Der Katzenelf (German Edition)
bleierne Schwäche in ihren Leib kroch und jegliche Kraft von ihr wich.
Somiris, deren Augen nichts mehr im Raum erkennen konnten, dachte: „So ist das also wenn man stirbt“ und sie flüsterte leise, so dass nur der entsetzte Taras hinter dem Vorhang ihre Worte verstand. „Mutter, wo bist du, hilf meinem Sohn!“ Verzweifelt versuchte sie ihren Smaragd zu berühren, doch der Goldreif war nicht mehr auf ihrem Haar und zitternd fielen ihre Arme zurück. Ihre goldgrünen Elfenaugen verloren jegliches Licht.
Inzwischen stürmte Quarzos Palastwache in den Saal, gefolgt von Waffen schwingenden Amazonen und Drachenkriegern. Rubina ließ von der sterbenden Somiris ab und richtete ihr Schwert gegen die königlichen Soldaten.
Während des Kampfgetümmels im Thronsaal achtete niemand auf die zwei kleinen Wesen, die, erstarrt vor Schreck, hinter den Vorhängen kauerten. Taras versuchte zu schreien, doch vor Entsetzen kam nur leises Krächzen aus seiner Kehle. Er wollte zu seiner Mutter laufen, doch Silas der sah, dass der Prinz den Goldreif mit dem Diamanten in der Hand trug, packte ihn, hielt ihm mit seiner kräftigen Drachenpranke den Mund zu und erstickte jeden Laut. Er flüsterte: „Sei ruhig, oder willst du, dass die Dunkle Elfe uns findet und auch umbringt? Lass uns sofort fliehen!“ Er hielt den weinenden Taras fest in seinen Armen und sprang mit ungeheurer Wucht das Glas des Fensters durchstoßend, auf den Hof. Er schüttelte die Scherben aus seinen blutenden Schuppen, entfaltete seine Drachenflügel und flog mit dem Prinzen den Fluss entlang zum See. Hunderte brennende Pfeile folgten ihnen, doch sie verfehlten ihr Ziel.
Satur hatte inzwischen die Eisentüre im Fels entdeckt. Er packte den Troll und brach ihm mit einer einzigen kurzen Drehung das Genick. Noch bevor der Troll zu Boden fiel und sich in Erde auflöste, nahm er ihm die Schlüssel aus seinen kraftlos zuckenden Fingern. Hastig und fast blind vor Gier sperrte er die Felsenkammer auf. Geblendet von den leuchtenden Schätzen wühlte er ziellos in den Juwelen und Goldmünzen herum. Er fand nur den leeren Ziegenlederbeutel und wütend schleuderte er ihn von sich, raste zum Schloss hinüber und tötete alle, die sich ihm in den Weg stellten.
„Wo ist der Diamant?“, schrie er Rubina an. „Einer deiner Drachen muss ihn haben!“ rief sie aufgebracht, „und der hat auch den Mischling, Quarzos Sohn! Verdammt! Er floh mit dem Kind durchs Fenster!“ Sie stürmten beide in den Schlosshof und suchten Meter für Meter vergeblich nach den beiden. Als die Soldaten ihnen erklärten, dass ein junger Dämonischer Drache mit einem Kind den Fluss entlang geflogen sei, schüttelte Satur den Kopf. Das konnte nur ein böser Zauber sein, denn alle seine Drachen standen vollzählig versammelt vor ihnen. Keiner fehlte!
Sie räumten die Felsenkammer aus und zündeten das Schloss und die Nebengebäude an, nachdem sie sämtliches Vieh zusammen getrieben und alle Vorräte geplündert hatten. Die Drachenkrieger zogen mordend und brennend bis zu den Bergen, die eine natürliche Grenze in das Land der Blauen Drachen bildeten. Doch als sie diese passieren wollten, war ihnen der Weg durch ein riesiges Heer an Elfenkriegern versperrt.
Mondiana, die durch Yerik, der während eines Kontrollfluges die Rauchfahnen aufsteigen sah und schnellstens Alarm schlug, von dem Überfall erfahren hatte, schickte sofort ihre Soldaten mit den unbezwingbaren Hämatitschildern in das Land ihrer Tochter und in Yasumis Land um wenigstens dieses zu schützen. Für die Menschen kamen sie zu spät, doch nun saßen die Dämonischen Drachen in der Falle. Sie waren eingekesselt und umzingelt von den schwer bewaffneten und berüchtigten Elfenkriegern. Satur holte Rubina und befahl seiner persönlichen Drachengarde ihre Flügel zu spannen und fliegend einen Schutzkreis um sie beide zu bilden. So flog Rubina mit Satur in das Rote Land zurück, während die Elfenkrieger die Drachenmenschen gefangen nahmen oder töteten.
Auch einige Dämonische Drachen wurden tödlich getroffen und fielen als schwarzer Kohlestaub auf die Erde nieder, den Ove mit seinen Helfern sofort in seinen Bergkristall-und Rosenquarzbehältern auffing, um sie dort zu verwahren und damit für immer und ewig an ihrer Auferstehung zu hindern.
Satur jedoch erreichte mit Rubina und Quarzos Schätzen unbehelligt seine Höhlen im Roten Land, geschützt durch seine fliegenden Krieger, die als lebende Schutzschilder reihenweise für ihren König
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