Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Titel: Der Kater der Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
Vom Netzwerk:
Neuigkeit, ich werde mit Philipp schlafen.‹ Sie hat lediglich verlauten lassen, dass sie ihn zum Anbeißen findet.«
    Ich atmete auf. »Von mir aus soll sie so viel an ihm herumknabbern, wie sie möchte. Sie muss deshalb ja nicht gleich mit ihm in die Kiste steigen.«
    »So, jetzt mal raus mit der Sprache, Belinda. Worum geht es hier eigentlich? Du willst mir doch nicht wirklich verklickern, dass es nur der Altersunterschied ist, der dich stört, oder?«
    »Natürlich!«, erwiderte ich empört. »Was denn sonst?! Ich meine, Philipp ist wirklich ganz O. K. Er ist nett …«
    »… und sieht gut aus«, ergänzte Jenny.
    »Außerdem ist er intelligent.« Mareike nippte an ihrer Cola. »Er ist weder verheiratet, noch hat er andere schlechte Eigenschaften. Sprich: Der Mann ist schwer in Ordnung. Na ja, mal abgesehen von seinem etwas eigenwilligen Geschmack in puncto Mode. Aber da muss man halt mal ein Auge – oder je nach Farbzusammenstellung auch zwei – zudrücken. Du solltest also froh und glücklich sein, wenn die beiden zusammenkommen. Es sei denn …« Sie ließ den Satz unvollendet im Raum stehen.
    »Es sei denn … was?«
    »Na ja, es sei denn …« Wieder brach Mareike ab. »Versprichst du mir, dass du nicht gleich wieder ausflippst?«
    Gar nichts wollte ich versprechen! Ein vages Kopfnicken musste reichen. Das konnte alles Mögliche bedeuten.
    »Also«, Mareike holte tief Luft, »du solltest dich eigentlich freuen, wenn aus den beiden ein Paar wird. Außer du bist selbst an Philipp interessiert. Ihr hängt ja in letzter Zeit ziemlich viel zusammen. Immer, wenn ich bei dir anrufe, ist er gerade mal eben auf ’nen Sprung rübergekommen.«
    »Sag mal, spinnst du?!« Ich war zutiefst entrüstet. »Natürlich ist Philipp oft bei uns. Wegen Lili. Die wohnt bei mir. Schon vergessen?«
    »Na, dann ist doch alles in Ordnung.«
    Ich fand es ganz und gar nicht in Ordnung, dass Mareike mir unterstellte, ich sei hinter Philipp her. Total absurd! Nichts gegen Philipp, aber schließlich gab es bereits einen Mann in meinem Leben. »Nur zur Erinnerung – auch wenn die ganze Sache etwas holperig anläuft: Ich bin in Ludger verliebt.«
    Völlig unerwartet bekam ich von Jenny Schützenhilfe. »Warum in aller Welt sollte eine Frau sich für Philipp interessieren, wenn sie einen Traumtyp wie Ludger haben kann?!«
    Mareike ging nicht weiter darauf ein. »Apropos Ludger. Hattest du nicht gesagt, er müsste arbeiten, Belinda?«
    »Ja, leider. Der arme Kerl muss sich heute Abend durch meterhohe Aktenberge wühlen.«
    »Dabei scheint er etwas die Orientierung verloren zu haben. Dahinten steht er und starrt Löcher in die Luft. So, so, arbeiten nennt man so was in Juristenkreisen also.«
    »Bestimmt hat er es sich anders überlegt.« Ich strahlte. Das war doch endlich mal ’ne nette Überraschung! Während ich mir mit Mareike und Jenny im Schlepptau einen Weg durch die Menge bahnte, stutzte ich plötzlich und blieb stehen. »Moment mal, Ludger weiß doch gar nicht, dass wir ins Kino gehen wollten.«
    Mareike kämpfte sich weiter vor. »Dann wird er wohl versucht haben, dich zu Hause zu erreichen, und Lili hat es ihm am Telefon erzählt.«
    Obwohl ich wie wild winkte, entdeckte Ludger mich erst, als wir unmittelbar vor ihm standen. Er schien mit dem Kopf immer noch bei seinen Paragrafen und Gesetzesbüchern zu sein, denn er lächelte lediglich etwas gezwungen, unternahm aber keinen Versuch, mich zu umarmen oder mir einen Kuss zu geben. »Ach, Belinda – das ist ja ein Zufall. Ein netter Zufall natürlich«, haspelte er. Meine Güte, was war denn jetzt schon wieder los? Der Kerl benahm sich so hölzern wie Pinocchio. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin völlig überrascht.«
    Bestimmt nicht halb so überrascht, wie ich es war, als eine gertenschlanke Blondine, die mit dem Rücken zu uns das Kinoprogramm studiert hatte, sich plötzlich umdrehte und den Arm um Ludgers Taille legte. Obwohl ich mir sicher war, dass ich die Frau noch nie zuvor gesehen hatte, kam mir irgendwas an ihr sehr vertraut vor …
    Die Bluse! Die Tussi trug die Bluse, die Ludger bei uns im Laden gekauft hatte.
    »Willst du uns nicht miteinander bekannt machen?«, fragte die Fremde in diesem Moment.
    »Doch, doch, natürlich«, versicherte Ludger für meinen Geschmack eine Spur zu schnell. Auch wenn ich sein Verhalten sehr merkwürdig fand – noch konnte es eine ganz harmlose Erklärung geben. Irgendetwas tief in meinem Inneren riet mir jedoch,

Weitere Kostenlose Bücher