Der Katzenelf (German Edition)
andauernd, deine Befehle anzunehmen, da er sie böse und grausam findet. Er träumt von einem friedlichen Leben als Bauer, wie seine einstigen Brüder im Land der Blauen Drachen.
Da siehst du wieder wohin es führt, wenn sich verschiedene Kulturen vermischen! Um diese schwachen „Gutdrachen“ ist es nicht schade. Wir werden so oder so einige von ihnen für unsere Pläne opfern müssen, sehr bedauerlich, aber absolut notwendig!“ Yaruba stand auf und zog sich ihr Leinenkleid über.
Rubina verließ sofort ihren Lauschposten und ritt zum Lager zurück.
Doch Satur hielt Yaruba fest und fragte: „Hast du irgendwelche Bedenken wegen Rubina? Sie ist doch nur eine zarte Elfe, niemals kann sie es mit unserer Kraft und unserem eigenen inneren Dämon aufnehmen!“
Yaruba sah ihn lange an und antwortete dann mit fester Stimme: „Ich traue Rubina nicht, niemals! Sie ist eine Verräterin und wird für immer eine bleiben! Also müssen wir vorsichtig sein. Wenn wir die Elfe nicht mehr benötigen muss sie für immer verschwinden!“
Aber Satur meinte nun schon fast gelangweilt: „Sie ist doch nur eine kleine Frau, Yaruba. Doch verfahre mit ihr wie du willst, meine Liebe!“ Lächelnd schlang sie nochmals leidenschaftlich ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn zärtlich. Er zupfte ungeduldig an ihrem Kittel, bis sie ihn wieder fallen ließ und dann liebten sie sich nochmals vor dem flackernden Feuer.
Die Dunkle Elfe wartete im Schatten des Schlafzeltes auf Yaruba. Rubina hatte diesen Platz aus strategischen Gründen gewählt, denn ein einziger Schrei oder der Klang von Waffen würde die schlafenden Mädchen sofort wecken. Es war an der Zeit Yaruba zu zeigen, wer künftig bei den Amazonen das Sagen hatte. Fast wäre sie eingeschlafen denn es dämmerte bereits, als sie plötzlich leisen Hufschlag vernahm. Sofort stand sie auf und nahm ihr Schwert fest in ihre Rechte. Sie trug ihren Kampfanzug, dessen dicke Schuppen viel besser schützten, als das Leinenkleid Yarubas. Als die Amazone ihr Einzel-Schlafabteil betreten wollte, das ihr als oberste Befehlshaberin zustand, wartete Rubina hinter der inneren Zeltwand und hob ihre Waffe.
Yaruba zog scharf den Atem an, als sie die Kriegerin vor sich stehen sah, mit Mordlust in den Augen und blitzender Klinge. Die Elfe hielt ihr das Schwert an die Kehle und sagte leise: „Ich habe dich gesehen, Amazone, oben bei den Dämonischen Drachen. Nicht nur ich, sondern auch du bist eine Verräterin. Und wie du weißt bestraft Yul Verräter mit dem Tode!“ Und sie ritzte leicht die Haut an Yarubas Hals, so dass ein großer Kratzer entstand. Doch es floss kein Tropfen Blut! Fassungslos sah Rubina zuerst den Schnitt und das blutige Innere, und bemerkte voller Grauen und doch fasziniert, dass sich die Wunde sofort wieder schloss. Und sie konnte nicht die geringste Narbe auf der Haut sehen!
„Verräterin?“ Yaruba lachte leise und hämisch. „Ich bin als Saturs Geliebte so etwas wie die Königin der Dämonischen Drachen. Eine Herrscherin, deren Reich von Fremden übernommen wurde, mit Hilfe Sonnas, deines Vaters, dem ach, so guten und erhabenen Elfenkönig! Dieser Vater, der seine Erstgeborene in die Verbannung schickte und lieber deine sanfte und naive Schwester auf dem Thron sieht! Sei unbesorgt, ich bin körperlich nicht verwundbar, mich kann niemand besiegen!“ Sagte Yaruba und bog Rubinas Schwert nach unten. „Ihr könnt mich nicht mit Waffen töten. Eines Tages werde ich euch mein Geheimnis verraten, doch bis dahin, künftige Herrscherin des Verborgenen Reiches wirst du mir vertrauen müssen!“ Sie lächelte, doch dieses Lächeln erreichte ihre wachsamen Augen nicht. „Künftige Herrscherin?“, fragte die Elfe verwundert und hielt ihr Schwert immer noch fest in ihrer Rechten.
„Du hast uns doch gesehen, Satur und mich, nicht war, wahrscheinlich oben bei den Höhlen, oder? Während meines Rittes dort hinauf, fühlte ich doch die ganze Zeit, dass mich jemand beobachtet hatte! Was soll’s, du hast viel gelernt während deiner Ausbildung als Amazone. Und das ist auch gut so. Komm mit nach draußen, ich erkläre dir alles. Hab keine Angst, ich bin deine Verbündete und du die meine! Wir werden einen Pakt schließen. Komm endlich, es dämmert bereits, wir haben nicht mehr viel Zeit!“ Sie nahm Rubina an der Hand und zog sie vor das Zelt. Gemeinsam liefen sie zum nächsten Felsen, wo sie sich niederkauerten und ihre leisen Gespräche erst beendeten, als die Sonne das nächtliche
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