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Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
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wirklich gute Ideen. Bestimmt würde uns etwas einfallen.«
    »Ja, vielleicht.« Auch Elvor musste schmunzeln.
    Auf einer Anhöhe blieben sie stehen. Von dem Land war nur wenig zu überblicken, Bäume und Büsche versperrten die Sicht. Ein kleiner Halbling wäre hier niemals auszumachen. »Das hat keinen Sinn, Jorim, lass uns zurückgehen. Wir sollten mit den anderen besprechen, wer von uns Enna folgt und wer nach Hause, nach Westendtal, geht.« Ein schiefes Grinsen zeichnete sich um Elvors Mund ab. »Und wenn wir die Ghule durch das Knurren unserer Mägen vertreiben können, so werden wir eben zwei Monde lang fasten.« Er legte den Kopf schief. »Nun ja, einen Mond lang mag auch genügen.«
    Gegen seinen Willen musste Jorim lachen, dann schlug er Elvor auf die Schulter. »Es tut mir leid, ich war erfüllt von Zorn und Angst um Enna.«
    »Ich weiß.«
    Im Laufschritt eilten sie zurück zum Lager, und bevor sie die anderen erreichten, hielt Jorim Elvor am Arm fest.
    »Eins muss man dir lassen«, sagte er.
    »Was denn?«
    »Zumindest in dieser Beziehung trägst du den Namen Sternenfaust zu Recht.« Jorim deutete auf seine Schläfe, die beträchtlich angeschwollen war.
    »Ein Stück schönes Rindfleisch aus Rimbors Kühlkeller würde die Beule rasch abschwellen lassen«, erwiderte Elvor betreten.
    »Für ein schönes Stück Rindfleisch hätte ich eine viel bessere Verwendung«, sagte Jorim lachend, denn er war seinem Gefährten schon lange nicht mehr böse.
    Auch wenn er und Elvor vermutlich niemals die besten Freunde werden würden, so hatte er doch in einem recht: Zumindest sie, die Halblinge von Westendtal, mussten zusammenhalten.
    Als Jorim und Elvor sich wieder im Lager einfanden, stapfte ihnen Ambrin entgegen und schüttelte den Kopf. »Keine Spur von Enna«, rief er.
    Auch Bronn und die anderen, die losgezogen waren, um das Halblingsmädchen zu suchen, hatten keine besseren Nachrichten.
    Hilflos zuckte Jorim die Schultern und seufzte. »Sicher ist sie in Richtung der Suravan-Berge aufgebrochen. Ich gehe ihr nach.«
    Die anderen Halblinge bildeten einen Kreis um Jorim und Elvor, und einige nickten zustimmend.
    »Das kann ich verstehen«, sagte Talegrin, »immerhin ist sie deine Schwester.«
    »Dennoch solltest du nicht allein losziehen«, warf Rimen ein, wobei er mit seinen langen Haaren kämpfte, die ihm die Morgenbrise um den Kopf wehte. Er zog eine Augenbraue empor und sah Elvor an. Dieser schien kurz zu überlegen und drehte sich dann Jorim zu. »Eigentlich wollte ich ja zurück nach Westendtal«, begann er, »doch obwohl du es vielleicht nicht glauben magst, Enna liegt mir am Herzen. Ich komme mit dir!«
    Zwar war Jorim von der Aussicht, seiner Schwester alleine zu folgen, nicht wirklich begeistert, aber mit Elvor an der Seite konnte dieses Unterfangen nicht gut gehen. Auch wenn sie sich eben nach ihrem Streit wieder vertragen hatten, so zweifelte Jorim doch daran, dass diese Versöhnung von Dauer war.
    »Wartet!«, rief Bronn und trat nach vorne. Obwohl er mit seiner verdreckten, zerschlissenen Kleidung ziemlich abgerissen wirkte, strahlte er nun etwas Kraftvolles aus, vor allem, weil er sich im Augenblick nicht zurückzog und vergrämt vor sich hinstarrte.
    »Du gehst besser zurück nach Westendtal«, erklärte Bronn schließlich an Elvor gewandt. »Es ist sinnvoller, wenn ich Jorim begleite.«
    »Das wirst du nicht tun«, entgegnete Elvor aufgebracht.
    »Doch, das werde ich.«
    Jorim blickte zu Boden, strich sich mit der Hand übers Gesicht und schüttelte kaum merklich den Kopf. Er würde einen Sternenfaust gegen den anderen tauschen.
    »Aber Bronn, was redest du da?«, rief nun Ambrin dazwischen. »Du weißt, was damals geschehen ist, als wir …«
    Bronn hob die Hand. »Ich weiß«, sagte er. »Und genau deshalb gehe ich. Ich habe diesen Pass schon einmal gefunden, also kenne ich mich zumindest ein wenig aus.« Sein Blick wanderte zu Jorim. »Deine Schwester muss irgendwie verrückt sein, aber sie beweist Mut. Mut, wie auch ich ihn einst besaß, ehe ich ihn im Alkohol ertränkt habe. Achtzig, fast schon neunzig Sommer muss es nun wohl her sein, dass ich ausgezogen bin. Doch wenn ich dachte, meine Reise wäre zu Ende, habe ich mich anscheinend getäuscht.«
    Nun wandte er sich an Elvor, und dem jungen Sternenfaust wurde unbehaglich zumute. Er verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete seinen Großvater aus zusammengekniffenen Augen.
    »Ich wünschte, ich könnte dir sagen, dass du den Namen

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