Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
Vom Netzwerk:
Mistkerl. Mit zusammengepressten Lippen begann ich, zum Ufer zurückzupaddeln, wobei ich mein Bestes tat, nicht zu ertrinken.
Innerhalb weniger Minuten taten mir die Arme weh, und meine Beine wurden bleischwer. Wassertretend versuchte ich, die vollgesogene Jeans loszuwerden. Es gelang mir, sie abzustrampeln, doch dann versank ich erneut.
    Spuckend und prustend und nach Luft ringend, tauchte ich wenig später wieder auf. Das geschluckte Wasser brannte mir in den Lungen und auch in der Nase. Und jetzt bekam ich auch noch einen Krampf im linken Bein. Kacke. Irgendetwas – entweder der Kelpie oder die Magie – wollten mich nicht ans Ufer lassen. Erneut schoss Wut in mir hoch und gab mir einen Adrenalinstoß. Auf keinen Fall würde ich mich von was auch immer im Wasser festhalten lassen! Kaum hatte ich das gedacht, wurde die See ruhiger, und das Ufer rückte ein Riesenstück näher. Aha. Geht doch.
    Entschlossen schwamm ich weiter.
    Die Schreie des Kelpies schrillten jetzt lauter in meinen Ohren, vermischt mit dem röhrenden Wutgebrüll eines anderen. Ich fühlte Sand unter meinen Händen und Füßen und richtete mich wankend auf. Vor mir spielte sich eine schreckliche Szene ab.
    Der Kelpie bäumte sich auf, stellte sich auf die Hinterbeine, wütend mit den Vorderbeinen fuchtelnd. Dann landete er donnernd auf allen vieren im Sand. Vor ihm zeichnete sich die Silhouette eines großen Satyrs ab, dessen Hörner lang und spitz aus seinen welligen dunkelblonden Haaren ragten. Finn? Was, zum Teufel, hatte er hier zu suchen?
    Eine zornige Welle rollte von hinten heran und riss mir den Boden unter den Füßen weg. Prustend tauchte ich wieder auf und beeilte mich, an Land zu krabbeln und mich erst jenseits der Gezeitenlinie wieder aufzurichten.
    Dann beobachtete ich mit zugeschnürter Kehle den Kampf der beiden Kreaturen. Der Kelpie machte gerade erneut eine Kurbette. Der Satyr duckte sich unter den scharfen Vorderhufen
hindurch und riss mit seinen Hörnern eine blutige Wunde in die Brust des Kelpies. Dieser schrie wütend auf und schlug mit den Vorderhufen auf den Satyr ein, traf ihn an Rücken und Schultern. Der Satyr ging in die Knie. Aber bevor der Kelpie erneut zuschlagen konnte, rollte sich der Satyr zur Seite und sprang auf. Geduckt und angriffsbereit blieb er stehen. Der Kelpie landete mit den Vorderbeinen im Sand. Seine Brust hob und senkte sich wie ein Blasebalg. Blut sickerte aus der tiefen Wunde in seiner Brust. An seinen Nüstern hing rosa Schaum, der in dicken Flocken davonflog und teilweise an seinem schweißnassen, dunkelgrünen Fell hängen blieb.
    Es war ein atemberaubender, ja, kataklystischer Kampf. Ich verstand plötzlich, warum diese Wesen früher als Gottheiten oder Dämonen verehrt worden waren.
    Aber es war ein dummer, sinnloser Kampf, bei dem es noch dazu, wie mir schwante, um mich ging. Und wie es aussah, würden die beiden Kampfhähne erst aufhören, wenn einer k.o. war – was bei Fae sehr lange dauern kann. Aber meine Zeit war knapp, ich konnte es mir nicht leisten, zuzuschauen, wie sich zwei Idioten die Köpfe einschlugen. Ich musste einen Mörder finden! Schlimm genug, dass ich mich von Tavishs Magie hatte umgarnen lassen -
    »Aufhören!«, brüllte ich. Vergebens. Keiner von beiden schien mich zu hören.
    Kacke. Ich war zu weit weg. Frustriert ballte ich die Fäuste. Die Abwehrzauber regten sich unbehaglich in mir. Das brachte mich auf eine Idee. Ob ich sie irgendwie einsetzen könnte? Sobald ich das gedacht hatte, hatte ich das Gefühl, als würde mir eine schwere Eisenstange in die Hand fallen. Ohne nachzudenken, holte ich damit aus wie mit einem Speer und nahm mein Ziel ins Visier: das Stück Strand zwischen den beiden Kampfhähnen. Die Magie vibrierte in mir wie Starkstrom.

    Ich konzentrierte mich und warf meinen Behelfsspeer.
    Mit angehaltenem Atem verfolgte ich die Flugbahn meines Projektils, das direkt zwischen den beiden einschlug. Plötzlich stand da ein wuchtiges Tor, über dessen Oberfläche die grauen und schwarzen Streifen des Abwehrzaubers huschten. Das Tor war mit einem dicken Vorhängeschloss versperrt. Der Satyr befand sich auf der einen, der Kelpie auf der anderen Seite. Beide bemerkten in der Hitze des Kampfes das Tor jedoch nicht und griffen mit gesenkten Köpfen an.
    Es krachte, und die Magie wurde mit atemberaubender Kraft freigesetzt. Die Explosionswelle traf auch mich noch mit einer Wucht, die mich von den Füßen riss und ins Wasser zurückschleuderte. Schon wieder .

Weitere Kostenlose Bücher