Der Katzenelf (German Edition)
Nahkampf, nein auch die Auseinandersetzung und den Kampf mit seinem eigenen Herzen soll er bei mir erfahren! Er muss lernen und erkennen, dass man Gegner achten muss. Ich erziehe Taras zu einem mutigen und neue Wege findenden Prinzen, an den sich noch lange Jahrhunderte nach unserer Zeitrechnung alle Wesen erinnern sollen. Dieses Ziel erreichen wir auch mit Hilfe meines Sonnensteines! Nur der wahre Sieger überlebt!“.
Dann sagte die Weise Alte: „Mein Geburtsstein ist dieser Amethyst! Er beschert unserem Prinzen Klarheit und Standfestigkeit! Er bewahrt ihn vor dem Eindringen böser Kräfte und seine Seele wird sich dem Guten und Wahrhaftigen zuwenden, schlechte Gedanken in gute verwandeln, er muss lernen, wie wertvoll wahre Liebe ist. Nur wahre aufrichtige und selbstlose Liebe wird ihn und unser Volk eines Tages retten! Und sie hob ihren violett leuchtenden Geburtsstein, verneigte sich vor Mondiana und rief: „Nur die reine, klare Seele mit einem treuen, furchtlosen und liebesfähigen Herzen wird wirklich leben!“
Als Mondiana Taras seine sieben Lehrmeister vorstellte und ihm befahl, ihnen ohne Widerrede zu gehorchen und ihre Lehren anzunehmen, wusste der Prinz, dass die unbeschwerte Zeit der Spiele mit Silas und den Nixen in seinem Lieblingssee im Wäldchen und am großen Wasserfall endgültig vorbei war. Alle seine Freunde fanden das sehr traurig. Doch Taras wollte und konnte sich nicht von seinem Freund und Lebensretter, dem fröhlichen blauroten Drachen für die lange Zeit seiner Lehre trennen. Also bat, schmeichelte, küsste und beschwor er seine Großmutter, dass Silas der kleine rotblaue Drache bei seinen Unterrichtsstunden teilhaben durfte. Mondiana dachte an den kleinen Drachen aus den Roten Bergen. Silas der, um etwas Essbares mit nach Hause nehmen zu können, damals ihren besten Freund Yerik mit einem Pfeil vom Himmel herunterholte, ihn aber auch wieder heilte. Auch vergaß sie nie wie er ihren kleinen Enkel vor den tödlichen Fängen der Dämonischen Drachen und vor Rubina gerettet hatte. Daher erlaubte sie, dass Silas Taras begleitete.
Bevor sie ihr Enkelkind seinen Lehrmeistern übergab holte sie ihn in den königlichen Thronsaal. Ehrfürchtig betrat Taras den großen Raum. An den Wänden in offenen Felsennischen, lagen die Geburtssteine des Verborgenen Reiches, die im Augenblick keine Besitzer hatten. Auf dunklem Samt gebettet, funkelten und strahlten sie den kleinen Prinzen in vielen irisierenden Farben an. Als er neugierig von einem Stein zum anderen lief und ihr seltsames Leuchten bewunderte, sagte Mondiana, eine goldene Kette in ihrer Hand haltend: „Es ist nun an der Zeit, mein lieber Taras, dass ich dir deinen Geburtsstein überreiche!“ Sie nahm ihn beim Arm und trat mit ihm zu einer der Nischen.
Der Prinz erkannte ihn sofort. Sein goldiger, seidig schimmernder Glanz zog ihn magisch an, der schwarze Streifen in seinem Inneren glühte geheimnisvoll wie das Auge einer großen Katze. Verlangend streckte er seine Hand aus und berührte das leuchtende Tigerauge zärtlich mit seinen Fingern. Der Stein strahlte ihn an und Taras spürte eine seltsame Kraft, die von dem Juwel auf seinen Körper übersprang. Mondiana befestigte das Tigerauge an der goldenen Kette und legte sie Taras um seinen Hals. Sie küsste ihn und sagte: „In jenem Augenblick, als die Dämonischen Drachen das Schloss deiner Eltern stürmten und Rubina, als Yul verkleidet, ihnen den Tod brachte, kehrte das Tigerauge hierher zurück um auf dich zu warten, da du es nicht an deinem Körper trugst! Ich habe dir schon viel über unsere Geburtssteine erzählt und du weißt, dass du deinen Stein niemals missbrauchen darfst! Behandle ihn gut, dann steht er dir in deinem ganzen weiteren Leben als treuer Begleiter bei. Er wird dir Mut und Entschlusskraft bei schwierigen Entscheidungen geben, er soll dir Freude, Selbstvertrauen und Schutz schenken. Trage ihn immer an deinem Körper und achte auf ihn!“
Taras und Silas erster Unterricht begann bei Zafer. Bereits nach einigen Wochen Meditationstraining und der theoretischen Lehre der Kriegskunst nahm er beide Schüler in die elfische Waffenkammer mit. In einer riesigen Felsenhöhle lagerten unzählige blank geputzte und sorgfältig gewartete Kriegsgeräte. Sie wurden von einer in Reih und Glied stehenden Abordnung von Elfenkriegern bewacht.
Während Silas nur interessiert und vergnügt zusah, lernte Taras mit Pfeil und Bogen umzugehen und trainierte tapfer mit körperlich weit
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