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Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
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wenig verlegen von einem Bein aufs andere trat.
    Alvendorah schmunzelte. »Ich hätte nicht gedacht, dass es jemandem gelingen würde, einen Stein in dein stilles Gewässer zu schleudern.«
    »Es gibt nur eine in ganz Eren-Umdil, die über eine solche Zielgenauigkeit verfügt«, Gwendalon nahm Alvendorahs Hand in seine, »und das seid Ihr.«
    Endlich strich ihm Alvendorah zärtlich über die Wange, und Enna wagte nicht einmal zu atmen, so sehr fürchtete sie, diesen Moment zu zerstören.
    »Vielleicht ist es sogar eine gute Idee, wenn du mit Gwendalon zurückgehst«, platzte es plötzlich aus Bronn heraus. Enna hätte ihn am liebsten geohrfeigt.
    »Wie meinst du das?« Alvendorah wandte sich dem alten Halbling zu.
    »Versteh mich nicht falsch«, sagte dieser hastig. »Ich denke nur, wenn du die Tochter des Herrschers der Nordelfen bist, so kannst du ihn vielleicht am besten dazu bewegen, euch eine kleine Truppe an die Hand zu geben, um sie nach Westendtal zu führen.«
    »Ich bezweifle, dass Talahil dies tun würde«, warf Gwendalon ein. »Außerdem, was sollte das bringen? Erinyen und Ghule wären in eure Heimat eingefallen, ehe unser Heer euch erreicht.«
    Alvendorah hob die Hand. »Lass ihn sprechen«, bat sie Gwendalon.
    »Westendtal ist umschlossen von den Schroffen Bergen«, fuhr Bronn fort. »Unsere Heimat ist wie eine Festung. Sicher haben die Halblinge bereits dafür gesorgt, den Zugang durch die Vergessenen Täler zu verbarrikadieren. Vielleicht gelingt es uns, Erinyen und Ghule lange genug aufzuhalten, bis ihr mit einem kleinen Heer zurück seid.«
    »Ein guter Einfall«, lobte Jorim. »Ganz nebenbei bemerkt ist ein kleineres Heer wesentlich schneller als eine große Armee.«
    »Und es könnte unsere Feinde so lange aufhalten, bis die Hauptarmee der Elfen eintrifft«, ereiferte sich nun auch Enna. Ihr gefiel Bronns Idee, denn wie es aussah, wollte der Halbling sich nicht nur auf das Ei, das Jorim gestohlen hatte, verlassen.
    Nachdenklich strich sich Alvendorah eine schwarze Haarsträhne zurück, dann nickte sie bedächtig und wandte sich an Gwendalon.
    »Wir sollten über diesen Vorschlag ernsthaft nachdenken. Auf diese Weise könnten wir vermeiden, dass eine feindliche Armee in die Nordlande übersetzt und die Schlacht auf unserem Boden ausgetragen wird.«
    »Sie weiß, wie man ihn beeinflusst«, flüsterte Jorim in Ennas Ohr, und er hatte recht. Den Nordelfen konnte nicht daran gelegen sein, diesen Krieg in ihrem eigenen Land auszufechten, wenn sich eine Chance bot, ihn an anderer Stelle abzuwenden.
    »Denk nur an all die hungrigen Ghule, Gwendalon«, gab Enna zu bedenken, »selbst wenn ihr die feindliche Armee vernichtet, würden diese in euren Wäldern ihr Unwesen treiben.«
    Gwendalon strich sich nachdenklich übers Kinn, doch schienen ihn die Argumente überzeugt zu haben. »Eines kann man euch nicht absprechen«, sagte er nach einer Weile, »und das ist Verschlagenheit.«
    Enna, Jorim und Bronn konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Wenn es euch gelingt, standzuhalten, bis Alvendorah mit Verstärkung eintrifft, könntet ihr die feindliche Armee vielleicht in den Vergessenen Tälern festsetzen. Unser Hauptheer könnte dann an den geheimen Buchten unterhalb der Himmelsklippen anlegen, nach Westen ziehen und Erinyen und Ghule in die Zange nehmen.«
    »Ein guter Plan, nicht wahr?«, meinte Bronn.
    »Der dennoch an vielem scheitern kann«, entgegnete Gwendalon. »Ich hoffe, das ist euch allen bewusst.« Dabei sah er auch Alvendorah an.
    »Eines davon ist die Zeit«, entgegnete die Elfe. »Deshalb sollten wir keine verlieren. In den Wäldern Eren-Danans werden wir sicher Pferde finden, auf denen wir geschwind nach Norden zu den Klippen reiten können.«
    »Was hat es eigentlich mit diesen geheimen Buchten unterhalb der Himmelsklippen auf sich?«, wollte Jorim wissen.
    »Dort gibt es tiefe Einschnitte, die das Meer in den Fels gegraben hat«, erklärte Alvendorah. »Diese Einschnitte gehen in Höhlen über, in denen die Schiffe der Elfen Eren-Danans lagen. Dort haben auch Gwendalon und ich angelegt.«
    »Von diesen Höhlen sollten die Erinyen aber niemals erfahren!«, rief Jorim.
    »Das werden sie nicht, Jorim. An Land sind die Pfade, die zu ihnen hinführen, gut verborgen, und vom Meer aus sind die Buchten nicht sichtbar.« Alvendorah schmunzelte. »Nur wer genau weiß, wonach er Ausschau halten muss und über scharfe Augen verfügt, wird fündig werden.«
    Jorim nickte beruhigt. »Dann ist jetzt

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