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Der Kater läßt das Mausen nicht

Der Kater läßt das Mausen nicht

Titel: Der Kater läßt das Mausen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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weiß ich das auch nicht.
Ich bin nicht nach unten gegangen. Ich schlafe oben, verstehen Sie, und Mr.
Hodger hat eine Klingel, mit der er mich nachts ruft, wenn er Hilfe braucht.
Ansonsten darf ich vor dem Frühstück, wenn die Haushälterin kommt, nicht hier
unten erscheinen. Mittwoch nacht hat Mr. Hodger nicht nach mir geklingelt, also
bin ich auch oben geblieben. Ich habe angenommen, daß ihn ein paar Freunde vom
Club nach Hause gebracht hatten.«
    »Wie spät war es?«
    »Ziemlich spät, das weiß ich noch. Ich
glaube, ich habe die Kirchenglocken zwei Uhr schlagen hören, als alle unten
waren.«
    »Ist Ihr Chef auch sonst immer so lange
im Club geblieben?«
    »Das kann ich wirklich nicht sagen,
Sir, ich meine, Herr Polizeichef. Es war das erste Treffen, zu dem er gegangen
ist, seit ich hier bin. Mr. Hodger hat mich erst vor drei Wochen eingestellt.«
    »Tatsächlich? Dann haben Sie allerdings
gerade Ihre Stelle verloren, falls Sie das noch nicht bemerkt haben sollten.
Ihr Chef wird nämlich eine ganze Weile abwesend sein. Was wird ihm nochmal zur
Last gelegt, Professor?« raunte Ottermole Shandy verzweifelt zu.
    »Für den Anfang zunächst einmal
Mittäterschaft bei einem Eigentumsdelikt, würde ich sagen. Das könnte man noch
um Bestechung und Planung einer Straftat erweitern, wenn Ihnen das zu wenig
erscheinen sollte. Denken Sie mal genau nach, Mr. Whitney. Sind Sie wirklich
sicher, daß Sie keine einzige Stimme erkannt haben?«
    »Irgendwie klang eine Stimme wie die
von Mr. Twerks, Sie wissen schon, der Herr, der in dem braungelben Haus mit den
vielen Geweihen wohnt«, gestand Whitney. »Ich mußte ihm letzte Woche ein paar
Unterlagen zum Unterschreiben bringen. Er spricht immer sehr laut, und er lacht
ziemlich viel.«
    »Hat er in der besagten Nacht auch viel
gelacht?«
    »Ja, manchmal. Aber Mr. Hodger hat ihm
gesagt, er soll damit aufhören.« Der junge Whitney hatte jetzt nichts mehr zu
verlieren und warf alle Vorsicht über Bord. »Jetzt erinnere ich mich wieder. Er
hat gesagt: ›Halt den Mund, Twerks. Dieser verdammte kleine Schwachkopf da oben
könnte dich hören.‹ Ich fand es nicht sehr nett, daß er mich Schwachkopf
genannt hat. Aber Mr. Hodger kann Professor Ungley nicht umgebracht haben,
oder? Er kann sich doch kaum selbst kratzen, wie soll er dann genug Kraft
haben, jemandem den Schädel einzuschlagen?«
    »Nein, Hodger hat es auch nicht getan«,
pflichtete ihm Shandy freundlich bei.
    »Wer hat Ungley denn nun umgebracht,
Professor?« wollte Cronkite Swope wissen. »War es Twerks?«
    »Es wird sich bald alles klären, Swope.
Zuerst wollen wir Mr. Hodger in eine schöne, bequeme Zelle sperren, wie es sich
gehört. Hatten Sie nicht vor, ihm seine Rechte vorzulesen, Ottermole?«
    Ottermole warf sich in die Brust und
las die vorgeschriebene Formel mit großem Enthusiasmus vor. Dann rief er im
Polizeirevier an und bat seinen zeitweiligen Stellvertreter Silvester Lomax,
ihm den zeitweiligen Officer Purvis Mink zu schicken. Dann ernannte er
kurzerhand auch Whitney zum Deputy, so daß er Mink helfen konnte, den
Verhafteten und die beschlagnahmten Akten ins Kittchen zu verfrachten.
    Shandy war beeindruckt. »Meine Güte,
Ottermole«, meinte er, »ich hatte keine Ahnung, daß Sie derartige
Führungsqualitäten haben.«
    »Ich auch nicht«, gab der Polizeichef
zu. »Vielleicht, weil ich nie so viele Mitarbeiter hatte. Willst du auch zum
Deputy ernannt werden, Cronk?«
    »Danke, Fred, aber ich muß
unvoreingenommen, objektiv und völlig unbeteiligt bleiben. So heißt es
wenigstens in unserem Fernkurs.« Cronkite hatte inzwischen den Großen Fernkurs
für Journalisten magna cum laude bestanden, die gerahmte Diplomurkunde hing bei
seiner Mutter im Flur, wo sie jeder sehen und bewundern konnte.
    »Okay, wie du willst. Dann wollen wir
mal. Professor Joad, am besten kommen Sie auch mit. Ich vermute, Professor
Shandy hätte gern, daß Sie dort Ihre Untersuchungen machen, das heißt, falls es
dort etwas zu untersuchen gibt.«
    Selbst als er zusah, wie die
zeitweiligen Beamten Mink und Whitney ihren Gefangenen abführten, klang
Ottermole nicht so, als ob er wirklich glauben könne, daß er gerade einen
bisher hochangesehenen Bürger in den Knast beförderte und im Begriff war, mit
einem zweiten genauso zu verfahren.
    »Keine Angst, Ottermole«, ermunterte
ihn Shandy. »L’audace, l’audace, toujours l’audace.«
    »Wer ist das denn? Jemand, den ich
festnehmen soll, oder jemand, den ich zum Hilfssheriff machen

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