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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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(Ich kann kei­nen Stein auf Bil­lys Grab set­zen. Aber das hier kann ich tun.)
    „Ers­te Zei­le: John­sto­ne Sin­clair Se­ra­ne. Zwei­te Zei­le: La­bo­ra­to­ri­um. Drit­te Zei­le: Che­mi­sche Be­trie­be As­h­kett­les.“
    Und da stand es:
     
    John­sto­ne Sin­clair Se­ra­ne
    La­bo­ra­to­ri­um
    Che­mi­sche Be­trie­be As­h­kett­les
     
    Es sah aus wie in Stein ge­hau­en und leuch­te­te ab­wech­selnd schwarz und weiß. Wie selt­sam. Ein Stein für einen Le­ben­den und kei­ner für einen To­ten. Aber konn­te er das sa­gen? Wenn die­ser Stein schon nicht für den To­ten da war, so war er doch ganz ge­wiß we­gen des To­ten da.
    Er konn­te nicht er­ken­nen, ob Hed­ge­wick ver­är­gert oder be­ein­druckt war. Marg­gold lä­chel­te ner­vös. Kuss­man durch­bohr­te ihn schwei­gend mit sei­nen Bli­cken, jen­seits al­ler Ab­nei­gung, jen­seits al­len Has­ses.
    „Hum­bert ist ein Ge­nie in sol­chen Din­gen“, mein­te Paul. „Wir könn­ten ei­ne hüb­sche Ze­re­mo­nie auf­zie­hen. Re­por­ter. Ka­me­ra­leu­te. Der Stadt­rat. Bür­ger­meis­ter Chat­ton könn­te das Schild ent­hül­len und per­sön­lich den Preis an Se­ra­ne über­ge­ben. Ei­ne Lob­re­de auf die größ­te Leis­tung ei­nes ein­zel­nen seit den Grün­der­ta­gen des Un­ter­neh­mens. Die Her­ren von Wall Street Jour­nal wür­den da­bei­sein. Die Ak­ti­en des Un­ter­neh­mens wür­den um einen oder zwei Punk­te stei­gen.“
    „Und wie soll­te Hum­bert er­klä­ren, daß wir Se­ra­ne ha­ben ge­hen las­sen, wenn wir so große Stücke auf ihn hal­ten?“ woll­te Hed­ge­wick wis­sen.
    „Ihm wird schon et­was ein­fal­len“, sag­te Paul.
    „Ja, das glau­be ich auch. Fred, was sa­gen Sie da­zu?“
    „Es dürf­te kaum et­was nüt­zen, wenn ich sa­ge, daß es ab­so­lu­ter Wahn­sinn ist. Es sieht der Pa­ten­t­ab­tei­lung ähn­lich, mit sol­chen Vor­schlä­gen zu kom­men.“
    Hed­ge­wick wirk­te meis­tens un­be­wegt, aber ge­le­gent­lich zeig­te sein Ge­sicht Trau­er und Mit­leid, und das war es, was er jetzt für Kuss­man emp­fand. Er schau­te den La­bordi­rek­tor bei­na­he lie­be­voll an. „Or­ga­ni­sie­ren Sie das. Set­zen Sie Hum­bert dar­auf an. Den Scheck be­kom­men sie von mir, wenn es so­weit ist.“
    „Ja­wohl“, sag­te Kuss­man. Man muß­te ge­nau hin­hö­ren, um es zu ver­ste­hen.
    Es war vor­über. Paul und Marg­gold stan­den auf.
    „Vie­len Dank, mei­ne Her­ren“, sa­ge Hed­ge­wick.
    Paul ver­mied es sorg­fäl­tig, Kuss­man an­zu­se­hen.
    Marg­gold schloß die Tür hin­ter ih­nen, und sie tra­ten hin­aus in den Gang.
    Es ist Er­pres­sung, dach­te Paul, und sie wis­sen es al­le. Ich kann es mit dem pa­trio­ti­schen Ban­ner der Fir­men­treue zu­de­cken, und ich kann es mit der Lack­schicht ei­ner aus­ge­fuchs­ten Stra­te­gie zur Rück­ge­win­nung ei­nes wich­ti­gen Zeu­gen ka­schie­ren, aber da­mit wer­de ich nie­man­den zum Nar­ren hal­ten. Ich kann es dre­hen und wen­den, wie ich will – es ist und bleibt Ver­rat.
    Wäh­rend sie zu­sam­men den Gang hin­un­ter­gin­gen, frag­te Marg­gold: „Wer ist der An­walt für Deut­sche?“
    „Ed Kern von Hou­se und Brackett. Wir wa­ren zu­sam­men auf der Hoch­schu­le.“
    Marg­gold seufz­te. „Frü­her kann­te ich sie al­le, aber jetzt wer­den ih­re Jungs im­mer mehr. Es ist ei­ne neue Ge­ne­ra­ti­on.“
     
     
    Paul rief am sel­ben Abend in Pitts­bur­gh an.
    Se­ra­ne war zu­erst er­schro­cken und dann be­un­ru­higt, als Paul ihm von dem Preis und von dem Geld er­zähl­te.
    „Was ha­ben die­se Schleim­schei­ßer vor?“ knurr­te er.
    Paul lach­te. „Es war mei­ne Idee. Sie ha­ben mir ge­sagt, Sie hät­ten bei dem Um­zug fünf­zehn­tau­send Dol­lar ver­lo­ren. Ich ha­be ver­sucht, das Geld zu­rück­zu­ho­len, und ein paar Zin­sen da­zu.“
    „ Sie wa­ren das? Aber wie um al­les in der Welt ha­ben Sie sie da­zu ge­bracht, bei ei­nem so kost­spie­li­gen Vor­schlag mit­zu­spie­len?“
    „Sie glau­ben, es wür­de Ih­nen hel­fen, sich zu er­in­nern, wenn Sie Ih­re Aus­sa­ge ma­chen müs­sen.“
    Se­ra­ne ki­cher­te. „Das ist ja toll. Ich wür­de mich doch an mei­nen Ver­trag hal­ten. Ich wür­de mei­ne Aus­sa­ge nach bes­tem

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