Der Katalysator
Wissen und Gewissen machen. Dafür brauchten sie mir nicht mehr als die Flugkosten zu zahlen.“
„Das weiß ich, John, und das wissen Sie. Auch Alec Marggold weiß es. Aber Hedgewick weiß es nicht.“
„Na, ich will verdammt sein. Fünfzig Riesen. Wenn ich das Al erzähle!“
Die Feierlichkeiten zur Umbenennung des Labors verliefen reibungslos. Serane spielte seine Rolle gut. Mr. Crow, der Präsident der Firma, konnte nicht kommen, aber Hedgewick war da und auch Bürgermeister Catton, Humbert und Kussman. Humbert war der Festredner. Er hielt eine lange Lobrede auf Serane, seine Führungsqualitäten, seinen Beitrag zur Synthese dieser Wunderchemikalie namens Trialin und über die Tatsache, daß er für die Errichtung einer neuen sieben-Millionen-Kilo-Produktionsanlage verantwortlich sei. Seit den Anfangstagen des Unternehmens habe kein einzelner Mann einen derartigen Beitrag geleistet. Er überreichte Serane eine grammschwere Probe von Pauls mittlerweile berühmtem Probelauf zur Erinnerung. Händeschütteln. Enthüllung der Tafel. Rede des Bürgermeisters. Funkkameras, die direkt in die Nachrichtenredaktionen der großen Zeitungen sendeten. Nur der Mann vom Wall Street Journal stellte komische Fragen – etwa, wieso Serane nicht mehr der Firma angehöre.
Wie Paul und auch Hedgewick und andere vorausgesagt hatten, stiegen die Aktien der Firma um einen vollen Punkt. Hedgewicks Börsenmakler verkaufte wenig später, seinen Anweisungen folgend, mit einem Profit von zweiundfünfzigtausend Dollar.
Paul und Serane aßen im Halfway House gemeinsam zu Abend, und danach fuhr Paul ihn zur U-Bahnstation Darien. Er begleitete ihn hinunter auf den Bahnsteig und winkte, als Serane in den Zug stieg. Serane hielt die kleine Ampulle mit dem Trialin hoch und winkte zurück.
An diesem Abend zog Kussman sich nach dem Abendessen in sein Arbeitszimmer zurück, um seine neuerworbene Pansensor-Perle, eine japanische Aufnahme von Donnators Song, abzuspielen. Dieser außergewöhnliche und sehr teure Halbkristall konnte eine Reihe von Sinneseindrücken hervorrufen, die selbst echte Instrumente und Stimmen nicht bewirken konnten. Der Ton wurde durch ein Dutzend verschiedener Lautsprecher, die überall im Zimmer angebracht waren, wiedergegeben, aber dies war nur der akustische Teil. Dieselbe Perle vermochte zugleich auch visuelle Empfindungen sowie Geruch, Geschmack und Gefühl zu vermitteln, und der Zuhörer konnte sich sogar in die Identität verschiedener dramatis personae der Oper versetzen lassen. Diese Variationen erreichte man durch die Resonatoren einer Kopfhaube, die in den Laser-Analysator geschaltet waren und sich auf die Alpha-, Beta- und Gamma-Hirnwellen des Zuhörers einstimmten.
Während die Oper lief, schaltete Kussman den Identitätswähler hin und her. Zu Beginn war er der Dorfälteste, der verkündet, daß das Dorf bösen Zeiten entgegenblicke, wenn das alle zehn Jahre fällige Opfer nicht erneuert werde. Dabei hält er die Zehn Heiligen Annalen hoch, so daß die versammelten Dorfbewohner sie sehen können. Dann versetzte Kussman sich in die Kandidaten, während sie nacheinander von den Ältesten begutachtet wurden. Schließlich wurde einer von ihnen erwählt, der Prophet zu sein, und sogleich stieß man ihm den Dolch ins Herz und tötete ihn. Aber sein Geist war unsterblich und überquerte die Brücke, die sich zwischen Leben und Tod spannt.
Dann tritt die Priesterin an die Brücke und bereitet sich darauf vor, den Propheten um diejenigen Dinge zu bitten, die das Dorf erretten werden. Sie singt:
Was soll ich
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