Der Katzenelf (German Edition)
Körper zu wärmen.
„Wir sind gekommen um dich und deinen Stein zurückzubringen. Hab keine Angst. Wir schaffen das!“.
Sie holte ihr Korallenamulett unter dem Skianzug hervor und legte das Schmuckstück mit dem Stein nach unten auf Kaskades Körper. Erstaunt sah sie, wie die Haut der Hexe plötzlich den grüngrauen Schleier verlor und wieder hell und perlmuttfarben zu leuchten begann. Dann nahm Isa ihre Wollmütze ab und wickelte das Wesen darin ein um es zu wärmen. Sie legte Kaskade an das weiche Fell von Prinz, der zärtlich die kleine, zitternde Gestalt mit seinen Samtpfoten umschloss.
Isa lief zusammen mit dem kleinen Mann zu der Stelle, wo der Stein liegen sollte. Doch er war nicht am Ufer zu sehen und sie rannte zurück und holte ihre Taschenlampe. Sie leuchtete das grün schimmernde Dunkel ab. Nichts. Dann richtete sie ihren Strahl auf den See und plötzlich reflektierte das Licht und aus den still vor sich hin gluckernden Wellen kam türkisgrünes Strahlen zurück.
Der Stein lag, ein kleines Stück vom Ufer entfernt, unter Wasser.
Sie rutschte auf dem Bauch bis an den Rand des felsigen Ufers. Ja, er befand sich einige Meter weiter unten auf dem Grund des Sees und sein Leuchten ließ ihre Gesichter blaugrün aufstrahlen. Um ihn zu holen musste sie in den See springen. Doch Isa überlegte nicht lange. Sie zog ihren Skianzug aus und befreite sich von ihrer warmen Angora Unterwäsche. Ohne lange zu zaudern stieg sie nackt in den kalten See und tauchte mutig hinein. Prustend und nach Luft ringend kam sie wieder hoch. Das Wasser war so eisig, sie konnte die Kälte nicht lange ertragen. Sie pfiff nach Wolf und befahl ihm am Ufer zu warten. Mit zwei langen Kraulzügen hatte sie das türkise Leuchten erreicht und sie tauchte wieder. Der Stein war faustgroß, glitschig und schwer, doch sie stemmte ihn mit all ihren Kräften über das Wasser. Wolf sprang ebenfalls in den See und schwamm zu ihr um ihr zu helfen.
Er trettelte mit seinen Pfoten mühsam durch die Wellen und schob sie mit seinem Körper gegen das Ufer. Keuchend und tapsend erreichten sie es beide.
Kuzo nahm ihr vorsichtig den Türkis ab und half ihr aus dem eisigen Nass. Sie hüllte sich sofort zitternd in ihre Decke und trank heißen Tee aus der Thermoskanne. Immer noch frierend zog sie sich wieder an und zeigte Kaskade den Stein. Mühsam robbte das kleine Wesen zu ihm hin und noch während Kuzo den Türkis von Schlamm und Wasser reinigte, berührte sie ihn, erleichtert seufzend.
Unter ihren Fingern strahlte und leuchtete der Stein, er flammte auf wie grünblaues Feuer. Türkisfarbene Nebel hüllten Kaskade und ihren Geburtsstein ein und als sie sich auflösten, stand die Hexe wieder in ihrer natürlichen Größe und Schönheit vor der verblüfften Isa.
Sie legte ihr das Korallenamulett in die Hände, streichelte ihre Wange und sagte: „Danke Menschenfrau, das werde ich dir nie vergessen! Ich wollte im Tal auf Taras warten um ihm zu helfen, doch die Gewässer waren so verschmutzt, dass ich krank wurde. Um zu überleben stieg ich ins Gebirge, da hier das Wasser noch sauber und klar ist. Doch dauernd kamen Menschen um den Wasserstand des Reservoirs zu kontrollieren, ich fand kaum mehr Verstecke und fühlte mich in meiner natürlichen Größe schutzlos!
Ich verwandelte mich also in eine winzige Blumenelfe doch leider rollte der Türkis aus meinen nun zu klein geratenen Händen und fiel ins Wasser. Ohne seinen Zauber war ich in dieser fremden Welt verloren! Glücklicherweise konnte ich Yerik der eines Tages über diesem Felsen kreiste, verständigen. Er holte Kuzo, der mir beistand, bis ihr kamt. Doch nun muss ich aus dieser für mich so kalten, fremden Welt und den Menschen, die hier ohne Gedanken an die Bedürfnisse der Natur so selbstzerstörerisch leben, wieder fortgehen! Dank meinem Türkis werde ich den Eingang zu unserem Kosmos finden und in den Seeopal-Palast zu Mondiana eilen. Lebt wohl mein Prinz!“
Sie streichelte die Katze zärtlich. Dann sagte sie zu Isa: „Vielen Dank, wir werden uns sicher wieder sehen!“ Und nach diesen kryptischen Worten hüllte sie sich in türkisfarbenen Nebel und entschwand aus der Höhle. Ihre Retter blieben frierend zurück.
Kaskade, die jetzt in einem türkisgrünen Sternengeglitzer die Berge verließ, erreichte noch vor der Dämmerung den Seeopal-Palast und legte ihren Geburtsstein in seine Nische zurück.
Die in der Nähe des Schlosses lauernden kriegerischen Roten Drachen bemerkten, dass das
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