Der Katzenelf (German Edition)
geeint sind wir stark! Ich verzeihe dir Schwester zum Wohle unseres Volkes, zum Frieden unserer Regionen, zum Glück unseres Reiches und zum Trost meines Herzens! Wenn wir uns als Schwestern wieder die Hände reichen und Du das von ganzem Herzen und in guter Absicht auch wünschst, dann komm zurück ins Verborgene Reich. Wenn die Zeit Deiner Strafe vorüber ist, werden mein Volk und ich Dich mit offenen Armen empfangen!
Lasse nicht das Dunkle und Böse in dein Herz! Du bist doch eine Elfe und wir sind Geschöpfe des Lichtes!
Gez.: Mondiana, Herrscherin des Verborgenen Reiches
Rubina lachte schrill und bitter. „Ja, ich komme wieder geliebte Schwester!“ schrie sie und von den Bergen hallten ihre Worte mit einem unheimlichen Klang wider. „Aber mit Feuer und Schwert und keiner wird Gnade finden!“
Sie warf die Holztafel in die Flammen und sah immer noch lachend zu, wie diese zu Asche verbrannte. Dann wandte sie sich zu ihrer Begleiterin und meinte: „Sawa war doch bei Pagiel, nicht wahr? Thyra hat also Mondiana Bericht erstattet. Das werden sie büßen!“ „Das wird nicht so einfach sein“, antwortete Yaruba und sah der Elfe in die Augen.
Plötzlich fiel ihr etwas ein. „Aber - bisher wusstest du nichts von dem Mysterium des Roten Sees! Doch nun werde ich dir sein Geheimnis zeigen!“
Sie sattelten ihre Pferde und ritten die Straße hinauf zu den Roten Felsen.
Während die Amazonen in den Roten Bergen die Übeltäter suchten, (die sie nicht fanden, denn Yaruba hatte Satur natürlich gewarnt), verblasste bei Yul durch die ständige und ihn momentan sehr erfreuende Anwesenheit von Sawa, die Leidenschaft zu Rubina. Er vergaß nach und nach ihre gemeinsamen, sinnlichen Nächte und ersehnte die Dunkle Elfe nicht mehr in seine Gemächer zurück.
Thyra sorgte dafür, dass Yul immer noch mehr Zeit mit Sawa verbrachte. Sie löste seinen Harem auf und schickte alle seine Kurtisanen fort. Sie ließ die Zimmer der Amazonen im Königspalast schließen und für die Kriegerinnen neue Räume neben dem Übungsgelände am See errichten. Auch Rubinas und Yarubas persönliche Sachen wurden dort untergebracht. Yul interessierte sich dafür nicht.
Er verbrachte jetzt alle Tage mit Sawa und wandte sich wieder mehr den Regierungsgeschäften zu. Bewundernd sah er, wie geschickt und klug Sawa ihre Pflichten erledigte, mit welcher Freude sie sich um die hilfsbedürftigen Untertanen seines Reiches kümmerte. Das Volk liebte ihr sonniges Wesen und ihre uneigennützige Hilfsbereitschaft. Sie half den Armen mit Spenden vom Schloss, pflegte die Kranken, legte Salben und Verbände auf und ermunterte sie, ihre Heilkräuter anzuwenden. Sie sorgte dafür, dass Yul Kindern, die ihre Eltern verloren hatten, wieder ein Heim gab und unterrichtete sie jeden Tag ein paar Stunden. Alle liebten und beteten sie an. Sie war seit ihrer Rückkehr aus dem Land der Menschen zu einer sanften, zarten Schönheit erblüht, die jeder liebte und achtete. Das Volk betrachtete sie bereits als künftige Königin und Sawa, die sich um die wirklichen Belange ihrer Untertanen kümmerte, lebte durch die Zuneigung der Drachenmenschen auf und liebte dieses Volk ebenso. Keiner vermisste im Schloss die herrische Elfe und die schweigende, mürrische Yaruba.
Yuls Leidenschaft für Rubina war plötzlich erloschen, fort, geschmolzen wie Schnee in der Sonne. Er dachte nie mehr an sie und wenn ab und zu ihr Name fiel, fürchtete er sich nur mehr vor den Eifersuchtsszenen, die er nach ihrer Rückkehr wahrscheinlich erdulden musste.
Denn zur Zeit wollte und konnte er sich ein Leben ohne Sawa, die er seit seiner Kindheit liebte und kannte, nicht vorstellen und er wünschte sich plötzlich, sein restliches Leben mit dieser klugen, gütigen und schönen Frau zu verbringen. Denn seine Liebe zu Sawa war ganz anders als die leidenschaftlichen, fast aggressiven Gefühle, die er einst für Rubina empfand. Bei Sawa fühlte er sich gut und edel, sein ewiger Wankelmut war verschwunden und seine nächtlichen Schenkenbesuche wurden immer seltener und fielen bald gänzlich aus. Seine Mutter freute sich über die Sinnesänderung ihres Sohnes und gratulierte sich selbst im Geheimen.
Als die ersten Schneeflocken rosafarben und sanft den Winter ankündigten, bat er Sawa, seine Frau und die zukünftige Drachenkönigin zu werden. Thyra stimmte einer sofortigen Hochzeit voller Wohlwollen und Triumph zu.
Noch bevor Yuls Heirat offiziell verkündet wurde, versetzte die Drachenkönigin einen
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