Der Katzenelf (German Edition)
Sie hüllte beide in Silbernebel und plötzlich befanden sie sich in einer wunderschönen blühenden Landschaft. Hohe Berge, die bis zu ihren Gipfeln grün bewachsen waren, zogen sich wie ein schützender Gürtel um das Tal. Sie standen vor einem riesigen Wasserfall, dessen schäumende Gischt in einen türkisgrünen See fiel. Im Blattwerk der Wasserpflanzen tummelten sich Nixen und Isa hörte voll Entzücken wieder ihre eigenartigen Lieder. Sie stieg mit der Elfenkönigin die Felsenstufen entlang des Wasserfalles hinauf und beide betraten eine große Höhle.
Ein riesiger Türkis lag auf einer Steinsäule und tauchte das Innere in ein kühles blaugrünes Licht. Doch jäh erlosch das leuchtende Strahlen des Steines. Er verschwand und die Höhle wirkte kalt und dunkel. Plötzlich stand eine schöne große Frau mit grünsilbernen Haaren vor der jetzt leeren Steinsäule und sagte traurig: „Ich habe meinen Türkis verloren und damit meine Zauberkräfte. Die Menschen haben schon so viele Gewässer verunreinigt und ich kann nichts mehr dagegen tun. Ich, die große Hexe Kaskade bin krank von dem verschmutzten Wasser, ich bin sehr schwach und so müde, dass ich bald zu meinem Stern zurückkehren muss. Helft mir! Dann löste sich die Elfe in grünsilbrige Sternchen auf.
Isa erwachte niedergedrückt nach diesem traurigen Traum.
Prinz war schon längst von seinen nächtlichen Abenteuern zurückgekehrt und lag auf ihrem Bett. Er dehnte und streckte sich träge, aber sie sah, dass seine goldgrünen Augen die ihren suchten und sie kurz anstarrten ohne zu blinzeln. Trotz seiner Lässigkeit schien er innerlich sehr angespannt. Zärtlich streichelte sie sein weiches schwarz schimmerndes Fell.
„Ich helfe euch, ich verspreche es“, flüsterte sie und vergrub kurz ihr Gesicht in seinem Pelz.
Noch am Vormittag lief sie ins Dorf und holte sich aus dem Zeitschriftenladen Wanderkarten, in einem Maßstab, wie ihn Touristen und Kletterer benötigen. Zuhause suchte sie als erstes die Gegend vom Buckligen Berg auf der Karte ab. Die Berge waren aus Urgestein und so sehr sie auch alles absuchte, nirgends waren Höhlen mit unterirdischen Seen verzeichnet. Doch auf der Seite, jener Berge, die sich nördlich der Stadt erhoben, bestanden die Felsen aus Kalkstein und überall gab es in deren Höhlen kleine Seen und Krater, die mit Wasser gefüllt schienen. Sie steckte die Karte ein und beschloss ihrem Lieblingsförster einen Besuch abzustatten.
Scheinheilig bat sie den alten Herrn sie bei einer Bergtour zu beraten und breitete die Karte auf seinem Holztisch aus. „Sieh nur Josef, hier möchte ich gerne mal mit Wolf wandern! Sie zeigte auf die Gegend zwischen der ersten und zweiten Bergreihe, die die Stadt im Norden begrenzten. Tja“, meinte Trimmel: „Vor vielen Jahren wanderte ich einmal mit deiner Großmutter zwei Tage lang durch diese Gegend. Es war Herbst, die Lerchenwälder hatten sich bereits verfärbt und die Luft roch nach Kälte und Rauch. Es ist ein wunderschönes, aber raues und für Wanderer nicht ungefährliches Gebiet. Zurzeit liegt noch Schnee auf den Gipfeln und das Besteigen ist daher unmöglich. Du könntest höchstens mit deinen Tourenskiern hier ein Stück hinaufwandern, an den großen Höhlen vorbei und dann hinter diesem Joch abfahren!“ „Höhlen?“, frage Isa: „Gibt es dort auch unterirdische Seen oder ähnliche Gewässer?“ „Oh ja“, meinte er, „hier gibt es mindestens fünf kleine und einen größeren See, aber der ist unterirdisch und wird von der Stadt als Wasserreservoir verwendet. Betreten verboten!“ „Mmmh“, sagte Isa nachdenklich und beschloss den überkorrekten Mann nicht zu beunruhigen. „Ich will nur hier in die Nähe dieser Höhle! „ Und sie wies mit ihrem Finger auf eine Stelle etwas abseits eines großen Felsen. „Ja mit deinen Skiern schaffst du es dort hin, das Wassergebiet ist abgezäunt, du kannst natürlich den Zaun entlang den Berg hinaufsteigen und dann, wie schon gesagt, über das Joch abfahren! Bei gutem Wetter eine wunderschöne Tour! Und hier sieh nur: „Wenn du dir das zutraust, könntest du sogar jetzt im Frühjahr diese große Scharte, wo zur Zeit noch genügend Schnee liegt, mit Kurzschiern hinunter gleiten, bis zur Talstation der Gondelbahn. Ach schade dass ich nicht mehr jung bin und dich nicht begleiten kann!“ Dankbar küsste Isa ihn auf die Wange und eilte nach Hause.
Sie musste eine Woche warten, bis das Wetter für ihre geplante Tour passte. Doch eines
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