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Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Der Kater der Braut: Roman (German Edition)

Titel: Der Kater der Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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Gesicht hellte sich auf. »Ah, ich verstehe.«
    Da hatte er mir etwas voraus. Ich drückte Timo zwei Euro in die Hand. »Schönen Tag noch!«
    »He, vergiss die Blumen nicht.«
    Als ich Timo den Rosenstrauß abnahm, kam mir eine Idee. »Hast du eigentlich eine Freundin?«
    »Äh … nein«, stotterte Timo mit roten Ohren und schüttelte so heftig den Kopf, dass er fast ein Schleudertrauma bekam. »Ich bin Single.« Erwartungsvoll schaute er mich an.
    »Na schön, aber eine Mutter wirst du doch wohl haben. Dann bringst du ihr die Rosen einfach mit.«
    Timo stand die Enttäuschung überdeutlich im Gesicht geschrieben. Oje, was hatte ich nur angerichtet?! Mit meiner Frage nach der Freundin hatte ich offenbar falsche Hoffnungen in ihm geweckt. »Das geht leider nicht. Meine Eltern sind gerade im Urlaub«, murmelte er, ohne mich dabei anzusehen.
    »Zu dumm. Aber weißt du was, dann machen wir das anders.« Ich zog den völlig verwirrten Timo in die Wohnung. Brav stolperte er hinter mir her. Dieses Wechselbad der Gefühle war eindeutig zu viel für ihn.
    Ich griff nach einem Kuli und einem Blatt Papier und hoffte, dass der Bengel nicht glaubte, ich würde ihm meine Telefonnummer aufschreiben.
    »Das ist die Adresse, an die du die Rosen in Zukunft liefern wirst, O. K.?« Ich reichte ihm den Zettel, auf dem ich Frau Groß’ Namen und die Anschrift der Villa Kunterbunt notiert hatte.
    Timo nickte bedröppelt. Langsam dämmerte ihm wohl, dass das ein Abschied für immer werden würde.
    »Mach’s gut und toi, toi, toi für dein Studium.« Ich entließ Timo in dem guten Gefühl aus meiner Obhut, dass für seine Zukunft gesorgt war. Eins wusste ich sicher: Frau Groß und ihre Mitbewohner würden sich nicht lumpen lassen und den niedlichen Biologiestudenten mit fürstlichen Trinkgeldern bei seinem Studium unter die Arme greifen.
    Als ich die Blumen gerade wie üblich in den Mülleimer stopfen wollte, kamen Lili und Philipp in die Küche spaziert.
    »Lass Blumen sprechen«, seufzte Lili und warf erst einen sehnsuchtsvollen Blick auf den üppigen Rosenstrauß und dann auf Philipp.
    Unwirsch betätigte ich das Fußpedal des Mülleimers. »Ich hör nichts!«
    »Ich auch nicht.« Philipp tat, als würde er angestrengt lauschen. »Aber was sollten rote Rosen auch schon sagen? Außer: Sorry, mir ist kein originelleres Geschenk eingefallen.«
    »Du hast’s erfasst.« Zornig pfefferte ich die Blumen in den Müll.

Kapitel 15
    E ine schreckliche Woche lag hinter mir. Auf dem Rückweg von der Arbeit zog ich Freitagabend Bilanz. Sosehr ich mich auch bemühte, über die Sache mit Ludger hinwegzukommen, es gelang mir einfach nicht. Diesen vermaledeiten Liebeskummer wurde man schwerer los als die Pickel in der Pubertät. Irgendwie hing mir alles furchtbar zum Hals raus. Die Fashion Academy ließ mich weiter zappeln und hüllte sich in Stillschweigen. Immer noch kein Bescheid. Und zu allem Überfluss waren die Kunden im Geschäft auf meinen Nerven herumgetrampelt wie auf einem Fußabtreter. Diese Bluse war zu rot, jene zu blau … Ich hatte die Schnauze wirklich gestrichen voll. Zum Glück hatte ich am kommenden Tag frei! Ich sehnte mich danach, einfach nur noch die Füße hochzulegen und zu relaxen.
    Doch daraus wurde nichts.
    Ich trat einen Schritt zurück, um zu prüfen, ob ich mich aus Versehen in der Tür geirrt hatte. Nein, auf dem Klingelschild stand mein Name. Das war eindeutig meine Wohnung! Oder zumindest war sie es einmal gewesen, bevor eine Horde Erstsemestler sie mit Beschlag belegt hatte. Aus den Boxen dröhnte laute Musik. Dichte Rauchschwaden zogen durch die Räume.
    »Kannst du mir mal erklären, was hier los ist?!«, nahm ich mir meine Schwester ärgerlich zur Brust, als ich sie endlich in der Küche gefunden hatte.
    »Hey, Lili, ist das deine Mutter?«, fragte einer von Lilis Kommilitonen. Die Antwort schien ihn brennend zu interessieren. Bevor ich seine Frage empört verneinen und ihn zurechtstutzen konnte, hatte er uns bereits den Rücken zugewandt und stapfte aus dem Raum.
    Nun wallten tatsächlich mütterliche Gefühle in mir auf. Mensch, Junge, du verkühlst dir die Nieren! Ich verspürte das dringende Bedürfnis, zu ihm zu gehen und ihm die schlabberige Jeans hochzuziehen – der Schritt hing ihm fast zwischen den Kniekehlen. Hätte er nicht einen Gang wie ein Cowboy und O-Beine wie ein Fußballspieler gehabt, wäre sie ihm garantiert bis auf die Füße gerutscht.
    Scheiße, ich wurde echt alt!
    Resigniert stellte ich

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