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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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Mei­ner und viel­leicht auch Bland­fords Auf­fas­sung nach ha­ben wir die bes­se­ren Chan­cen. Ich wür­de uns, sa­gen wir, sech­zig Pro­zent ge­ben. Viel­leicht mehr. Wenn wir die­ses Pa­tent be­kom­men, ge­hört der Tria­lin-Markt uns. Wenn Deut­sche es kriegt, ist Tria­lin für As­h­kett­les ge­stor­ben. Ich mei­ne nicht, daß wir einen Ver­gleich an­stre­ben soll­ten.“
    „Aha. Sie glau­ben al­so, daß wir ge­win­nen kön­nen?“
    „Ich bin nicht si­cher. Letz­ten En­des geht es nur dar­um: Nach dem In­ter­na­tio­na­len Pa­tent­rechts­ab­kom­men sind sie be­rech­tigt, auf dem Da­tum des deut­schen Pa­tent­an­trags, dem 20. Mai, zu be­har­ren, aber sie kön­nen nicht mehr wei­ter zu­rück­ge­hen. Wir da­ge­gen ha­ben die Chan­ce, sie um einen Tag zu schla­gen.“
    „Wie lan­ge wird es dau­ern, bis wir ei­ne Ent­schei­dung ha­ben?“
    „Wenn bei­de Par­tei­en sich an die neue, rei­bungs­lo­se Ver­fah­rens­ord­nung hal­ten und wenn die Un­ter­su­chung rasch und in ei­nem ver­nünf­ti­gen Um­fang durch­ge­führt wird, dau­ert es höchs­tens ein paar Wo­chen. Es gibt nur ein Pro­blem.“
    „Ah?“ mach­te Hed­ge­wick.
    „Wir wer­den ein we­nig Un­ter­stüt­zung von der Un­ter­neh­mens­lei­tung be­nö­ti­gen.“
    „Zum Bei­spiel?“
    Marg­gold nick­te Paul zu.
    „Die Un­ter­neh­mens­lei­tung“, sag­te Paul, „muß Se­ra­ne in ei­ne ko­ope­ra­ti­ve Stim­mung ver­set­zen.“
    „Wie­so?“ woll­te Kuss­man wis­sen. „Sie sag­ten doch, Sie hät­ten die Be­stä­ti­gung, daß Se­ra­nes Theo­rie in die Pra­xis um­ge­setzt wor­den sei. Das be­deu­tet, daß je­mand an­ders Se­ra­nes In­struk­tio­nen ge­folgt ist und das Ex­pe­ri­ment durch­ge­führt hat. Wer war die­ser Je­mand? Brin­gen Sie ihn in den Zeu­gen­stand und Sie ha­ben, was Sie brau­chen.“
    „Wer war es denn?“ frag­te Hed­ge­wick.
    „Bob Mou­lin und ich ha­ben dar­an ge­ar­bei­tet“, sag­te Paul. „Es war am Ta­ge von Se­ra­nes Ab­schieds­ban­kett. Am 19. Mai. Mou­lin hat den Ka­ta­ly­sa­tor nach­mit­tags prä­pa­riert und ihn zum Trock­nen im Ofen ge­las­sen. Nach Se­ra­nes Din­ner bin ich am Abend noch ins La­bor ge­fah­ren. Ich ha­be den ge­trock­ne­ten Ka­ta­ly­sa­tor aus dem Ofen ge­nom­men, ihn in die Kam­mer ge­füllt, den Harn­stoff­ver­damp­fer ein­ge­schal­tet, das Pro­dukt auf­ge­fan­gen und als Tria­lin iden­ti­fi­ziert. Gleich­zei­tig ha­be ich ein schrift­li­ches Pro­to­koll auf­ge­setzt. Mei­ne Zeu­gen­aus­sa­ge und da­zu die von Mou­lin, könn­ten un­ter Um­stän­den schon aus­rei­chen. Aber un­se­re Chan­cen wä­ren bes­ser, wenn Se­ra­ne eben­falls aus­sa­gen wür­de.“
    Kuss­man blin­zel­te Paul un­gläu­big an. „Sie? Sie ha­ben den Test­lauf ge­fah­ren? Aber Sie sind doch An­walt.“
    „Und Che­mi­ker. Ab­ge­se­hen da­von war die Ver­suchs­an­ord­nung sehr ein­fach. Ein Kind könn­te da­mit um­ge­hen.“
    Kuss­man fun­kel­te ihn wü­tend an. „Und ha­ben Sie den Test­lauf zu­fäl­lig auch dem Com­pu­ter dik­tiert? Ent­spre­chend mei­ner aus­drück­li­chen An­wei­sung?“
    „Das ha­be ich ver­sucht.“
    „Aha! Mehr brau­chen wir nicht. Die Com­pu­ter­auf­zeich­nun­gen sind rechts­gül­ti­ge Be­weis­mit­tel.“
    „Nein“, sag­te Paul.
    „Nein?“ frag­ten Kuss­man und Hed­ge­wick im Chor.
    „Sie wer­den sich er­in­nern, Dr. Kuss­man, daß Sie zu­vor die be­triebs­in­ter­ne Com­pu­ter­schlei­fe an­ge­wie­sen hat­ten, kei­ner­lei Test­läu­fe im Zu­sam­men­hang mit at­mo­sphä­ri­scher Tria­lin­syn­the­se an­zu­neh­men. Der Com­pu­ter hat die Auf­zeich­nun­gen ge­löscht, als die Wor­te »at­mo­sphä­ri­scher Druck’ aus­ge­spro­chen wur­den.“
    Einen Au­gen­blick lang herrsch­te Stil­le.
    „Es gibt al­so kei­ne Auf­zeich­nun­gen?“ frag­te Hed­ge­wick grim­mig.
    „Es gibt ein voll­stän­di­ges Pro­to­koll“, er­wi­der­te Paul. „Ich ha­be es in Se­ra­nes letz­tes No­tiz­buch ge­schrie­ben. Es liegt im Sa­fe der Pa­ten­t­ab­tei­lung, am En­de des Gan­ges.“
    Hed­ge­wick lä­chel­te fast. Er beug­te sich vor. „Das ist über­aus in­ter­essant. Wir kom­men im­mer wie­der auf Sie zu­rück.

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