Der Kampf beginnt
wert?«
»Es ist jedenfalls etwas wert«, versprach sie.
Blaire war weniger erfreut. »Wischen Sie sich das Kadettenjrinsen vom Gesicht und nehmen Sie Haltung an, Lieutenant. Wollen Sie mir erzählen, dass die Position der Zollbehörde in dieser Angelegenheit die ist, dass Lejat Stempres einen Schuldschein über ihre Schätzung von vierundzwanzig Millionen Stones unterzeichnen muss?«
Vorsicht. Raul schluckte und schmeckte den bitteren Nachgeschmack des Kaffees. Er schüttelte den Kopf. »Das ist meine Auslegung des Textes, Colonel. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass die Rechtsabteilung mich darin unterstützen würde.«
»Und wenn ich ihr erlaube, die Maschine selbst zu steuern?«
»Schwer zu sagen, Sir. Meiner Meinung nach . Das fällt unter die Überschrift Vereinbarungen zwischen dem Zivileigentümer und dem Militär.«
Kay zuckte die Achseln. »Mein Angebot steht. Garantieren Sie mir
Wartungszeit, Techs und alles an Ersatzteilen, was Sie haben, und Sie bekommen meinen BattleMech.«
Was in Rauls Augen entweder erstaunlich großzügig von Tassa Kay war - oder unglaublich naiv. Bei diesen Bedingungen war praktisch sicher, dass ihr Ryoken II Achernar in einem schlechteren Zustand verließ als bei seinem Eintreffen, und ihre eigenen Anstrengungen wurden überhaupt nicht vergütet. Colonel Blaire hatte wegen dieses Angebots offensichtlich auch Bedenken. Er runzelte die Stirn und suchte nach dem Haken.
»Colonel Blaire!«
»Was denn jetzt?« Mehr als nur leicht verärgert über die erneute Unterbrechung wirbelte Blaire zu dem KommTech herum. »Haben Sie in dieser Angelegenheit auch noch etwas hinzuzufügen, Corpo-ral?«
»Ja, Sir. Ich meine, nein, Sir.« Der Tech wirkte verwirrt, aber nur einen Moment lang. Die Erregung, die aus seinen leuchtenden Augen sprach, war zu groß, um sich von irgendeiner Besorgnis über eine Rüge beeindrucken zu lassen. »Sir, wir empfangen eine Funksendung der Stahlwölfe. Ein Sterncolonel Torrent aus der Kerensky-Blutlinie fragt ausdrücklich nach Ihnen.«
Bei der Erwähnung des Stahlwolfoffiziers lehnte Blaire sich nachdenklich zurück, während Raul hätte schwören können, dass Tassa Kay sich plötzlich mit raubtierhaftem Interesse vorbeugte. Konnte es sein, dass die Stahlwölfe an ihren >Problemen< auf Dieron beteiligt gewesen waren? Das schien für Kal Radick etwas zu weit außerhalb von Präfektur IV - durch die ganze Präfektur III und in die II.
»Ach, verdammt! Aufsetzen der Landungsschiffe?«, fragte der Colonel.
Ein Junioroffizier, der mehrere taktische Datenstationen beaufsichtigte, richtete sich auf. »Bei der momentanen Triebwerksleistung frühestens in vier Stunden. Wir zeichnen neue Maschinen, die gegen unsere Flugsperre verstoßen . Sie stürzen schnell durch die Lufthülle . Das müssen zivile Raumfähren sein, die von einem der anderen Kontinente kommen. Sieht aus, als wollten sie nahe Hahnsak landen.«
»Sandoval.« Blaire raunzte den Namen wie ein Schimpfwort. »Bildet sich ein, er kann tun und lassen, was ihm gefällt. Aus dem Sperrgebiet scheuchen«, befahl er. »Wo werden die Clan-Landungsschiffe aufsetzen?«
»Die Flugbahn ist noch immer auf das westliche Zentraleridanus gerichtet, aber genauer lässt sich das bisher nicht feststellen.«
Blaire nickte fahrig. »Sie könnten genau über uns runterkommen.« Er beäugte Raul und Tassa und winkte sie zurück. »Vielleicht können wir das klären, sodass wir Ihren Ryoken gar nicht brauchen. In Ordnung, haben wir eine Bildverbindung?« Der Corporal an der Kommstation nickte. »Auf den Hauptschirm, und stellen Sie volle Bild- und Tonverbindung her.«
An der Stirnwand des Raums füllte Schneegestöber einen zwei Meter hohen Bildschirm und wich dann dem Gesicht von Sterncolonel Torrents. Ein Baum von einem Kerl, dachte Raul. Wie er so vom Hauptschirm auf die ganze Zentrale hinabschaute, mit ernsten braunen Augen und einer strengen Miene, die keinerlei Gefühl verriet, wirkte er noch beeindruckender. Er stand in militärisch lockerer Haltung vor der Kamera und machte den Eindruck eines Mannes, der alles unter Kontrolle hatte.
»Colonel Isaac Blaire. Ich bin Sterncolonel Torrent von der Kerens-ky-Blutlinie. Präfekt Kal Radick hat sich entschieden, Achernar unter seinen unmittelbaren Schutz zu stellen. Ich habe das Recht gewonnen, seinen Willen umzusetzen.«
Blaire war kein Narr. »Unmittelbarer Schutz? Ist das seine neueste Umschreibung für bewaffnete Rebellion, Sterncolonel, oder Ihre?«
Torrents
Weitere Kostenlose Bücher