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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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der neue Ka­ta­ly­sa­tor wirk­lich funk­tio­niert, dann müß­te der Er­trag da­durch we­sent­lich er­höht wer­den, und das Tria­lin müß­te bio­lo­gisch ak­tiv sein. Et­wa so.“ Er zeig­te die Ab­schluß­skiz­ze, ei­ne Struk­tur­for­mel. Paul er­kann­te ein Tria­lin­mo­le­kül, aber es sah ei­gen­ar­tig aus. Die drei Ami­no­grup­pen rag­ten al­le an der­sel­ben Sei­te aus dem he­xa­to­mi­schen Ring her­vor.
    „Dies könn­ten wir mit ei­ner rich­tig ak­ti­vier­ten bio­lo­gi­schen Kie­sel­säu­re er­hal­ten“, sag­te Se­ra­ne, „und zwar zu Er­trä­gen von neun­zig bis fünf­und­neun­zig Pro­zent.“
    Einen Mo­ment lang starr­ten al­le vol­ler Stau­nen auf die For­mel.
    Schließ­lich frag­te Paul: „Was mei­nen Sie ge­nau mit bio­lo­gi­scher Kie­sel­säu­re?“
    „Nun, sa­gen wir: Dia­to­mit, Kie­sel­gur …“
    Paul hör­te, wie sein Herz schnel­ler schlug. „Wie wär’s mit ei­nem Fos­sil, ei­nem po­rö­sen Am­mo­ni­ten?“
    „Sie mei­nen Kie­sel­säu­re, die sich durch Mi­ne­ra­li­sa­ti­on aus ei­nem to­ten Scha­len­tier ge­bil­det hat?“
    „Ja.“ Ich brau­che das nicht zu tun, dach­te er. Aber ich se­he, daß ich es tue.
    „Aber so et­was ist kaum po­rös, oder?“
    „Der Am­mo­nit, von dem ich re­de, ist po­rös. An­schei­nend wur­de er ir­gend­wann in der Krei­de­zeit ans Ufer ge­schleu­dert, als er schon halb mi­ne­ra­li­siert war. Durch das Aus­trock­nen wur­de er po­rös.“
    „Ich wür­de große Hoff­nun­gen dar­auf set­zen“, mein­te Se­ra­ne. „Soll das hei­ßen, daß Sie tat­säch­lich so ein Ding ha­ben?“
    „Ja.“
    „Schön. Das wä­re ein gu­ter An­fang. Es wä­re leicht und amorph. So­viel al­so zur Kie­sel­säu­re. Sie kann un­ser Ka­ta­ly­sa­tor­stoff sein. Jetzt wer­den wir sie an­rei­chern müs­sen. Und ver­ges­sen Sie nicht, daß wir es mit ei­nem bio­lo­gi­schen Ma­te­ri­al zu tun ha­ben. Da das Le­ben aus dem Meer kam, schla­ge ich vor, daß wir es zu­nächst mit ei­ner Mi­schung von Oxy­den ver­su­chen, die et­wa der Mi­ne­ral­ana­ly­se von See­was­ser ent­spricht.“
    „Aber die Zu­sam­men­set­zung von See­was­ser hat sich im Lau­fe der Zeit ge­än­dert“, wand­te Dr. Hahn­buch ein. „Wenn Paul einen Am­mo­ni­ten aus der Krei­de­zeit fin­det, ist das Salz aus dem See­was­ser un­se­rer Zeit viel­leicht nicht da­mit kom­pa­ti­bel.“
    „Dann be­nö­ti­gen wir eben et­was, das ge­nau­so zu­sam­men­ge­setzt ist wie das See­was­ser der Krei­de­zeit“, mein­te Dr. Mu­ker­jee.
    „Der Kör­per ei­nes Wir­bel­tie­res müß­te al­le Ele­men­te je­ner ur­zeit­li­chen Mee­re ent­hal­ten“, sag­te Se­ra­ne. „Die che­mi­sche Zu­sam­men­set­zung von Fleisch und Blut hat sich seit der Krei­de­zeit we­nig oder gar nicht ge­än­dert. Es be­steht im­mer noch haupt­säch­lich aus Na­tri­um-, Ma­gne­si­um-, Kal­zi­um- und Ka­li­um­sal­zen, in die­ser Rei­hen­fol­ge – ge­nau­so wie fos­si­les Meer­was­ser. Man könn­te so­gar ei­ne syn­the­ti­sche Mi­schung von Me­tall­kar­bo­na­ten her­stel­len, wenn man sich die Zeit neh­men woll­te, die ge­nau­en Mi­schungs­ver­hält­nis­se nach­zu­le­sen. Aber am ein­fachs­ten wä­re es, tie­ri­sche Asche zu ver­wen­den. Ver­rüh­ren Sie sie mit Was­ser, be­strei­chen Sie den zer­klei­ner­ten Ka­ta­ly­sa­tor­stoff da­mit und trock­nen Sie das Gan­ze bei hun­dert­und­fünf Grad. Und dann pro­bie­ren Sie es in der Ka­ta­ly­se­kam­mer aus. Al­les in al­lem dürf­te dies nicht län­ger als ei­ne oder zwei Stun­den dau­ern. Sie müß­ten da­mit einen brauch­ba­ren Er­trag an bio­lo­gisch ak­ti­vem Tria­lin er­zie­len.“
    „Wirk­sam ge­gen Vi­ren?“ frag­te Paul mit hei­se­rer Stim­me.
    „Mög­lich.“
    „Auch ge­gen No­va­rel­la?“
    Se­ra­ne warf ihm einen ver­wun­der­ten Blick zu. „Es wä­re einen Ver­such wert.“
    „Aber wo kriegt man denn or­ga­ni­sche Asche her?“ wand­te Art Schir­mer trüb­sin­nig ein.
    Paul schau­te erst ihn und dann Se­ra­ne an. Die Far­be ver­schwand aus sei­nem Ge­sicht. Ihm war schwind­lig. Warum? Was hat­te er da­mit zu tun? Es war ver­rückt. Ton­los sag­te er: „Ich kann die Asche

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