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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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so lange und inständig, bis die Elfenkönigin nachgab und sie mitnahm.
    Während Mondiana mit Pagiel Regierungsgeschäfte besprach und wie immer den Stern des Schicksals besichtigte, streifte das Mädchen in der Gegend des Königshofes umher und beobachtete das Verhalten der Menschen genau. Bald wusste sie alles über die Bewohner des Schlosses, kannte jeden Diener, jedes Tier und jede Pflanze die um und im Schloss lebten. Sie erfuhr wer wen liebte, wer betrogen wurde und wer der Betrüger war.
    Und die Sehnsucht, die zuerst wie der Schatten eines schönen Traumes in ihr lauerte, brannte bald wie loderndes Feuer in ihrem Herzen. Sie liebte jeden Elf, jedes Tier, jeden Strauch und Baum, die Flüsse und Seen des Elfenreiches und sie wollte natürlich auch nicht ihre geliebte Mutter verlassen, aber es zog sie mit einer ungeheuerlichen Macht zu jenen Geschöpfen, zu denen sie seit Geburt an zur Hälfte gehörte. Sie wollte denken, fühlen, lachen und leiden wie sie. Somiris wollte bei den Menschen leben.
     
    Während Mondianas Tochter so im Verborgenen Reich frei und unbekümmert heranwuchs, wurde Quarzo, der Sohn des Drachenkönigs schon von Kindheit an zum zukünftigen Herrscher über das Land seines Vaters erzogen.
    Sein Tagesablauf war strengen Regeln unterworfen und Sawa weinte oft heimlich, wenn sie zusehen musste, wie ihr Sohn gedrillt wurde, und mit welcher Strenge Selek ihm Kampftraining und eiserne Disziplin beibrachte. Während Somiris zwischen ihren Seerosen herauslugend mit den Nixen Schabernack trieb, musste Prinz Quarzo lernen mit einer Armee von Amazonen und Soldaten marodierende Steppenvölker zu jagen, die Grenzen zu bewachen und hart und streng seinen Untergebenen gegenüber zu sein. Doch Quarzo hasste diesen rücksichtslosen Drill, denn er hatte dasselbe weiche Herz wie seine Mutter Sawa und empfand Mitleid für alle notleidenden Wesen.
    Regelmäßig trainierten die Kampftruppen auch in den Roten Bergen, allein schon um den Dämonischen Drachen (die sich allerdings nie mehr blicken ließen) ihre militärische Stärke und Präsenz zu demonstrieren.
    Sawa, die einige Jahre zusah, wie ihr noch kindlicher Sohn von ihr weg und in diese militärische Kaderschmiede gezogen wurde, protestierte bei Yul, doch dieser erzog seinen Sohn mit der gleichen fanatischen Härte und Besitz ergreifenden Liebe wie seine Mutter damals ihn. Und so wurde Sawa ihr eigenes Kind immer fremder. In den wenigen freien Tagen, die Quarzo, der jetzt schon ein junger Mann war, im Schloss verbrachte, erschreckte er seine Mutter mit seiner ungezügelten Kampfeslust und Wildheit.
    Eines Tages, er ritt gerade mit Selek und einem Tross Soldaten die Grenze zu den Dämonischen Drachen ab, hatte er ein seltsames Erlebnis.
    Sie trafen auf eine Karawane Nomaden, die vom Land der Zwerge und Trolle kamen, wie der Anführer, ein riesiger Mann mit der Haut und den Augen der Steppenvölker, dem misstrauischen Selek versicherte. Da die Reisenden keine Kriegswaffen bei sich führten und es bereits dunkelte, befahl Selek ihnen, die Nacht im Gelände zu verbringen, und erst bei Sonnenaufgang weiter zu ziehen.
    Also schlugen sie widerspruchslos unter der Beobachtung der Soldaten ihr Lager auf. Während die Männer Zelte aufstellten und die Frauen Brennholz suchten, bemerkte Quarzo eine groß gewachsene, junge Frau mit hüftlangem, feuerrotem Haar. Sie sah, wie der junge Prinz sie anstarrte und ihr Blick wurde für Sekunden starr, als ihr das Wappen auf seinem Schuppenanzug auffiel.
    Doch dann lächelte sie ihn plötzlich an und winkte ihm zu. Er blickte sich vorsichtig nach Selek um, doch der sprach mit dem Anführer und beachtete Quarzo nicht. Also trat dieser ein paar Schritte auf die Frau zu und sie flüsterte ihm ins Ohr: „Komm zu mir, wenn alle schlafen, ich bin im letzten Zelt, siehst du es?“
    Und sie zeigte mit ihrer rechten Hand, an deren Ringfinger ein schwarz geschliffener Stein glänzte, auf ihr Zelt. Quarzo spürte, wie sein Körper auf die Nomadenschönheit reagierte und nickte schnell. Sehnsüchtig erwartete er die Nacht. Als in den Lagern endlich Ruhe einkehrte und er nur mehr die Schritte der Wachen, die Selek vorsichtshalber aufstellte, hörte, schlich sich Quarzo von seinem Schlafplatz und robbte vorsichtig in das Zelt der Rothaarigen. Sie erwartete ihn nackt und lockend.
    Während Quarzo sie unbeholfen aber leidenschaftlich nahm, sprachen sie kein Wort. Als sie endlich voneinander ließen und er ihr zärtlich die Haare

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