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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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noch bevor sie dem Echo ihres Schreies nachhörte, fiel der Strick mit einem lauten Schnall vor ihre Füße und erschrocken starrte sie hinauf und schrie wieder, diesmal vor Entsetzen, denn Kuzo stürzte laut kreischend mit ausgebreiteten, wild um sich schlagenden Armen vom Felsrand hinab in die Schlucht, direkt auf sie zu. Erst schien es als würde er langsam fallen, dann jedoch trudelte er immer schneller nach unten wie ein desorientierter, verletzter Vogel. All dies geschah in Sekundenschnelle.
    Isa hielt hilflos ihre Hände vors Gesicht, schloss panisch vor Angst ihre Augen und wartete voll grenzenloser Furcht auf Kuzos Aufprall und das Knacken seiner zerschmetterten Knochen. Doch nichts dergleichen geschah! Das Schreien war plötzlich verstummt und sie hörte nur ein eigenartiges Flattern, so als wäre ein Riesenvogel gelandet. Sie riss ihre Augen wieder auf und erstarrte vor Schreck.
    Eine große, sehr schlanke Frau, gehüllt in einen Mantel aus schwarzblauen Vogelfedern stand vor ihr! Yuko! Ja, es war die Rabenkönigin aus ihrem Traum! Sie hielt den verängstigten und bleichen kleinen Mann wie ein Kind in ihren Armen und stellte ihn vorsichtig auf den schlammigen Boden. Dabei lächelte sie Isa an: „Hab keine Angst Menschenfrau, ich bin da. Du erinnerst dich an Yuko die Königin der Raben aus deinem Traum? Mein zauberkräftiger Turmalin hat Kuzo geholfen! Er ist unverletzt! Aber dort oben warten die schwarze Hexe und ein Menschenmann, der ihr anscheinend dient! Sie wollten deinen Hund erschießen, doch ich habe einen magischen Schutzbann um ihn und deine Katze gezogen! Deine Tiere sind in Sicherheit bis du wieder heil oben bist!
    Gebannt durch meinen Zauber und bewacht von Krahil und Yerik schlafen die Hexe und der Mann jetzt. Ich werde dich nun hinauf bringen, keine Angst, niemand kann dir Leid antun, denn ich sorge dafür dass unsere Feinde so lange handlungsunfähig bleiben, bis du den Abstieg zur nächsten Alm geschafft hast und wieder unter Deinesgleichen bist!
    Sei unbesorgt! Sie würden dir auch so kein Haar krümmen, denn sie brauchen dich sicher noch für ihre dunklen Pläne. Und jetzt werde ich dir eine Botschaft von Mondiana der Elfenkönigin übermitteln:
    „Traue keinem Menschen, auch denen nicht, die du für deine Freunde hältst! Erzähle niemanden von deinen Träumen und achte auf deinen Kater! Beschütze ihn, denn ohne den Katzenprinzen wäre das Verborgene Reich für immer verloren. Schwöre bei deiner Liebe zu Taras dem künftigen Herrscher des Verborgenen Reiches, hier und jetzt, dass du mich verstanden hast und Mondianas Bitte erfüllst! So lege deine rechte Hand auf dein Herz und gebe mir dieses Versprechen, damit ich es Mondiana überbringen kann. Sonst verlieren wir alle Taras für immer! Und damit auch du deine Liebe aus deinen Träumen und wir, die Bewohner des Verborgenen Reiches unseren künftigen König!“
    Ihre goldfarbenen, großen Augen starrten Isa eindringlich an. Und Isa hob ihre rechte Hand und schwor: „Niemals werde ich Taras, den Geliebten aus meinen Träumen verraten, niemals! Sage deiner Königin, dass ich, so lange ich atmen kann, alles tun werde um ihn, sein Reich und alle Wesen die dort leben, zu retten. Ich verspreche es!“
    „Danke, Menschenfrau ich werde dein Versprechen an unsere Königin weitergeben. Und jetzt, verabschiede dich von Kuzo, denn er wird mich zu Mondiana begleiten. Doch bevor wir dich verlassen, bringe ich dich nach oben, wo du unverzüglich talwärts eilen musst. Denn mein Zauber hält nur eine gewisse Zeit! Yerik und Krahil werden mit dir fliegen und auf dich und deine Tiere achten, solange bis du wieder sicher im Tal bei den Menschen bist!“
    Sie hielt ihren schwarzen Turmalin Isa vors Gesicht und die fühlte, wie Yuko sie in ihre gefiederten Arme nahm. Sie verspürte keine Angst, sondern Sicherheit, Wohlbehagen und eine angenehme Schläfrigkeit, so dass sie zufrieden ihre Augen schloss. Verborgen in dem blauschwarzen Federmantel der Krähenkönigin schwebte sie die nassgrauen, glatten Felsen entlang nach oben, dem Sommerhimmel entgegen und über den Rand der Bärenschlucht.
    Isa wachte zwischen Zwergkiefern, Latschengewächsen und noch nicht aufgeblühtem Almrosen Gestrüpp auf. Es roch nach Harz, Blüten, Moos, Sommer und Sonne.
    Mühsam und widerwillig öffnete sie ihre Augen und einige Sekunden, dachte sie, sie wäre eingeschlafen und hätte alles nur geträumt. Auch ihre Tiere lagen beide eingerollt neben ihr und Wolf schnarchte,

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