Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
Vom Netzwerk:
schwit­zen.
     
    Ge­fahr
    Kein Zu­tritt
    No­va­rel­la-To­des­fall
    US-Be­hör­de für Seu­chen­be­kämp­fung
     
    Das er­klär­te auch den Ozon­ge­ruch, der das Ge­bäu­de um­ge­ben hat­te. Es war der Über­rest ei­nes Kraft­fel­des, das durch das Un­wet­ter aus­ge­schal­tet wor­den war.
    Und was nun?
    Er park­te am Stra­ßen­rand und be­gann nach­zu­den­ken. War Mu­ker­jee aus Kal­kut­ta zu­rück? Er zog das Sprech­ge­rät aus dem Ar­ma­tu­ren­brett und wähl­te die Num­mer des Na­tio­na­len Ge­sund­heits­in­sti­tuts in Wa­shing­ton. Zu sei­ner un­aus­sprech­li­chen Er­leich­te­rung war der Bio­lo­ge im Hau­se.
    „Paul! Wie schön, von Ih­nen zu hö­ren!“
    Paul schil­der­te ihm in knap­pen Wor­ten die Si­tua­ti­on.
    Mu­ker­jee war zu­rück­hal­tend. Er stell­te ei­ni­ge Fra­gen. „Wie lan­ge liegt das zu­rück? Glau­ben Sie, daß Ma­ry schwan­ger ist?“ Es klang, als at­me­te er schwer. „Ja, es gab dort einen No­va­rel­la-To­ten. Ein Tramp – nicht iden­ti­fi­ziert. Wir ha­ben emp­foh­len, das Ge­bäu­de zu zer­stö­ren und das Ge­län­de zu ste­ri­li­sie­ren. Das Kraft­feld war nur ei­ne vor­läu­fi­ge Maß­nah­me.“
    „Noch et­was soll­te ich wohl er­wäh­nen“, füg­te Paul hin­zu. „Wir ha­ben in dem Haus Sand­wi­ches ge­ges­sen und Tee ge­trun­ken, und im Tee ha­ben wir bei­de ei­ne Fünf­zig-Mil­li­gramm-Do­sis cis -Tria­lin zu uns ge­nom­men. Es war von Se­ra­nes Pa­tent­über­schnei­dung üb­rig­ge­blie­ben. Weil wir we­der Milch noch Sah­ne hat­ten, ha­ben wir ver­sucht, die Pu­ri­ne und Tan­ni­ne da­mit zu bin­den.“
    „Tria­lin – im Tee!“ Mu­ker­jee brauch­te ei­ne Wei­le, um sei­ne Ver­blüf­fung zu über­win­den. „Fünf­zig Mil­li­gramm, we­ni­ge Mi­nu­ten nach dem Kon­takt! Das ist das Dop­pel­te von dem, was wir in In­di­en ver­ab­reicht ha­ben. Zwei Mil­lio­nen Imp­fun­gen, und wir ha­ben nicht einen ein­zi­gen Pa­ti­en­ten ver­lo­ren. Ah, Paul, al­ter Freund, sie ha­ben nicht das ge­rings­te zu be­fürch­ten. Was Sie ge­tan ha­ben, war gold­rich­tig. Sie müs­sen einen gu­ten Schutz­en­gel ha­ben.“
    Paul dach­te einen Mo­ment lang dar­über nach. „Was ist mit Ma­ry?“
    „Auch ihr wird nichts pas­sie­ren.“
    „Und dem Ba­by?“
    „Ab­so­lut kei­ne Ge­fahr. Er­in­nern Sie sich an un­ser Ex­pe­ri­ment?“
    „Na­tür­lich. Es gibt al­so nichts, was wir viel­leicht tun soll­ten? Sol­len wir uns nicht in der Kli­nik un­ter­su­chen las­sen?“
    „Nein. Die wür­den Sie dort wahr­schein­lich erst krank ma­chen.“
    „Soll ich Ma­ry da­von er­zäh­len?“
    „Das wür­de ich nicht emp­feh­len. Es könn­te sie auf­re­gen. Dann be­stün­de die Mög­lich­keit ei­ner Fehl­ge­burt. Wer weiß?“
    „Dan­ke, Raz­mic.“
    „Es ist mir im­mer ein Ver­gnü­gen, mit Ih­nen zu re­den, Paul.“
    „Wie geht’s Li­lith?“
    „Pri­ma. Sie hat vie­le Freun­de hier.“
    Sie be­en­de­ten das Ge­spräch.
    Erst jetzt be­merk­te er, daß er naß­ge­schwitzt war.

 
26
Ein Anfang
     
     
     
    Ma­ry be­wohn­te ein fens­ter­lo­ses Auf­klapp-Apart­ment im Penthou­se Pan­ora­ma im obe­ren Teil von Man­hat­tan. Trotz der win­zi­gen Ab­mes­sun­gen der Woh­nung ver­schlang die Mie­te fast ein Drit­tel ih­res Mo­nats­ge­hal­tes. We­gen des Platz­man­gels ließ sich fast al­les, was nicht be­nö­tigt wur­de, in die Wand klap­pen. Das kom­bi­nier­te Wasch- und Spül­be­cken aus Edel­stahl klapp­te her­un­ter, wenn sie sich die Hän­de wa­schen, die Zäh­ne put­zen oder Ge­schirr spü­len woll­te. Die elek­tri­sche Herd­plat­te ließ sich von der „Kü­chen­wand“ her­un­ter­klap­pen, eben­so auch der Fünf­zig-Li­ter-Kühl­schrank. Nur das Bad war von sol­chen raum­spa­ren­den Vor­rich­tun­gen ver­schont, aber nur des­halb, weil es der Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft Man­hat­tan noch nicht ge­lun­gen war, ei­ne zu­ver­läs­si­ge Me­tho­de zum Zu­sam­men­klap­pen ei­ner Toi­let­te zu fin­den. Sämt­li­che Mö­bel (zwei Stüh­le, ein Kü­chen-/Ar­beit­s­tisch, ein 90-cm-Bett) muß­te man von der Wand her­un­ter­klap­pen. Die rest­lo­se Ein­kap­se­lung der Din­ge des täg­li­chen Be­darfs

Weitere Kostenlose Bücher