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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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Wol­len Sie uns er­zäh­len, Sie hät­ten Se­ra­nes Kon­zept ge­nom­men, im La­bor de­mons­triert und dann nie­der­ge­schrie­ben? Wol­len Sie sa­gen, daß Sie un­ser Haupt­zeu­ge sind?“
    „Ja.“
    „Und darf ich fra­gen, warum sie das ge­tan ha­ben?“
    „Er war mein Freund.“
    „Ich ver­ste­he. Nun, die Fir­ma kann sich glück­lich schät­zen …“
    „Au­gen­blick!“ rief Kuss­man. „Ich ken­ne die Ge­set­ze. Bland­ford ist al­les, was wir brau­chen! Se­ra­ne brau­chen wir über­haupt nicht!“
    Hed­ge­wick ach­te­te nicht auf ihn. „Alec, brau­chen wir Se­ra­ne?“
    „Sei­ne Aus­sa­ge wür­de hel­fen.“
    „Wie­so?“
    Marg­gold nick­te Paul zu.
    „Der Un­ter­schied liegt in der Glaub­wür­dig­keit“, er­klär­te die­ser. „Wenn Se­ra­ne nicht aus­sagt, be­steht im­mer­hin die Mög­lich­keit, daß man mei­ner Aus­sa­ge, auch zu­sam­men mit Mou­lins Be­stä­ti­gung, kei­nen Glau­ben schenkt. Aber wenn wir von Se­ra­ne den kom­plet­ten his­to­ri­schen Hin­ter­grund be­kom­men, die lücken­lo­se chro­no­lo­gi­sche Ent­wick­lung des Tria­lin-Pro­jek­tes – dann müß­te man mein Ab­schluß­ex­pe­ri­ment in je­ner Nacht als den un­aus­weich­li­chen Hö­he­punkt des gan­zen Pro­gramms er­ken­nen.“
    „Wahr­schein­lich“, sag­te Marg­gold, „be­käme der Un­ter­su­chungs­aus­schuß so­gar einen ne­ga­ti­ven Ein­druck, wenn wir Se­ra­ne nicht in den Zeu­gen­stand bräch­ten. Sie wür­den sich dann fra­gen, was wir zu ver­tu­schen ver­su­chen.“
    „Ich se­he, daß es un­se­re Sie­ges­chan­cen ver­bes­sern wür­de, wenn wir Se­ra­ne zur Aus­sa­ge be­we­gen könn­ten“, mein­te Hed­ge­wick. „Aber wie wol­len Sie ihn da­zu brin­gen? So­viel ich weiß, hat er uns un­ter recht un­an­ge­neh­men Um­stän­den ver­las­sen.“
    Jetzt kam es. Und das war erst der An­fang. Paul räus­per­te sich. „Wir müs­sen ei­ne At­mo­sphä­re schaf­fen … ihm zei­gen, daß er wohl­an­ge­se­hen ist … daß wir sei­ne groß­ar­ti­gen wis­sen­schaft­li­chen Fä­hig­kei­ten an­er­ken­nen.“
    „Was mei­nen Sie da­mit?“ frag­te Hed­ge­wick scharf.
    „Der Jah­res­preis für den wert­volls­ten Che­mi­ker könn­te an Se­ra­ne ge­hen“, spru­del­te Paul her­vor.
    „Ich dach­te, der Com­pu­ter hät­te Fred für die­ses Jahr als Che­mi­ker Num­mer eins no­mi­niert“, be­merk­te Hed­ge­wick.
    „Das stimmt“, sag­te Paul. „Zum Ge­gen­be­weis kann ich nur ein klei­nes Ex­pe­ri­ment vor­schla­gen.“
    „Sie mei­nen, jetzt und hier?“
    „Es ist sehr ein­fach, Mr. Hed­ge­wick. Sie kön­nen es selbst tun. Stel­len sie dem Com­pu­ter zwei Fra­gen. Die ers­te Fra­ge lau­tet: ‚Wie heißt der bes­te Che­mi­ker der Che­mi­schen Be­trie­be As­h­kett­les im Jah­re 2006?’“
    „Gut.“ Hed­ge­wick griff nach dem Mi­kro­phon auf Kuss­mans Kre­denz. „Wie heißt der bes­te Che­mi­ker der Che­mi­schen Be­trie­be As­h­kett­les im Jah­re 2006?“
    Un­ver­züg­lich ant­wor­te­te Kuss­mans Stim­me aus dem Laut­spre­cher des Com­pu­ters: „Dr. Fre­de­rick Kuss­man.“
    Hed­ge­wick schau­te Paul er­war­tungs­voll an.
    „Die zwei­te Fra­ge lau­tet: ‚Wer war der bes­te Che­mi­ker, be­vor du an­ge­wie­sen wur­dest, Dr. Kuss­man zu be­nen­nen?’“
    Plötz­lich war es to­ten­still im Raum. Ver­blüfft starr­te Hed­ge­wick zu Paul und dann zu Kuss­man hin­über. Kuss­mans Ge­sicht lief rot an und wur­de dann weiß. Paul sah, wie die Lip­pen des Man­nes sich be­weg­ten. Es sah aus, als form­ten sie die Wor­te: Du … gott … ver­damm­ter …
    „Fred …?“ sag­te Hed­ge­wick ru­hig.
    „Na ja, ich ha­be viel­leicht da­zu bei­ge­tra­gen, das Den­ken des Com­pu­ters bis zu ei­nem ge­wis­sen Grad zu be­rei­ni­gen. Nur im In­ter­es­se des Un­ter­neh­mens, kann ich Ih­nen ver­si­chern.“ Er warf Paul einen fins­te­ren Blick zu.
    Jetzt saß er in der Tin­te. Und da­bei hat­ten sie noch gar nichts ge­hört. Paul war er­staunt über sei­ne ei­ge­ne Ge­las­sen­heit. Er fuhr fort: „Wäh­rend wir hier in der Fir­ma den Preis als ei­ne große Eh­re be­trach­ten, dürf­te die­ser Preis per se, mit sei­nem Bar­wert von nur fünf­zig Dol­lar, ei­nem

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