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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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sich in fließende kostbare Stoffe kleiden, die aussahen, als wären sie aus einer anderen Zeit! Auch wenn ihr Körper rundlich war, so beschloss sie trotzdem, Gewänder zu erwerben, die den Elfenschleiern aus ihren Träumen ähnlich sahen! Ja, solche Stücke würden ihr sehr gefallen!
    Isa stellte sich vor ihren Spiegel und drehte unentschlossen ihre goldroten Locken, die sich inzwischen lang und glänzend schwer über die Schultern ringelten. Ihre Haare waren während seit sie hier im Haus am See lebte, gewachsen und reichten ihr weit über ihre Schulterblätter. Prinz saß auf ihrem Bett neben einem riesigen Berg Kleider und sah ihr zu. Und während sie an ihren Haaren herumzupfte, sprach sie laut vor sich hin: „Diese Haare haben nun sehr, sehr lange keinen Friseur mehr gesehen, es wird Zeit sich auch eine neue Frisur zuzulegen, meinst du nicht auch, Kater, vielleicht einen Kurzhaarschnitt?“ Prinz starrte sie aus ihren Goldgrüngesprenkelten Augen so empört an, dass sie sich umdrehte und ihn in die Arme nahm. Voller Genuss atmete sie den Geruch seines Felles ein und vergrub darin ihren Kopf. Der Kater fing zu schnurren an und schmiegte sich zärtlich an sie.
    Isa fühlte, dass sie plötzlich ruhig und zufrieden wurde und nahm mit Prinz im Arm im Wohnzimmer in ihrem Lieblingssessel Platz. Sie starrte in den trüben Oktobertag hinaus. „Bitte Taras, gib mir ein Zeichen“, flüsterte sie, während sie die Katze auf ihrem Schoß kraulte. „Nur einen kleinen Beweis, dass es dich wirklich gibt und ich mir nicht alles nur eingebildet habe“. Doch die Katze drehte nur gelangweilt ihren Kopf und schnurrte behaglich weiter. Vor dem Fenster flog etwas Schwarzes vorbei in Richtung Eiche und Isa stand auf und öffnete die Terrassentüre.
    Ja wirklich, da saß ein riesiger Rabe auf einem der Äste und drehte sein Köpfchen zu ihr herüber. Schnell eilte sie in die Küche und holte etwas Hackfleisch, das sie dann ihm hinwarf. Sie rief: „Krahil bist du das?“ Der Vogel verließ seinen Platz, segelte elegant zu ihr hin und pickte das Futter auf. Sie fragte ihn noch einmal: „Bist du es wirklich Krahil?“ Und da hielt er mit dem Fressen kurz inne und schlug einmal mit seinen Flügeln, so als wollte er ihr eine Antwort geben. Doch dann wandte er sich wieder seinem Futter zu und als er damit fertig war, schwang er sich in den grauen Regenhimmel und verschwand in Richtung Buckligen Berg. Sie ging ins Haus zurück und beschloss kommenden Montag einen Einkaufsbummel zu machen.
    Während Isa sich in einer teuren Boutique einem wahren Kaufrausch hingab und sich dabei einen changierenden, wassergrünen Traum von einem langen Abendkleid aus chinesischer Seide leistete, saß Rubina in dunkelroten Samt gekleidet in ihrem Salon. Sie unterhielt sich mit dem Bürgermeister des kleinen Ortes über das Tourismusprojekt, das Benno, Devananda und sie, nun endlich verwirklichen wollten. Der dunkle polierte Eichenholztisch war übersäht mit Plänen und Papieren in denen sie nun kramte und sich dann zu dem vierschrötigen Mann hinüberlehnte, der verwirrt von ihrer sinnlichen Ausstrahlung und der unwiderstehlichen Duftmischung von Moschus, Amber, Vanille und Nelken der ihrer zarten Haut entströmte, sie hypnotisiert wie ein hilfloser Frosch die Schlange, anstarrte, und kein Wort hervorbrachte. „Nun denn“, meinte Rubina, „wie sie aus folgenden Papieren ersehen, haben wir bereits alle Bewilligungen und Zustimmungen sämtlicher Grundbesitzer, außer“ - und hier runzelte sie unwillig die Stirne - „außer für das Grundstück, das der Frau vom Haus am See gehört, wie heißt sie doch gleich? Isa Irgendwas?“ Und mit blitzenden Augen rief sie: „Aber die werde ich auch noch erhalten und zwar bald, das verspreche ich ihnen und damit steht unserem Projekt was den Buckligen Berg betrifft, kaum mehr etwas im Wege, nicht wahr, Herr Bürgermeister?“ Er nickte und sie redete schnell weiter: „Was unsere Pläne für das Stille Tal betrifft-…“ Doch in diesem Augenblick besann er sich endlich und hob seine klobige Hand um ihrem Redeschwall Einhalt zu gebieten und meinte kurz angebunden: „Über dieses Gebiet können wir nicht verfügen, erstens steht es unter Naturschutz, zweitens befindet es sich schon seit Hunderten von Jahren in Privatbesitz! Wir können froh sein, wenn wir die Genehmigung von der Besitzerin erhalten, unterhalb des Buckligen Berges die neue Seilbahn teilweise über das Quellenschutzgebiet beim Joch führen zu

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