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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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um ihn zu besänftigen. „Ich bin mir bei manchen Eurer Juwelen nicht so sicher“, murmelte der Zwerg: „Denkt doch an den Rubin der Dämonischen Drachen. Das war doch eigentlich kein Stein, der aus dem Elfenreich stammte!“
    „Das stimmt, mein Lieber, der Rubin ist ein sehr schwieriger und gefährlicher Stein, aber er war das Dankesgeschenk einer tapferen Frau, bestimmt für die erste Tochter meines Vaters, so wie dein magisches Tigerauge, das du mir soeben übergeben hast für einen männlichen Nachkommen unseres Geschlechtes bestimmt ist! Und der Rubin hat unser Verborgenes Reich nicht verraten, nein, er kam nach dieser grauenvollen Tat zurück in seine Felsennische im Schloss. Er kam wieder um eines Tages an jemand Würdigeren erneut vergeben zu werden, und auch diesem wird er nur nach unseren Gesetzen dienen. Das zeigt, dass wir Elfen jetzt die Macht über ihn haben. Die zwei Übeltäterinnen zahlten für den Missbrauch einen sehr hohen Preis! Mein Vater und der Elfenrat bestraften sie hart! Und mein geliebter Karun war das Opfer! Kalkas Verlangen nach diesem Zauberrubin und die Machtgier meiner Schwester brachten nur Tod und Unglück!“ Sie senkte traurig ihren Kopf. Adlai schwieg betroffen und nahm zart ihre Hände in die seinen. „Mondiana“, flüsterte er mit seiner rauen Fistelstimme. „Ihr wusstet doch, dass Menschen so leicht verletzlich sind, viel zerbrechlicher als ihr Elfen oder wir Kleinen Leute! Wir Zwerge und Trolle kehren als Erde in die Erde zurück und kommen irgendwann in gleicher Gestalt wieder. Ihr Elfen werdet zu Sternenstaub und könnt euch frei entscheiden, ob ihr als junge schöne Elfen, als Weise Frauen oder Hexen eines Tages wiederkehren wollt! Doch niemand weiß, wohin die Menschen nach ihrem Ende gehen! Alle Euren Geschlechts, die sich mit den Sterblichen verbanden und beschlossen hatten unter ihnen zu leben, starben so wie sie. Nämlich einen endgültigen Tod. Keinen von ihnen haben wir jemals wieder getroffen, oder? Und nicht einer von Euch traute eurer unglücklichen Schwester Rubina eine solche Gräueltat zu! Doch das Geschehene kann keine Macht des Universums mehr ändern. Richte deine ganze Kraft nun auf die Zukunft unserer Völker! Sei jetzt wachsam, ich glaube nicht an Rubinas Besserung, denn Thyra ist letzten Endes doch teilweise menschlich und wird dadurch Rubinas dunklen Seite nicht Herr!
    Mondiana schluchzte verzweifelt: „Ach Adlai, wir müssen hoffen! Das Böse in ihr darf nicht siegen! Sie ist doch meine Schwester und eine von uns!“
    Doch er schüttelte ernst und sorgenvoll den Kopf. „Ja sie ist Eine von euch, doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Versteh doch, ihr beide seid Licht und Schatten. Sie hat mit ihrer Tat die dunkle Seite gewählt.
    Wir hier in den Bergen wissen, wie kalt und endlos die finsteren Winternächte sind, wir glauben, dass dann die dunklen Dämonen ihre Schatten ausbreiten, so wie Riesenvögel die mit ihren gewaltigen Schwingen die Sonne verdecken. Ohne Licht gibt es kein Leben und ohne Nacht keinen Tag. Rubina ist in uns Allen und wir müssen vorsichtig sein!“
    „Das werde ich Adlai, König der Zwerge, ich verspreche es dir“, sagte Mondiana feierlich.

 
    SIEBZEHNTES KAPITEL
    Heute in der Welt der Menschen
     
    VOM SUCHEN UND FINDEN - KASKADE UND IHR TÜRKIS
    An einem stürmischen Apriltag, als der warme Wind den Buckligen Berg herabtobte und mit seinem heißen Atem endlich den Winter verbannte, wurde Anna aus der Entzugsklinik entlassen. Bleich und noch schmaler als sonst umarmte sie Isa, die ihre Koffer in einem Taxi verstaute und sie in ihr Haus am See brachte. Tagelang hatte sie das von ihrer Großmutter damals für sie angebaute und nun leerstehende Appartement für Anna renoviert und ihr ein kleines, aber sehr gemütliches Refugium geschaffen, indem sich ihre Freundin erholen und wieder finden sollte.
    Von diesen Zimmern aus hatte man einen grandiosen Ausblick über das Tal und nach Norden zu der kleinen Bahnstation, die sich am gegenüberliegenden Hügel befand. An klaren Tagen konnte man von hier aus mit einem Fernglas tagsüber sogar die Dächer der Stadt sehen, die unter dem Mittelgebirge in der Talsenke lag und bei Nacht erkannte man deutlich deren glimmernde Lichter. Isa wollte, dass Anna sich hier frei und unbeobachtet vorkam und jederzeit die Möglichkeit vor Augen hatte, in die nahe liegende Stadt zu fahren. Sie hatte lange mit Annas Arzt gesprochen und er hatte ihr klar und sehr deutlich gesagt, dass Kontakt zu

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