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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Herz, Bett und Reich teilst!
Du hattest damals, als der Rote Mond noch ein friedliches und glückliches Verborgenes Reich in sein sanftes Licht tauchte, leider nur zu kurz die menschliche Liebe kennen gelernt und du hast diesen Zauber seither nie mehr vergessen, nicht wahr? Du trägst ewig dieses Gefühl in dir, dieses Hoffen, das Bangen, die Sehnsucht, die Lust und den süßen Schmerz! Und du wünschst dich jeden Tag aufs Neue an die Seite von Karun, und weil sich dieser Traum nicht erfüllt, peinigt er dich! Ja, die menschliche Liebe verletzt oft so, dass man glaubt, man könne nicht mehr weiterleben und manche arme Seelen können es auch nicht.
    Doch ein gebrochenes Menschenherz heilt mit der Zeit, auch wenn die Trauer immer bleibt, wie eine äußerlich längst verheilte, aber unerbittliche Narbe, die ab und zu böse schmerzt und dadurch einen an das Geschehene immer und immer wieder erbarmungslos erinnert. Im Namen der Liebe haben Menschen unvorstellbare grausame Verbrechen aneinander begangen und sich sogar noch an den darauf folgenden Generationen schwer versündigt. Ihr alle habt es fern von ihnen, geborgen in eurer ewig lebenden, friedlichen Parallelwelt miterlebt! Kriege, Verwüstung, Hunger, Tod und Vernichtung kamen und kommen immer noch über Menschen und viel davon geschah und geschieht auch heute noch im Namen der Liebe. Doch auch Trost, Selbstaufopferung, Wohltaten und Verzicht aufs eigene Glück, bedingungslose Treue bis über den Tod hinaus, vollbrachten diese Menschen ebenfalls aus Liebe!
Vielleicht ist es auch Bestimmung, dass ihr Elfen nun auf die Liebe eines Menschen vertrauen müsst! Und ich bitte, nein ich flehe euch an, wenn Taras wieder ins Verborgene Reich als künftiger König zurückkehrt, nicht auf jene Frau zu vergessen, der er diese Rückkehr dann zu verdanken hat!
Denn glaubt mir, kein Element des gesamten Universums hat die gleiche Kraft wie die wahre und echte Liebe eines Menschen!“
    Sie alle starrten Thyra überrascht an. Mondiana war die erste, die auf Thyras flammende Rede antwortete. Mit sanfter, aber eindringlicher Stimme sagte sie: „Liebste Thyra, du musst doch selbst anhand meiner Geschichte und der meiner Tochter erkannt haben, dass uns Elfen bei der Vereinigung mit einem Menschen bisher nur Unglück widerfuhr! Somiris kann keine Macht der Welt zurückholen, genauso wie kein Wesen im ganzen Universum mir Karun wiedergeben wird!
    Ich will nicht, dass Taras dasselbe Leid erdulden muss! Nein, ich möchte nicht, dass die Zukunft des Verborgenen Reiches wieder mit dem Schicksal eines menschlichen Wesens verknüpft wird! Das bringt nur Unruhe, Leid und Unsicherheit für unser Volk!“
    „Das stimmt nicht, Tochter!“, warf Sonnas ein. „All das wovor du Angst hast, haben wir nicht den Menschen zu verdanken, sondern einem Wesen aus unseren eigenen Reihen! Meine Tochter Rubina war und ist es immer noch, die diese Drangsal über Elfen und auch Menschen gebracht hat! Daher befehle ich euch allen, jetzt besonnen zu bleiben und keine Vorverurteilung über Menschen abzugeben! Wenn Taras zurückgekehrt ist und ich hoffe und baue darauf, wird er derjenige sein, der sich mit seiner und damit wahrscheinlich auch Isas Zukunft auseinander setzen wird!
Und vergesst alle nicht, dass auch von ihm ein Teil menschlich ist und es allein an Taras selbst liegen kann, ob er sich endgültig für ein Leben als künftiger König des Verborgenen Reiches oder ein Leben als normaler Mensch an Seite dieser Frau entscheiden wird! Wenn sie wirklich beide einander so sehr lieben, wie du Thyra es vermutest, werden beide gemeinsam über ihr Schicksal entscheiden! Wir haben weder das Recht, geschweige noch die Macht dazu sie bei dieser Entscheidung zu beeinflussen!
Und nun zu dir meine Tochter Mondiana, du bist als Mondelfe geboren und warst nicht als Herrscherin über das Verborgene Reich vorgesehen! Rubina war die Erstgeborene und sie wäre an meine Stelle getreten, hätte sie nicht zur dunklen Macht gewechselt. Du, mein armes Kind, warst sozusagen eine Regentin zweiter Wahl, und dennoch hatten wir niemals eine so gütige und doch so erstklassige Königin! Kein Reich dieses Universums hätte eine bessere Herrscherin haben können!
    Ich weiß, dass du durch den Tod Karuns und deiner Tochter Somiris sehr viel Schmerz erduldet hast, doch glaube mir, sobald Taras König über das Verborgene Reich ist, bist du frei und ich werde ich dich auf Wanderschaft schicken, so wie ich es tat, sofern du das wünschst!

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