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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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öko­lo­gisch ak­zep­ta­bles In­sek­ti­zid für die Frost­spann­er­rau­pe zu fin­den. Ei­ni­ge Wo­chen spä­ter rief er den schweig­sa­men Slav in sein Bü­ro und fra­ge ihn freund­lich, wie weit das Pro­jekt in­zwi­schen ge­die­hen sei. Der Che­mi­ker starr­te ihn nur ver­wirrt an, wand­te dem ver­blüff­ten Grup­pen­lei­ter schließ­lich den Rücken zu und schlurf­te da­von. Am sel­ben Nach­mit­tag er­hielt der Lei­ter einen An­ruf von Dr. Tei­de­mann, der ihm er­klär­te, daß Tria­lin bei der Be­kämp­fung des Baum­woll­kä­fers mög­li­cher­wei­se nütz­lich sein könn­te. Der Grup­pen­chef war er­schüt­tert. Er fühl­te, daß ir­gend et­was ge­wal­tig falsch­lief, aber er fand sich au­ßer­stan­de, die Si­tua­ti­on zu durch­schau­en. Sie über­stieg sein Fas­sungs­ver­mö­gen. So schob er Slav ins Treib­haus ab und ver­gaß ihn.
    Ro­bert Mou­lin wur­de ge­be­ten, Phos­phat­ge­stein für Auf­be­rei­tungs­ex­pe­ri­men­te zu zer­klei­nern. Se­ra­ne zeig­te ihm, wie man die Ma­schi­nen um­stell­te. Da­nach war es ge­nau­so wie vor­her, Tag für Tag. Die Müh­len setz­ten ihr schril­les Kla­ge­lied fort.
    Dr. Mu­ker­jee wur­de ins Tier­la­bor ver­setzt, wo er für Rat­ten, Mäu­se, Hun­de und vor al­lem für ein Gib­bon­weib­chen zu sor­gen hat­te. Von al­len ver­streu­ten Schäf­chen Se­ra­nes litt er am we­nigs­ten.

 
14
Die letzte Versammlung
     
     
     
    Se­ra­ne kam mit be­schwing­tem Grin­sen in Pauls Bü­ro.
    „Sie ha­ben einen Job!“ rief Paul.
    „Ge­nau. Und einen gu­ten da­zu. For­schungs­di­rek­tor in ei­nem La­bor in Pitts­bur­gh. Sie wol­len mich so­fort über­neh­men. Ein An­ge­bot für mein Haus ha­be ich auch. Es klappt al­les wun­der­bar.“
    Paul warf einen Blick auf sei­nen Ka­len­der. „Wann ha­ben Sie Ih­ren letz­ten Tag hier?“
    „Sa­gen wir … nächs­ten Frei­tag.“
    „Ich werd’s be­kannt­ma­chen. Wir ma­chen ei­ne klei­ne Fei­er im Half­way Hou­se.“
    „Bis spä­ter dann.“ Schwung­vol­len Schritts ver­ließ Se­ra­ne ihn.
    Die fol­gen­den Er­eig­nis­se hat­ten et­was Dump­fes, Traumar­ti­ges an sich. Es war, als tref­fe man die Vor­be­rei­tun­gen zu ei­nem Be­gräb­nis. Zu­nächst muß­te er da­für sor­gen, daß al­le an­de­ren In­ter­es­sen­ten es ihm über­lie­ßen, die Fei­er zu or­ga­ni­sie­ren. Es über­rasch­te ihn nicht, daß die Mit­glie­der von Se­ra­nes al­ter Grup­pe da­mit ein­ver­stan­den wa­ren. Al­le woll­ten kom­men, aber sie wa­ren of­fen­sicht­lich er­leich­tert, daß Paul sich frei­wil­lig be­reit­ge­fun­den hat­te, das Ban­kett zu ar­ran­gie­ren. Als nächs­tes kam die Fra­ge ei­nes Ge­schen­kes. Dann muß­te er für das Din­ner sam­meln und da­für sor­gen, daß John­nie her­ge­bracht und dann heim­ge­fah­ren wur­de.
    Er muß­te nach­den­ken, und das Den­ken fiel ihm schwer. Wie vie­le wür­den kom­men? Wahr­schein­lich wür­de es ei­ne recht große Ge­sell­schaft wer­den. Es war durch­aus denk­bar, so schätz­te er, daß dies die größ­te Ver­an­stal­tung die­ser Art in der Ge­schich­te des La­bors wur­de. Man wür­de wohl den gan­zen Haupt­spei­se­raum im Half­way Hou­se brau­chen.
     
     
    Se­ra­ne rief Paul um zehn Uhr an die­sem Frei­tag mor­gen an. „Ich bin un­ten bei den Stick­stoff­de­ri­va­ten. Bes­ser ge­sagt, dort, wo sie ein­mal wa­ren. Und ich ru­fe al­le zu ei­ner Be­spre­chung zu­sam­men. Kom­men Sie doch auch!“
    „Bin so­fort da.“
    Die ers­te Frei­tags­ver­samm­lung seit fast sechs Wo­chen. Und für al­le Zei­ten die letz­te.
    Es hat­te sich ir­gend­wie her­um­ge­spro­chen. Nicht nur die al­te Stick­stoff­mann­schaft war er­schie­nen. Che­mi­ker und Grup­pen­lei­ter aus an­de­ren Ab­tei­lun­gen füll­ten nach und nach den Raum, und die letz­ten Zu­hö­rer muß­ten im Gang ste­hen.
    Schließ­lich hob Se­ra­ne die Hand, und es wur­de sehr still.
    Der ein­zi­ge Laut kam von Bob Mou­lins Müh­len ir­gend­wo in der Fer­ne.
    „Vie­len Dank, daß Sie ge­kom­men sind“, sag­te Se­ra­ne. „Na­tür­lich ist dies nicht das letz­te Mal, daß wir uns be­geg­nen. Wir al­le wer­den heu­te abend zu­sam­men es­sen, und in den nächs­ten Jah­ren

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