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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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und sie töten die Strahlende, eine Herrscherin des Roten Landes! Doch eine ewige Liebe holt sie wieder zurück, aber sie wird nie mehr unter uns leben!
Ich sehe sie in einem Schloss dessen Mauern perlmuttfarben schimmern wie kostbarer Seeopal! Es erhebt sich strahlend aus grauen, dicken und kalten Nebeln! Diese Liebe, die der Königin ein neues Leben schenken wird, führt sie von uns fort, weit weg in eine andere Welt und an einen fremden Ort!“
    Dann lag Ragna plötzlich still und wie gelähmt am Boden. Sawa und Thyra hoben sie auf und setzten die Alte vorsichtig wieder auf den Sessel zurück. Eine Dienerin reichte ihr einen Becher Wein.
    Mühsam trank die Seherin in kleinen Schlucken.
    Nach einigen Minuten fasste sich Thyra ein Herz und fragte: „Wer ist der Schatten, dieses Böse in unserem Schloss? Ist es die Dunkle Elfe Rubina? Sag mir doch warum mein Enkel mich nicht sehen kann! Wird er so blind geboren wie du? Ist die „Strahlende“ Sawa? Droht ihr Gefahr? Antworte!“
    Doch Ragna stand mühsam auf und humpelte, sich die Wände entlang tastend, hinaus. Sie murmelte immer wieder vor sich hin: „Ich kann mich an nichts mehr erinnern, Herrin, verzeiht!“
    Nach diesen düsteren Prophezeiungen ließ Yul das Schloss hermetisch abriegeln und bewachen.
    Nur Soldaten seines Vertrauens und ausgewählte Diener erhielten die Erlaubnis die Räume in denen sich die königliche Familie aufhielt, zu betreten.
    Die Zeit der gemeinsamen Feste war vorüber.
    Thyra war überzeugt, dass Ragna, die seit ihrer Prophezeiung wirren Sinnes und nicht mehr ansprechbar war, mit der „Strahlenden“ Sawa gemeint hatte. Sie bangte daher um das Leben ihrer Schwiegertochter und ihres künftigen Enkelkindes. Aber Wochen und Monate vergingen und nichts geschah.
    Sawa war bereits hochschwanger und hielt sich nur mehr in ihren und Thyras Räumen auf. Der Winter war vorüber und der Frühling brachte dem Roten Land Wärme, Blühen und Hoffnung. Die Erinnerung an Ragnas Voraussagen verblasste.
    Eines Morgens jedoch, nach einer durchwachten Vollmondnacht erinnerte sich Thyra an die düsteren Prognosen der alten Seherin. Sie befahl Yaruba, die Alte zu holen und sie in den Palast zu bringen. Sie wollte sie nochmals befragen. Yaruba ritt mit zwei ihrer Kriegerinnen zum Häuschen der Seherin. Sie befahl den Amazonen vor der Türe zu warten und betrat alleine das Heim Ragnas. Kurz danach kam sie, mit der schwachen Alten, die sie umsichtig stützte aus dem Haus. Ragna hatte ihre Kapuze tief in ihr Gesicht gezogen und schwankte unsicher beim Gehen. Die Amazonen hoben die Seherin vorsichtig auf ein Pferd. Schweigend ritten sie zum Schloss und als Yaruba Ragna in den Saal bringen wollte, wo Thyra und Sawa sie erwarteten, schüttelte die Seherin heftig den Kopf und deutete auf Thyras Schlafraum. Also führte Yaruba sie in das Zimmer der Drachenkönigin. Sie scheuchte die dort wartenden Soldaten fort und schloss die Tür. Dann befahl sie einen der Lakaien die zwei Frauen zu holen und verließ eilig den Palast.
    Thyra wunderte sich über den Wunsch der Seherin, noch nie hatte sie jemand Außenstehenden in ihrem Schlafraum empfangen!
    Aber sie wusste, dass die Alte seit einiger Zeit sehr verwirrt und störrisch war und schickte daher ihren Diener nach Getränken.
    Zusammen mit Sawa, deren Gang durch die fortgeschrittene Schwangerschaft mühsam und schwerfällig war, stieg sie die roten Marmortreppen empor und betrat ihr Zimmer. Die schweren, roten Samtvorhänge waren zugezogen und sperrten jegliches Tageslicht aus.
    Daher war der Raum schummrig dunkel, denn es brannten nur zwei Kerzen.
    Im spärlichen flackernden Licht konnten beide kaum die Alte erkennen, die ihre Kapuze über das Gesicht gezogen, zusammengekauert am Ende des Raumes an der Wand hockte. Sawa blieb im Türrahmen stehen, da ihr von der stickigen Luft des Zimmers, die ihr entgegenwehte übel wurde. Thyra schritt verärgert ins Innere und fragte herrisch: „Was ist denn los Ragna, was soll das?“
    Doch die Seherin antwortete nicht.
    Thyra blieb abrupt stehen, da ihr Fuß gegen etwas Weiches stieß, das vor ihr am Boden lag. Sie bückte sich, hob es auf und hielt es gegen das Kerzenlicht. Sie hatte eine tote Ratte in ihren Händen, deren kleiner Körper war noch warm!
    Wortlos und angeekelt starrte sie auf das Tier. Plötzlich hörte sie Sawas schrillen Schrei und dann ein wütendes Zischen hinter sich. Überrascht drehte sich Thyra um.
    Eine riesige Schlange bäumte sich vor ihr auf, ihr

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