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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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ein.«
    »Hier? In dieses Haus?«
    »Ja. Es ist komplett bezahlt. Zieh bei mir ein.«
    »Das kann ich nicht. Ich kann hier nicht leben mit all diesen … das kann ich nicht.«
    »Sie beißen nicht.«
    »Noch nicht.«
    Wir gingen nach oben und legten uns ins Bett. Ich war so groggy, dass sie mich in Cowgirl- und Schwanenposition liebte, mein Schwanz tief in ihr, und mit Hüfte und Knien arbeitete. Wir kamen gemeinsam, und sie lag lachend neben mir.
    »Wird schon zu was gut gewesen sein, die Reiterei«, sagte sie. Ich zündete den Petroleumofen an und nahm noch einpaar Codein, um schlafen zu können. Dann regnete es, und der Wind pfiff ums Haus.
    »Es wird doch alles gut, oder nicht?«, fragte sie.
    »Aye«, beruhigte ich sie. »Mach dir keine Sorgen. Es wird alles bestens.«

20
WER ERMORDETE LUCY MOORE?
    Träume. Labyrinthe. Ein Labyrinth ist kein Irrgarten. Es gibt keine Sackgassen. Alle Wege führen unausweichlich zum Zentrum. Alle Wege führen von außen nach innen. Von innen nach außen. Dädalus war kein Genie. Nur ein Schreiner. Nur ein Zimmermann.
    Labyrinthe sehen aus wie Schlingen.
    Lucy Moores Finger steckte in der Schlinge. Sie wollte ihr Kind wiedersehen. Sie wollte leben. Der Mann wünschte ihr den Tod. Mutterloses Kind, du hast keinen Beschützer. Ich bin deine Stimme. Ich bin dein Rächer.
    Dunkelheit.
    Fallen, taumeln, in das schwarze Loch.
    Der Fall endet nie. Eine Ziffer nach der anderen, bis zum Ende aller Zeit. Die ganzen Zahlen sind unendlich. Der Raum dazwischen ist unendlich. Ich erzähl dir von den Bäumen, Lucy. Wir sind von den Bäumen gestiegen. Wir haben die Bäume hinter uns gelassen. Bäume sind ein Rückschritt.
    Mein Name ist Lucia. Man ruft mich Mimi, ich weiß nicht, warum.
    Straid.
    Der Wald. Woodburn Forest.
    Der Buchstabe S.
    Das Labyrinth.
    Er hat sie umgebracht.
    Er war es.
    Ich riss die Augen auf. Die Gullys waren überflutet. Das Wasser presste sich an die Scheiben, als flehte es darum, hereingelassen zu werden.
    Ich sprang aus dem Bett.
    Laura war verschreckt.
    »Was ist denn los?«, fragte sie.
    »Wo sagst du, ziehst du hin?«
    »Straid.«
    »Was hast du über den Wald gesagt?«
    »Wovon redest du?«
    »Du hast irgendwas davon gesagt, dass das Haus deiner Großtante nach hinten auf den Wald hinausgeht!«, sagte ich und packte sie bei den Schultern.
    »Du machst mir Angst, Sean.«
    Ich ließ sie los. »Du hast davon gesprochen, dass hinter dem Haus der Wald anfängt.«
    »Oh … ja. Ich hab gesagt, das Haus ist hübsch, weil dahinter gleich Woodburn Forest anfängt.«
    Ich schnappte meine Jeans, doch als ich den Fuß hineinstecken wollte, fiel ich hin. Mein Handgelenk war so dick wie ein Kürbis.
    »Hilf mir, mich anzuziehen!«
    »Was ist denn los?«
    »Bitte!«, schrie ich sie an.
    »Schon gut, schon gut, immer mit der Ruhe.«
    Sie zog mir die Jeans hoch, knöpfte sie zu. Ich schnappte mir einen schwarzen Pullover und ging nach unten. Die Küchenuhr zeigte 8 Uhr 45. Ich wartete bis neun und rief das Sinn-Fein-Pressebüro im Bradbury House an.
    »Hi, hier spricht Mike Smith von der New York Times , ich möchte gern mit Freddie Scavanni sprechen,«, sagte ich.
    »Einen Augenblick, bitte«, erwiderte seine Sekretärin.
    »Hallo?«, sagte Freddie.
    Er war bei der Arbeit. Gut für ihn. Ich legte auf. Dann rief ich Jack Pougher von Special Branch an. »Hi, hier spricht Duffy von der Carrickfergus RUC. Kannst du mir einen Gefallen tun und mir die Adresse von Freddie Scavanni geben, bitte? Sie steht nirgendwo in unseren Akten, aber ich schätze mal, ihr Jungs habt die, ihr wisst ja eh alles.«
    Jack durchschaute meinen Sarkasmus nicht und war nach einer Minute wieder in der Leitung. »Eine komische Akte, Sean. Jede Menge leerer Seiten, und ich darf niemandem unter dem Rang eines Superintendent die Adresse rausrücken.«
    »Schon in Ordnung, Jack, dann besorge ich sie mir eben von einem Kumpel bei der Spionageabwehr der Armee. Die Jungs sind ja eh einen Tick schneller, einen mit Informationen zu versorgen.«
    Natürlich hatte ich keinen Kumpel bei der Spionageabwehr, und selbst wenn, würde der mir einen Dreck verraten. Aber das wusste Jack ja nicht. »Immer mit der Ruhe, Sean. Ich hab was bei dir gut, in Ordnung?«
    »Du hast was bei mir gut.«
    »Also gut. 19 Siskin Road, und von mir hast du das nicht.«
    Ich legte auf, zog die Schublade unter dem Telefon auf, schnappte mir den Straßenplan von East Antrim und suchte nach Straid. Als ich es gefunden hatte, suchte ich nach der

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