alles verlernt habe!«
    Ich zitterte am ganzen Körper, schwitzte und musste an
mich halten, ihn nicht anzuflehen, mich zu nehmen. Venom ist wie jede andere Droge: Je mehr man konsumiert, desto mehr braucht man. Für die Vamps ist es eine großartige Methode, sicherzustellen, dass das Essen nie aufhört, einem nachzulaufen wie ein kleines pralles Schäfchen. Ein wenig Venom pro Biss macht die Kundschaft glücklich und sorgt dafür, dass sie immer wieder kommt und blökend nach mehr verlangt.
    Der Earl hatte mir mehr gegeben als einen kleinen Schuss. Wenn ich ein Mensch gewesen wäre, stünde ich jetzt kurz vor einer Herzattacke. Und das ist der Hauptgrund, warum Fae-Blut unter Vampiren so

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