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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Hoffnung ihre Reiche zu vereinigen.
    Doch Yuls Sohn konnte sich dazu nicht entschließen.
    Getrieben von einer seltsamen Sehnsucht in seinem Herzen ritt er in seiner kargen Freizeit lieber den Fluss entlang und lauschte am See dem Gesang des Windes und dem magischen Rauschen der Bäume, während er seinen Träumen nachhing oder seiner Mutter Briefe schrieb, immer heimlich beobachtet von Somiris, die zwischen Seerosen versteckt, Tag für Tag sehnsüchtig auf sein Kommen wartete. Quarzo vermisste seine Mutter, er sehnte sich nach deren Liebe und Fürsorge. An seinen Vater, seine Heimat und die Roten Berge dachte er kaum.
    Nachdem die Briefe seiner Mutter immer trauriger wurden, und der junge Prinz ihren Kummer zwischen den Zeilen las, schrieb er ihr eines Tages, dass sein Onkel Pagiel erkrankt war und dringend Pflege bräuchte. Er bat in einem weiteren Schreiben seinen Vater, Sawa ins Land der Menschen zu senden, damit sie dem alten König beistehen und pflegen konnte. Erleichtert, dass er einige Zeit nicht mehr die traurigen und vorwurfsvollen Augen seiner Frau ertragen musste, schickte Yul die Drachenkönigin gut bewacht zu seinem Sohn. Und Sawa, glücklich über diese Wendung, nahm ihren magischen Blutstein auf die Reise mit und beschloss, bei Quarzo angekommen, lange nicht mehr zu ihrem Ehemann und ins Land der Dämonischen Drachen zurückzukehren.
    Yul wurde immer ruheloser. Fast bedauerte er, dass die Dämonischen Drachen ihm keinen Anlass gaben, in den Roten Bergen ein bisschen Krieg zu spielen. Dennoch ritt er oft hinauf zum Roten See und starrte in die blutroten Wellen. Irgendwie vermisste er Sawa, andererseits konnte er nun ohne schlechtes Gewissen sämtliche Frauen, die ihm gefielen, in seinen Harem aufnehmen.
     
    Bald gab es eine Unzahl von Bastarden am Hofe und manch eine seiner Geliebten träumte davon, eines Tages Sawas Platz einzunehmen und mit ihm die Krone zu teilen. Doch in dieser Hinsicht blieb Yul verschlossen und unzugänglich. Er wollte keine weitere Ehefrau und auch nicht die damit verbundenen Pflichten auf sich nehmen. Er suchte andauernd nach irgendetwas und konnte sich doch nicht selber erklären, was er herbeisehnte.
    Jetzt dachte er wieder öfters an die leidenschaftlichen Nächte mit Rubina, die seinen Körper so entflammte und bedauerte ihren Wechsel auf die dunkle Seite der Macht. Was hätten sie beide alles bewegen können! Immer wenn ihn die Erinnerungen an die Dunkle Elfe überfielen, glaubte er, dass er Sawa nur um seiner Mutter zu gefallen, geheiratet hatte und sehnte sich nach einer Frau, die nicht nur sein Bett, sondern auch sein Leben mit ihm teilte und die es würdig wäre, die neue Drachenkönigin zu werden.
    Er nahm sich vor, sollte ihm so ein Glück jemals begegnen, dass er Sawa großzügig abfinden und sie bitten würde, bei Quarzo und Pagiel zu bleiben. Nach den Gesetzen seines Landes, könnte er sich eine zweite Ehefrau nehmen, doch bisher hatte er noch keine gefunden; die es wert war, die bisherige Königin zu ersetzen.
    Eines Tages ritt er mit seinen Soldaten über die Passstraße, die in das Land der Kleinen Leute führte, als ihm eine Karawane mit Kaufleuten begegnete, die nach Süden wollten.
    Der Anführer, ein riesiger, kriegerisch aussehender Steppenreiter mit stechend gelben Augen, bat ihn höflich, unbehelligt durch sein Gebiet reiten zu dürfen und äußerte seine Furcht, die er beim Queren durch das Land vor den Dämonischen Drachen hatte. Er deutete auf einen mit Seidenvorhängen verschlossenen Planwagen und erzählte Yul, dass er zwei schöne Frauen mit ihrer Dienerin zu einem Sultan der Steppenvölker bringen musste. Langsam schlug er die Vorhänge zurück und Yul erblickte zwei Frauen von großer Schönheit, eine Rasse, die er noch nie gesehen hatte. Eine der beiden sah ihn mit ihren dunklen Augen, die wie zwei schwarze Obelisken in ihrem Alabaster farbenen Gesicht leuchteten, verführerisch an. Sie trug nur ein durchsichtiges, rötliches Schleiergewand, durch das ihr nackter Körper ihn mit seiner zarten und graziösen Anmut lockte und ihm seltsam vertraut schien.
    Ihr langes, seidiges Haar leuchtete golden wie reifer Weizen in der Sonne. Yul war derart hingerissen, dass er die Zweite nur unbewusst wahrnahm. Dafür verfiel Selek dieser imposanten, groß gewachsenen Frau. Sie hatte rot flammendes hüftlanges Haar das auch ihn an jemand erinnerte, doch ihm fiel nicht ein, an wen. Als er sie hingerissen betrachtete, ballte er seine verräterischen Hände,

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