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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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nachhängst und dich immer mehr von allen Menschen zurückziehst, wirst du in ein paar Jahren eine jener wunderlichen Schrullen sein, die alle Menschen meiden, weil sie sich in deren Gegenwart unwohl fühlen. Tu dir das bitte nicht an!“
    Isa antwortete: „Du verstehst mich nicht, Anna, ich muss alleine sein und ich fühle mich hier sehr, sehr wohl. Nirgendwo sonst möchte ich leben!“ Doch insgeheim dachte sie: „Außer mit Taras im Verborgenen Reich!“ Doch Anna durfte auch nie von ihren geheimnisvollen, nächtlichen Träumen und ihren seltsamen Tagesausflügen und den Zaubersteinen erfahren. Niemals, sie würde das nicht verstehen und sie für verrückt halten! Und daher beschloss Isa mit ihrer Freundin nicht mehr zu diskutieren, sondern ihre momentane Anwesenheit noch zu genießen. Also holte sie noch eine weitere Flasche Wein aus dem Keller und auch diese tranken beide Frauen kichernd und in alten Erinnerungen schwelgend, leer. Todmüde und benebelt von dem schweren Rotwein sank Isa in jener Nacht sofort nachdem ihr Kopf das Kissen berührte, in tiefen Schlaf.
    Als erstes atmete sie seinen Duft ein - Moos und Lavendel- dann erst spürte sie seine Nähe. Er stand neben ihrem Bett und streichelte ihren nackten Arm zärtlich. Glücklich wandte sie sich ihm zu und fühlte, wie er sie aus den Laken zog, sie in seinen weichen Lederumhang wickelte und mit ihr in den Armen in die schwarze Nacht hinausflog.
    Doch bald wichen die dunklen Schatten einem strahlenden warmen Tag und plötzlich standen beide wieder an jenem Wasserfall, wo sie einst in einem ihrer Träume Kaskade, die schöne Hexe mit dem Türkis getroffen hatte. Er nahm ihre Hand und sie wateten zusammen durch die Schlingpflanzen und das im sanften Wind leicht wogende Schilf in das laue Wasser des Sees, während die kleinen Nixen hin und her huschten und sangen. Später liebten sie sich innig am Fuße des Wasserfalls, dessen Rauschen ihre Zärtlichkeiten begleitete. Dann legte er seine Arme um ihren Körper und zog ihren Kopf auf seine Brust. Ineinander verschlungen schliefen sie ein. Isa erwachte, weil etwas Zartes, Kühles ihre Haut berührte. Neugierig öffnete sie ihre Augen. Taras war fort. Sie lag am Ufer des Sees und hörte das leichte Murmeln seiner Wellen. Ein zarter Duft nach Wasserlilien lag wie ein Hauch in der warmen Sommerluft. Sie rekelte sich wohlig und setzte sich auf. Und dann sah sie eine junge Frau, die ganz in ihrer Nähe saß und sie aus blaugrünen Augen in denen goldene Pünktchen flimmerten, anstarrte. Sie hatte hüftlanges schilfgrünes Haar, das ihren sehr schlanken, kühl schimmernden Körper wie ein schützender Umhang bedeckte und auf dem Wassertropfen wie Diamanten glitzerten. Die spitzen Elfenohren leuchteten rosamuschelfarben zwischen den langen glatten Haarsträhnen hervor. Zu ihren Füßen lag ein silbergrün glimmerndes, schuppiges Etwas, eine Art Kleidungsstück, das wie ein riesiger Fischschwanz aussah. Das Wesen war eine Nixe, die sich ihres schuppigen Unterkörpers entledigt hatte und Isa nun ihre formvollendeten überkreuzten, langen, feingliedrigen Beine zeigte! Isa starrte sie benommen und sehr verwundert an. Die Nixenelfe wiederum betrachtete sie neugierig aber irgendwie distanziert. Sie spitzte ihren kleinen Mund und sagte in einem, wie Isa schien, spöttischen Ton: „Ich bin Vailea; eine Nixe, und wie alle hier eine getreue und liebende Untertanin von Prinz Taras. Es tut mir leid, dass ich dich aus deinem schönen Traum wecken musste, doch meine Königin, Mondiana schickt mich!“ Und sie erhob sich und streckte ihr ihre zarte Hand entgegen. „Komm mit, ich muss dir etwas zeigen!“ Und sie zog Isa auf und die bemerkte, dass die Elfe neugierig ihren nackten nur mit einem spinnwebartigen Schleier bedeckten Körper musterte. Isa schämte sich für ihre runden Hüften und üppigen Brüste. Doch dann warf sie kurz entschlossen ihre goldrote lockige Mähne zurück, deren seidige Dichte sich wie sie fand, mit allen Elfenhaaren, die sie bis jetzt gesehen hatte, durchaus messen ließ, und stieg hinter der jungen Frau die Steinstufen den Wasserfall entlang hoch und betrat zusammen mit ihr eine Höhle.
    Drinnen umfing sie Kühlschimmerndes grünes Dunkel, Kaskades Reich. Von den Wänden schillerten Türkise, Iolithe und Aventurins. Durch das diffuse Licht sah sie wieder die Steinsäule und den leuchtenden Türkis, den sie für die schöne rothaarige Hexe aus dem See im Kalkgebirge geborgen hatte. Doch daneben stand

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