Der Katzenelf (German Edition)
die am liebsten sofort in diesem roten Flammenmeer gewühlt hätten, krampfhaft in seinen schuppigen Handschuhen zusammen. Ungeduldig zupfte er Yul am Ärmel, und der Drachenkönig löste widerwillig seinen Blick aus den dunklen Augen der Goldhaarigen, während er zu dem Anführer der Karawane freundlich sagte: „Was habt ihr nur für Schönheiten in eurer Begleitung! Ihr wisst doch, dass die Dämonischen Drachen gerne Frauen rauben!
Es ist viel zu gefährlich für eure Karawane in diesem Gebiet alleine weiter zu reiten, wir geben euch selbstverständlich Geleitschutz. Ich lade Sie und ihre Begleiterinnen zu einem kleinen Fest in meinem Schloss ein! Ihr könnt unter meinem Schutz dort die Nacht verbringen und morgen geleiten euch meine Amazonen gerne weiter zur Grenze!“
Der Führer, der sich als Yussuf, genannt der Starke, vorstellte, willigte erleichtert ein. Yul voller Vorfreude auf eine angenehme Abendunterhaltung, fragte Selek leise, während sie die Roten Berge passierten, „Hast du jemals etwas von einem Yussuf dem Starken gehört?“ Doch dieser, mit seinen Augen dem Wagen mit den seidenen Vorhängen folgend, verneinte gleichgültig.
Der Drachenkönig, der einen Reiter in scharfem Trab in seinen Palast vorschickte, ließ für seine Gäste ein Fest mit Musik und opulentem Mahl ausrichten. Seine Haremsdamen verbannte er an diesem Abend in ihre Gemächer und verbot ihnen ihre Räume zu verlassen.
Yul bat beide Frauen mit ihm und Selek an seiner Seite, an der Tafel Platz zu nehmen. Er ließ schweren roten Wein und Fässer mit Bier aus dem Land der Blauen Drachen auftragen und widmete sich voller Hingabe der blonden Schönheit, die neben ihm saß, während Selek der Frau zu seiner Rechten verliebt über ihre roten Haare strich.
Noch am selben Abend schlief er mit der Blondhaarigen, deren Name Nitara war, in seinen rotgoldenen Kissen. Am nächsten Morgen bat er Yussuf noch einige Tage sein Gast zu sein. Doch nach über einer Woche drängte dieser aber ungeduldig zum Aufbruch.
Doch Yul fragte ihn, ob er ihm beide Frauen samt ihrer Dienerin, zum doppelten Preis als das Angebot des Sultans war, verkaufen würde. Yussuf wiegte überlegend seinen Kopf und sagte: „Die Dienerin kann ich dir nicht überlassen, denn ich werde dem Sultan sagen müssen, dass die Dämonischen Drachen die Frauen raubten. Die Dienerin nehme ich als Zeugin mit, das Schweigegeld für sie dafür geht auf deine Kosten!
Außerdem überlässt du mir zwei andere Schönheiten aus deinem Harem, die ich dem Sultan als Ersatz anbieten kann. Zusätzlich verlange ich zwei Kisten voll mit Rubinen und dein königliches Versprechen über diese Angelegenheit absolutes Stillschweigen zu wahren. Du garantierst auch, dass die beiden Frauen für jeden Monat den sie bei dir bleiben, eine Anzahl von Rubinen und Gold als Lohn erhalten, damit ihre Zukunft abgesichert ist. Für den Fall, dass du keine Lust mehr auf sie hast und sie fortschickst, musst du jeder von Ihnen nochmals 2 Kisten mit deinen Karfunkelsteinen als Abfindung geben!“
Yul, der wusste, dass er bei diesem Handel auch seinem Freund Selek eine große Freude machte, schlug ohne Zögern ein. Er ließ zwei Metallkisten mit funkelnden Rubinen füllen und übergab Yussuf zwei seiner Haremsfrauen, deren er schon lange überdrüssig war und die die Dienerin sich demütig vor ihm verneigend, sofort in Empfang nahm. Nachdem sie ihre neuen Reichtümer verstaut hatten, zog die Karawane ohne die beiden Schönheiten weiter nach Süden.
Sawa war sehr glücklich bei Pagiel. Sie erleichterte mit ihrem angenehmen, liebevollem und ruhigem Wesen, ihrem enormen Heilwissen und ihren Kräutern dem kränklichen König sein Alter. Man achtete und respektierte sie. Alle am Hof gaben ihr das Gefühl, dass sie geliebt und gebraucht wurde. Sie und Quarzo waren bald die innigsten Vertrauten des Menschenkönigs. Pagiel fühlte, dass er nicht mehr lange leben würde und als er eines Tages wieder einen seiner in letzter Zeit häufigen Schwächeanfälle hatte und nicht mehr aufstehen konnte, bat er Mondiana in einem dringenden Schreiben, ihn zu besuchen.
Als die Elfenkönigin sein Krankenzimmer betrat, duftete der Raum nach Bitterorangen, Weihrauch und Lavendel. Sawa und Quarzo saßen beide traurig beim König und seine persönlichen Diener kauerten weinend am Fußende seines Bettes. Mondiana legte ihm einen funkelnden Granaten auf sein Herz und Pagiel konnte wieder leichter atmen. Er schickte nach seinem alten Troll,
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