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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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erst ver­füg­bar ge­macht.“
    Se­ra­ne lä­chel­te, aber er ließ sich nicht aus der Ru­he brin­gen. Mit ei­ner ge­schmei­di­gen, ge­üb­ten Be­we­gung zog er ei­ne Pfei­fe aus der zer­knautsch­ten rech­ten Ta­sche sei­ner zer­knautsch­ten Ja­cke. Aus der eben­so zer­knautsch­ten lin­ken Ta­sche nahm er einen Le­der­beu­tel und öff­ne­te den Reiß­ver­schluß. Er grub den Pfei­fen­kopf in den Beu­tel, stopf­te den Ta­bak mit dem Mit­tel­fin­ger fest und schob sich die Pfei­fe zwi­schen die Zäh­ne, wäh­rend er den Reiß­ver­schluß wie­der zu­zog und den Beu­tel in sei­ner Ta­sche ver­schwin­den ließ. Mit ei­ner kur­z­en Ver­ren­kung zog er so­dann von ir­gend­wo­her ein rie­si­ges Streich­holz her­vor und riß es ge­räusch­voll an der Un­ter­sei­te des Kon­fe­renz­ti­sches an.
    Mrs. Pinks­ter er­schau­der­te.
    Paul war ver­blüfft. „Was war denn das?“
    „Kü­chen­streich­holz“, er­klär­te Se­ra­ne freund­lich, wäh­rend er die Flam­me schüt­telnd ver­lö­schen ließ. „Vor fünf­zig Jah­ren konn­te man die Din­ger bei je­dem Le­bens­mit­tel­händ­ler kau­fen. Die Leu­te zün­de­ten Gas­her­de und Ka­min­feu­er und was weiß ich da­mit an. Heu­te muß man sie ei­gens be­stel­len. Sind aber her­vor­ra­gend für die Pfei­fe.“
    Paul starr­te ihn fas­zi­niert an. Dies al­les kam auf den Re­cor­der – und Se­ra­ne war es of­fen­bar völ­lig gleich­gül­tig. „Aber ist es nicht ge­fähr­lich, Streich­höl­zer in der Ta­sche mit sich her­um­zu­tra­gen?“
    „Das ist al­ler­dings ein klei­ner Nach­teil“, gab Se­ra­ne zu. „Sie nei­gen da­zu, sich vor­zei­tig zu ent­zün­den. Und dann steht man da, mit bren­nen­den Klei­dern, und hat nichts mehr für die Pfei­fe. Frus­trie­rend.“
    „John“, bat Kuss­man. „Um Got­tes wil­len … Tria­lin … Ko­ri­um …“
    „Ent­schul­di­gung, Fred. Wo wa­ren wir? Ach ja.“ See­len­ru­hig blies er einen Rauch­krin­gel.
    Wie um al­les in der Welt macht er das, frag­te sich Paul.
    Se­ra­ne schau­te zu ihm her­über. „Ich hö­re, daß Deut­sche einen Ver­gleich an­ge­bo­ten hat.“
    „So ist es.“
    „Und wenn wir dar­auf nicht ein­ge­hen? Kön­nen wir ge­win­nen?“
    „Marg­gold meint, die Chan­cen ste­hen schlecht. Wir sind Zweit­par­tei. Und wir glau­ben nicht, daß Sie be­wei­sen kön­nen, daß Sie das Ver­fah­ren prak­ti­ziert ha­ben, be­vor die ih­ren An­trag stell­ten.“
    „Se­hen Sie?“ warf Kuss­man ein. „Wir sit­zen von An­fang an mit ei­nem Ein­ge­ständ­nis von in­kom­pe­tentem De­fä­tis­mus fest.“
    Se­ra­ne lach­te. „Das ist ei­ne groß­ar­ti­ge und mo­ral­för­dern­de Fest­stel­lung, Fred. Und da Sie das Gan­ze auf ei­ne per­sön­li­che Ebe­ne ge­bracht ha­ben, wol­len wir es auch für ei­ne Wei­le dort be­las­sen. Zu­nächst ein­mal, be­vor Sie sich dar­über be­kla­gen, daß Sie mit der Pa­ten­t­ab­tei­lung im All­ge­mei­nen oder mit Paul im Be­son­de­ren fest­sit­zen, ver­ges­sen Sie nicht, daß Paul auch mit Ih­nen fest­sitzt. Er ar­bei­tet eben­so für die­se wun­der­ba­re, wohl­tä­ti­ge Fir­ma wie Sie.“
    „Ich …“
    „Ich bin noch nicht fer­tig.“ Se­ra­ne paff­te ge­dan­ken­voll und fuhr dann fort. „Viel­leicht sind Sie durch die Tat­sa­che ge­blen­det, daß Ko­ri­um funk­tio­niert, daß es her­vor­ra­gend funk­tio­niert. Dar­über ver­ges­sen Sie wo­mög­lich, daß es nur ein Me­tall auf ei­ner Lis­te mit meh­re­ren Dut­zend Vor­schlä­gen war. Rein zu­fäl­lig pro­bier­ten wir es als ers­tes aus.“
    Ist das wahr? Bil­ly, bist du wie­der auf­er­stan­den, wie­der Phö­nix aus der Asche? Bist du wie­der un­ter den Le­ben­den?
    „Aber wenn wir ei­ne or­dent­li­che Pa­ten­t­ab­tei­lung hät­ten“, nä­sel­te Kuss­man, „brauch­ten wir für die­se an­de­ren Me­tal­le kein Geld aus­zu­ge­ben.“
    „Wie Sie wol­len“, sag­te Se­ra­ne über­aus freund­lich. „In­zwi­schen aber, und an­ge­sichts der recht­li­chen Si­tua­ti­on, wer­de ich Ih­nen schrift­lich und un­ab­hän­gig von die­sem Pro­to­koll emp­feh­len, ers­tens einen ver­nünf­ti­gen Ver­gleich an­zu­stre­ben und zwei­tens die Kor­ro­si­ons­tests wie­der

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