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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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der seine Schätze in der Felsenkammer bewachte. Dieser trat ein und trug grummelnd vor sich hin brabbelnd, einen Lederbeutel mit sich. Pagiel winkte dem Troll, der den Beutel öffnete. Sofort erfüllte ein Strahlen und Gleißen den Raum und Mondiana erkannte den Stern des Schicksals, diesen wunderschönen Diamanten, den nun alle gebannt anstarrten.
    „Diesen Stein hätte einst die Frau meines Sohnes tragen sollen, eine Frau, die ihn vor gierigen und bösen Fingern geschützt und bewahrt hätte. Der Diamant ist Eigentum unseres Königreiches und somit auch meines Volkes. Er ist für die erste Frau dieses Landes auch nur eine Leihgabe der Macht, auf dass sie ihn zum Schutz, Ruhm und zur Ehre all Jener trägt, die Bürger unseres Reiches sind!
In den Händen eines guten Wesens wird dieser mächtige Diamant Menschen helfen, so wie die Geburtssteine der Elfen. Doch der Stern des Schicksals ist ein neutraler Stein. Er dient nur seinem Besitzer und darf daher niemals in falsche Hände gelangen, denn er unterscheidet nicht zwischen Gut und Böse, Dunkel und Helligkeit, Ehre und Gemeinheit, falschem Stolz und Demut, Liebe und Hass, Treue und Verrat. Er wertet nicht, er gehorcht!
Bis heute war ich sein Hüter. Er brachte unserem Land Wohlstand, Frieden und Glück. Und nun meine liebe Königin Mondiana, bitte ich dich, den Stern des Schicksals für mich zu hüten und der nächsten Königin unseres Landes weiterzugeben!“
    Mondiana stand auf und nahm das Samtkissen. Der Stein funkelte und strahlte sie verlockend an. Sie betrachtete ihn kurz, wandte sich dann an Quarzo und sagte: „Quarzo, du wirst, Nachfolger deines Onkels, ich habe in dein Herz gesehen und es ist frei von dunklen Schatten. Hier vor uns allen sollst du deinen Schwur ablegen, denn wenn du Pagiels Reich regieren möchtest, dann wirst du diesen Stein eines Tages der Frau schenken, die an deiner Seite lebt und mit der du Nachkommen zeugen wirst, die wiederum diesen Stein besitzen und behüten und dann an ihre Kinder weitergeben werden. Zum Wohle und Glück aller Wesen in diesem Königreich. Schwöre, dass du nicht der Dunklen Macht verfällst, selbst wenn du dabei dein Leben, dein Erbe und sogar vielleicht das Rote Land und damit das Königreich deines Vaters verlieren solltest! Deine oberste Pflicht ist es nun, Pagiels Land zu schützen und dem Verborgenen Königreich zu dienen!“ Quarzo kniete sich vor seine Königin und hob die Hand zum Schwur.
    Mondiana übergab ihm den Stern des Schicksals und sagte: „Eines Tages wirst du einer Frau begegnen, die dein Herz berührt und sie wird deine künftige Königin sein, die Frau, der du dann diesen Diamanten übergibst. Glaube mir, das Glück, das ich vor langer Zeit für mich ersehnte, wird nun bald Deines sein!“ Und sie wandte sich ab, damit niemand ihre Tränen sah, die über ihre zarten Wangen perlten.
    Pagiel starb noch am selben Abend und Mondiana, die ihn bis zu seinem letzten Atemzug in ihren Armen hielt, weinte bitterlich um ihren treuen Freund. Sie krönte Quarzo zum König und schenkte ihm einen wertvollen Rauchquarz, seinen Geburtsstein. Dieser sollte ihn schützen und ihm die Trauer um Pagiel erleichtern. Dann kehrte sie wieder in das Verborgene Reich zurück.
    Ein paar Monate später kam Quarzo von einem Ausflug an seinen See in scharfem Galopp reitend und vor einem abendlichen Gewitter fliehend, in sein Schloss zurück. Er war nicht allein. In seinen schützenden Mantel gehüllt und dicht an ihn geschmiegt, betrat mit ihm eine wunderschöne Frau den Palast. Sie war unter dem schweren Reitermantel des Königs nackt und trug einen breiten Goldreif mit einem strahlenden Smaragd auf ihrem hellen Haar.
    „Mein Name ist Somiris!“, sagte sie zur verwunderten Sawa. „Ich bin Mondianas Tochter und werde mein Leben künftig an der Seite deines Sohnes verbringen. Ich liebe ihn!“ Sawa nahm sie in den Arm und küsste sie glücklich lachend. Während sich die Menschen voller Freude auf die Hochzeit ihres Königs mit der Tochter Mondianas vorbereiteten, änderte sich das Leben am Hofe Yuls mit dem Einzug der beiden Frauen abrupt.
    Nach nur wenigen Wochen wurde der Harem des Drachenkönigs wieder mal aufgelöst. Doch diesmal verschwanden seine ehemaligen Konkubinen bei Nacht und Nebel. Einer der Palastdiener sagte, dass er Yussuf den Starken gesehen hätte, wie er zusammen mit der Dienerin, die damals mit ihm am Hofe war, nachts während der Dunkelheit verstohlen und heimlich die Frauen in einem Wagen

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