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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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Wis­sen und Ge­wis­sen ma­chen. Da­für brauch­ten sie mir nicht mehr als die Flug­kos­ten zu zah­len.“
    „Das weiß ich, John, und das wis­sen Sie. Auch Alec Marg­gold weiß es. Aber Hed­ge­wick weiß es nicht.“
    „Na, ich will ver­dammt sein. Fünf­zig Rie­sen. Wenn ich das Al er­zäh­le!“
     
     
    Die Fei­er­lich­kei­ten zur Um­be­nen­nung des La­bors ver­lie­fen rei­bungs­los. Se­ra­ne spiel­te sei­ne Rol­le gut. Mr. Crow, der Prä­si­dent der Fir­ma, konn­te nicht kom­men, aber Hed­ge­wick war da und auch Bür­ger­meis­ter Cat­ton, Hum­bert und Kuss­man. Hum­bert war der Fest­red­ner. Er hielt ei­ne lan­ge Lob­re­de auf Se­ra­ne, sei­ne Füh­rungs­qua­li­tä­ten, sei­nen Bei­trag zur Syn­the­se die­ser Wun­der­che­mi­ka­lie na­mens Tria­lin und über die Tat­sa­che, daß er für die Er­rich­tung ei­ner neu­en sie­ben-Mil­lio­nen-Ki­lo-Pro­duk­ti­ons­an­la­ge ver­ant­wort­lich sei. Seit den An­fangs­ta­gen des Un­ter­neh­mens ha­be kein ein­zel­ner Mann einen der­ar­ti­gen Bei­trag ge­leis­tet. Er über­reich­te Se­ra­ne ei­ne gramm­schwe­re Pro­be von Pauls mitt­ler­wei­le be­rühm­tem Pro­be­lauf zur Er­in­ne­rung. Hän­de­schüt­teln. Ent­hül­lung der Ta­fel. Re­de des Bür­ger­meis­ters. Funk­ka­me­ras, die di­rekt in die Nach­rich­ten­re­dak­tio­nen der großen Zei­tun­gen sen­de­ten. Nur der Mann vom Wall Street Jour­nal stell­te ko­mi­sche Fra­gen – et­wa, wie­so Se­ra­ne nicht mehr der Fir­ma an­ge­hö­re.
    Wie Paul und auch Hed­ge­wick und an­de­re vor­aus­ge­sagt hat­ten, stie­gen die Ak­ti­en der Fir­ma um einen vol­len Punkt. Hed­ge­wicks Bör­sen­mak­ler ver­kauf­te we­nig spä­ter, sei­nen An­wei­sun­gen fol­gend, mit ei­nem Pro­fit von zwei­und­fünf­zig­tau­send Dol­lar.
    Paul und Se­ra­ne aßen im Half­way Hou­se ge­mein­sam zu Abend, und da­nach fuhr Paul ihn zur U-Bahn­sta­ti­on Dari­en. Er be­glei­te­te ihn hin­un­ter auf den Bahn­steig und wink­te, als Se­ra­ne in den Zug stieg. Se­ra­ne hielt die klei­ne Am­pul­le mit dem Tria­lin hoch und wink­te zu­rück.
    An die­sem Abend zog Kuss­man sich nach dem Abendes­sen in sein Ar­beits­zim­mer zu­rück, um sei­ne neu­er­wor­be­ne Pan­sen­sor-Per­le, ei­ne ja­pa­ni­sche Auf­nah­me von Don­na­tors Song, ab­zu­spie­len. Die­ser au­ßer­ge­wöhn­li­che und sehr teu­re Halb­kris­tall konn­te ei­ne Rei­he von Sin­nes­ein­drücken her­vor­ru­fen, die selbst ech­te In­stru­men­te und Stim­men nicht be­wir­ken konn­ten. Der Ton wur­de durch ein Dut­zend ver­schie­de­ner Laut­spre­cher, die über­all im Zim­mer an­ge­bracht wa­ren, wie­der­ge­ge­ben, aber dies war nur der akus­ti­sche Teil. Die­sel­be Per­le ver­moch­te zu­gleich auch vi­su­el­le Emp­fin­dun­gen so­wie Ge­ruch, Ge­schmack und Ge­fühl zu ver­mit­teln, und der Zu­hö­rer konn­te sich so­gar in die Iden­ti­tät ver­schie­de­ner dra­ma­tis per­so­nae der Oper ver­set­zen las­sen. Die­se Va­ria­tio­nen er­reich­te man durch die Re­so­na­to­ren ei­ner Kopf­hau­be, die in den La­ser-Ana­ly­sa­tor ge­schal­tet wa­ren und sich auf die Al­pha-, Be­ta- und Gam­ma-Hirn­wel­len des Zu­hö­rers ein­stimm­ten.
    Wäh­rend die Oper lief, schal­te­te Kuss­man den Iden­ti­täts­wäh­ler hin und her. Zu Be­ginn war er der Dor­fäl­tes­te, der ver­kün­det, daß das Dorf bö­sen Zei­ten ent­ge­gen­bli­cke, wenn das al­le zehn Jah­re fäl­li­ge Op­fer nicht er­neu­ert wer­de. Da­bei hält er die Zehn Hei­li­gen An­na­len hoch, so daß die ver­sam­mel­ten Dorf­be­woh­ner sie se­hen kön­nen. Dann ver­setz­te Kuss­man sich in die Kan­di­da­ten, wäh­rend sie nach­ein­an­der von den Äl­tes­ten be­gut­ach­tet wur­den. Schließ­lich wur­de ei­ner von ih­nen er­wählt, der Pro­phet zu sein, und so­gleich stieß man ihm den Dolch ins Herz und tö­te­te ihn. Aber sein Geist war un­s­terb­lich und über­quer­te die Brücke, die sich zwi­schen Le­ben und Tod spannt.
    Dann tritt die Pries­te­rin an die Brücke und be­rei­tet sich dar­auf vor, den Pro­phe­ten um die­je­ni­gen Din­ge zu bit­ten, die das Dorf er­ret­ten wer­den. Sie singt:
     
    Was soll ich

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