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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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über das Verschwinden von Genevieve Taylor zu berichten, der Sidhe, die uns, wie wir annehmen,
Informationen zum tragischen Tod von Tomas Eriksen geben kann, einem Bäckermeister und Geschäftsmann«, erklärte Inspector Crane sachlich. »Mr. Eriksen war in seinem Stadtteil Covent Garden äußerst beliebt und geachtet. Man wird ihn vermissen. Sollte jemand Informationen zum Verbleib von Genevieve Taylor haben, so bitten wir ihn, Old Scotland Yard zu verständigen, der Gesuchten jedoch aus Sicherheitsgründen fernzubleiben. Die Anrufe werden selbstverständlich vertraulich behandelt.«
    »Detective Inspector Crane«, brüllte jemand, »stimmt es, dass Eriksen von der Sidhe ermordet worden sein soll?«
    Fotoapparate blitzten. Die drei Jadebroschen der Beamtin glitzerten, ebenso die dicken Granatohrringe an ihren Ohren. Ich konnte die Zauber, die darin steckten, fast mit bloßem Auge erkennen.
    »Wir möchten, dass Ms Taylor uns bei unseren Ermittlungen behilflich ist -«
    »Inspector, Kim Jones von der Daily Mail . Welche Beweise liegen vor, dass die Sidhe Mr. Eriksen ermordet hat?«
    »Wenn sie nicht die Mörderin ist«, brüllte jemand aus der Menge, »warum wird die Bevölkerung dann vor ihr gewarnt?«
    Die Polizeibeamtin hob abwehrend die Hände, an denen fette Ringe blitzten, die ein wenig aussahen wie ein Schlagring von Tiffany’s.
    »Es gibt Anlass zur Vermutung, dass Ms Taylor bei der Explosion der Bäckerei verletzt wurde und verwirrt ist; wir glauben nicht, dass sie absichtlich -«
    »Die Bäckerei ist expoliert?«, stieß ich entsetzt hervor. »Was glaubst du, woher deine Verletzungen stammen?« Der Earl drehte den Ton ab. »Soweit ich es verstehe, flog jede Menge Mehl herum; in den Nachrichten war ein Experte, der erklärte, dass die Kombination von Bleiche – sehr leicht brennbar – und Mehlstaub zu der Explosion geführt hat. Und was
für eine Explosion! Wumm!« Er warf die Hände in die Luft, um zu demonstrieren, was er meinte. »Eine ganz schöne Bescherung, muss ich sagen.«
    Meine Gedanken rasten, Fragen gingen mir durch den Kopf, jede Menge Fragen. Ich fischte die Wichtigste heraus. »Ist jemand verletzt worden?«
    »Nur du selbst und Malik al Khan, der bedauerlicherweise weit schlimmer dran ist als du und sich nicht so schnell erholen wird. Du solltest also besser nicht auf Hilfe von dieser Seite hoffen, Genevieve.«
    Er drückte grinsend meinen Oberschenkel, was eine weitere Lust-Venom-Attacke auslöste. Ich rang nach Luft und alle weiteren Fragen blieben mir im Hals stecken.
    »Ach ja, das ist meine Lieblingsstelle«, sagte er und deutete mit der Fernbedienung zum Bildschirm. Noch immer mit der Suchtattacke kämpfend, erkannte ich verschwommen die Bäckerei. Die Überwachungskamera zeigte eine Frau in Joggingshorts und Sweatshirt – mich -, die sich mit dem Lehrling vom Blumenladen unterhielt. Sie/Ich schaute mich um, zeigte der Kamera eine hübsche Aufnahme meines Gesichts, dann zog ich das Sweatshirt aus … Die Zeit- und Datumsanzeige in der Ecke der Aufnahmen sprang eine halbe Stunde vor, und man konnte sehen, wie es die gesamte Vorderfront der Bäckerei wegriss und dicke Ziegelbrocken, Staub und Schutt in alle Richtungen flogen. Im Laden züngelten orangerote Flammen. Es gab einen Schnitt, und auf dem Bildschirm erschien nun wieder der Kopf des Sprechers.
    »Du hast wirklich ein Talent dafür, die Leute gegen dich aufzubringen, Genevieve.« Der Earl zupfte ein Fussel von seiner Hose. »Du solltest wirklich ein wenig mehr Rücksicht nehmen.«
    Ich starrte benommen auf den Fernseher. Hatte er recht? Hatte ich tatsächlich jemanden so sehr verärgert, dass er oder
sie den armen Tomas getötet hatte, nur um mir den Mord in die Schuhe schieben zu können? Oder gab’s einen anderen Grund? Wie auch immer, ich würde es erst erfahren, wenn ich – oder die Bullen – den Täter gefunden hatten. Das Problem war nur, wenn ich mich ohne Alibi bei Scotland Yard blicken ließe, würde DI Crane mich schneller verhaften, als ich ich bin unschuldig sagen konnte. Sie selbst war ja bereits von meiner Schuld überzeugt und hatte dies auch mehr oder weniger deutlich in aller Öffentlichkeit zugegeben. Nein, sie würde nicht nach einem anderen Täter suchen, schon gar nicht nach einer anderen Sidhe, die den Mord begangen haben könnte. Sie wusste ja, dass ich die einzige Sidhe in London war. Und dann war da die Tatsache, dass ich ja wirklich eine Sidhe Fae war – mich würde keine lange Gefängnisstrafe

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