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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Hexe war, aber ich weiß nicht, wer.« Ich schenkte ihm ein trockenes Lächeln. »Wenn du verstehst, worauf ich hinauswill?«
    »Aye, du hast recht: Hexe oder Sidhe, ein Mensch kann den
Unterschied nicht erkennen, wenn es die Sidhe nicht will.« Die Sandgrube floss über. »Aber es gibt außer dir keine anderen Sidhe in London, Püppchen. Seit achtzig Jahren nicht mehr.«
    Seit dem Zerwürfnis zwischen einer Sidhe-Königin und den Fae von London. Damals hatte die Königin die Tore verschlossen.
    Vor hundert Jahren hatte sich die betreffende Königin in einen Menschen verliebt und beschlossen, ihm einen Sohn zu gebären. Der Sohn war natürlich ein Mensch gewesen wie alle Kinder, die Sidhe mit Menschen zeugen. Und obwohl sie ihn verlassen und in die Schönen Lande zurückgekehrt war, hatte sie ihren Sohn geliebt und oft besucht. Sie trug den Fae von London auf, sich um ihn zu kümmern, wenn sie nicht da war. Dann, eines Tages, geriet er in schlechte Gesellschaft und wurde von Vampiren in den Tod gelockt. Die Königin gab den Fae die Schuld – und nicht nur das: Sie verschloss alle Zugänge zu den Schönen Landen und verhängte einen Fluch – einen Droch Guidhe – über die Fae von London, auf dass sie ihren Schmerz nachfühlen .
    Und deshalb geraten so viele Faelinge – Mischlinge, Menschen mit dem Blut niedrigerer Fae in den Adern – so oft in die Fänge der Fang-Gangs von Sucker Town.
    Natürlich will man das so nicht zugeben – wer wäscht schon gerne seine schmutzige Wäsche in aller Öffentlichkeit -, daher ist die allgemein akzeptierte Erklärung dafür, warum keine Sidhe mehr nach London kommen – obwohl sie sich durchaus gelegentlich in anderen Landesteilen blicken lassen -, die, dass sie den Lärm, das Gedränge und die Gerüche der Hauptstadt scheuen.
    »Vielleicht wurde ja ein Tor geöffnet?«, fragte ich, das Kinn auf die Knie gestützt. »Dann hätte eine andere Sidhe hindurchgelangen können …«

    Unter halb gesenkten Wimpern beobachtete ich Tavish und das Wasser, das langsam um ihn herum anstieg. Ich bildete unauffällig einen kleinen Schutzdamm mit den Zehen im Sand.
    Er schnaubte, und das Wasser reagierte mit unruhigen Wellen. »Keiner von uns kann ein Tor öffnen, ohne dass die anderen es erfahren.«
    Ich hatte mir eine klarere Antwort erhofft, zum Beispiel, ob ein Tor geöffnet worden war oder nicht. Aber Tavish war ein Wylde Fae, und mit denen muss man vorsichtig umgehen. Wylde Fae lieben es, zu täuschen und in die Irre zu führen, manchmal ganz ohne Grund, aus reinem Übermut.
    Ich versuchte es aus einer anderen Richtung. »Würdest du es wissen, wenn eine Sidhe ein Tor geöffnet hätte?«
    »Niemand ist nachtragender als Fae.« Ein hartes Lächeln umspielte seine Lippen. »Und in letzter Zeit haben die Herrinnen Meriel und Isabella nicht einmal mehr durch ihre Botschafter miteinander verkehrt.«
    Er senkte mit einem zarten Klang der Silberperlen in seinen Haarenden den Kopf und blies auf die glatte Wasserfläche des überlaufenden Pools. Das Wasser kräuselte sich und kroch näher.
    »Sollte es sich eine Sidhe in den Kopf setzen, London einen Besuch abzustatten, wird sie eine Enttäuschung erleben. Die Tore sind von dieser Seite aus versiegelt.«
    Kacke, diese Spur führte also ins Leere. Trotzdem wollte ich mir die Aufnahmen der Überwachungskameras anschauen. Warmes Wasser schwappte über meinen kleinen Damm und über meine Zehen.
    »Könnte ich mir dann wenigstens die CCTV-Aufnahmen anschauen?«, fragte ich und rutschte ein Stück zurück. »Vielleicht fällt mir ja was auf.«
    »Klar kannst du, Püppchen.« Er verschwand schmunzelnd
im Wasser. Komm und schwimm mit mir , flüsterte er mir gedanklich zu.
    Ich stand ein wenig wackelig auf. Seine Magie zupfte an mir.
    »Das wäre keine gute Idee, Tavish.«
    Das Wasser schwappte mir um die Fußgelenke, machte meine Jeans nass. Ich warf einen Blick zum Zelt hinüber. Dorthin sollte ich jetzt gehen, mich schleunigst auf trockenen Boden flüchten, aber ich zögerte. Das Wasser wollte, dass ich blieb, fast sehnsüchtig schwappte es mir um die Knie. Ich schaute auf Tavish hinab, der unter der türkisgrünen Oberfläche trieb. Feine Wasserbläschen stiegen von seinen Kiemen auf und schossen wie bunte Sternschnuppen übers dunkle, stille Wasser. Gebannt schaute ich zu.
    » Komm, folg mir in die Tiefen, meine Süße .« Seine Augen leuchteten wie silberne Globen. » Dein Herz ist schwer .« Seine Stimme wurde samtweich und lockend. » Lass dich

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