Der Katzenelf (German Edition)
Violett der Roten Berge leuchtend purpurn färbte und der Weckruf der Amazonen ertönte.
An diesem Tag brachen sie ihre Zelte ab, ritten hinunter ins Tal und bezogen wieder ihre Zimmer im Schloss.
Yul und seine Mutter gaben ein großes Fest zu Ehren der neuen Amazonen. Auch Rubina durfte eines der prächtigen Festkleider anziehen und sogar neben Yaruba an der königlichen Tafel sitzen. Voller Triumph bemerkten beide Frauen, dass der Drachenkönig die Elfe erstaunt und bewundernd musterte. Aber auch Thyra und Sawa beobachteten seine verliebten Blicke und taxierten die neue Amazone eifersüchtig. Rubina wusste, dass heute ihr Abend war. Sie lachte und flirtete mit Yul, lockte ihn mit ihren schönen Augen, tanzte und drehte dabei ihre Hüften. Sie warf ihr schwarzrotes Haar zurück, das wie ein dunkler Wasserfall bis zur Taille fiel und hob beim Tanz ihre Röcke, so dass er ihre langen schönen Beine bewundern konnte. Er sah nur mehr sie und wartete nicht das Ende des Festes ab.
Noch bevor seine empörte Mutter einschreiten konnte, bat er Rubina zum Tanz und entführte sie nach den ersten Drehungen bereits aus dem Saal in seine Gemächer.
Während die Besucher des Festes sich der Musik, den Getränken und erlesenen Speisen hingaben, liebten sich Yul und Rubina die ganze Nacht zwischen rotgoldenen Seidenkissen. Und als der Drachenkönig müde einschlief, dämmerte es bereits vor den Fenstern ihres Zimmers und der frühe Tag leuchtete gelbrot durch die schweren Vorhänge. Die Elfe lächelte glücklich. Sie wusste, nun, dass für sie das Leben mit diesem Mann den sie begehrte in diesem Land das sie so lieben gelernt hatte, neu begann.
Yaruba bemerkte mit Wohlwollen, Thyra mit großem Misstrauen und voller Wut, und Sawa mit wachsender Verzweiflung, dass Yul Rubina liebte.
Er suchte keine seiner anderen Maitressen mehr auf und zog sich jeden Abend mit der Elfe alleine zurück. Weder die Warnungen seiner Mutter, noch die oft sehr scharfzüngigen Äußerungen der Frauen seines Harems zeigten auch nur die geringste Wirkung. Sein Herz stand in Flammen und brannte heißer wie der Atem eines Dämonischen Roten Drachens, zu jener Zeit, als der große Rubin noch der magische Stein des Roten Landes war.
Keine andere Frau interessierte ihn mehr.
Die Nachmittage, an denen er bisher mit Sawa durch sein Reich geritten war oder mit ihr in der Bibliothek gelesen hatte, fielen immer öfter aus, da er lieber mit Rubina auf die Jagd ging. Abends kehrten dann beide glücklich erregt und blutverschmiert von ihren Ausflügen zurück, stolz ihre Beute dem Präparator oder der Küche übergebend. Sie fochten, kämpften und stritten mit ihren Waffen spielerisch gegeneinander und gewannen abwechselnd. Er betete sie an und Rubina genoss seine Liebe und Bewunderung.
Bereits nach wenigen Wochen begann sie ihm vorzuschlagen, Thyra in den Ruhestand zu schicken und sie, Rubina offiziell zu seiner Stellvertreterin, und damit zur Mitregentin zu ernennen.
Doch hier stieß die Elfe auf taube Ohren, denn Yul wusste, dass das Alleinregieren zusammen mit der Elfe gar nicht nach seinem Geschmack wäre. Er genoss das Leben jetzt so wie es war und hatte nicht die geringste Lust, den langweiligen täglichen Regierungsgeschäften und die ganze Verwaltung, die ihm seine Mutter immer und nur zu gerne abnahm, nachzugehen. Er fühlte sich eher als Krieger, nicht als Bürokrat. Jagen und Kämpfen waren sein Leben. Außerdem liebte er seine Mutter ebenfalls abgöttisch und er wollte und wagte es nicht, sie zu kränken.
So verging ein halbes Jahr in dem Yul glücklich und verliebt, zwischen den Frauen im Schloss lebte und glaubte, dass seine Liebe und seine Leidenschaft zu Rubina ewig anhalten würde.
Doch Thyra blieb während dieser Zeit nicht untätig.
Nach ihren ersten erfolglosen Versuchen, Rubina bei ihrem Sohn anzuschwärzen, änderte sie ihre Strategie. Sie ermunterte Sawa, die schrecklichen Liebeskummer hatte, mit Yul geduldig zu bleiben und bat sie, nicht aufzugeben. Sie erklärte dem Mädchen: „Glaube mir, diese Situation ändert sich bald, mein Sohn ist jung und leidenschaftlich. Aber ich habe ihn seit dem Tode seines Vaters zum Regenten erzogen, und er weiß, was er diesem Land schuldig ist.
Yul wird nie eine Frau heiraten, die schon Monate lang sein Lager vor der Ehe mit ihm geteilt hat, das passt nicht zu unseren Gesetzen und Traditionen! Er weiß auch, dass er einen Erben braucht und eine Frau, die auch von den anderen Ländern als Königin
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