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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Thron mehr hat! Eine Verräterin, die das Glück ihrer Schwester zerstörte! Ich sehe nur ein Nichts, eine unbedeutende Person, die ihrer eigenen Schwächen nicht Herr wurde! Eine Kreatur, die ich, ohne lange nachzudenken, leicht mit meinen Juwelenbesetzten Schuhen zertreten könnte! Wie verächtlich! Mein Sohn, der künftige Drachenkönig muss gestern wieder mal betrunken gewesen sein. Diese Grenzschenken sollte man endlich schließen, nicht wahr Yasumi?“ Und sie wandte sich mit einer kleinen Neigung ihres Kopfes Rubinas Flugbegleiter zu, der wieder etwas schrumpfte und sich Meilen fort wünschte.
    Yasumi wischte sich verstohlen den Schweiß aus seinen Schuppen. Er wollte nichts von geschlossenen Grenzschenken hören und räusperte sich. „Erlauchte Drachenkönigin“, sagte er mit leicht belegter Stimme: „Ich übergebe Ihnen hiermit Rubina die Tochter des Elfenkönigs. Alles Weitere steht hier im königlichen Schreiben!“ Und er zog aus seiner Schuppenkleidung eine Pergamentrolle, die das königliche Elfensiegel verschloss. Leicht angewidert und mit spitzen Fingern nahm die Drachenkönigin das von Drachenschweiß etwas feuchte Schreiben an sich. Sie entließ den Flugsaurier mit einem Kopfnicken, was Yasumi sehr erleichtert zur Kenntnis nahm. Die Garde schob ihn durch das Felsentor und Rubina war mit der Drachenkönigin allein.
    Thyra schnippte mit ihren Fingern, wobei ihre langen blutroten Nägel wie Krallen funkelten. Ein Gardist packte Rubina und hob sie in die Kutsche. Auch die Königin stieg ein, ihre Schuppengewänder raschelten wie Seide. Während der Fahrt sprach sie kein Wort mit ihrer Gefangenen. Sie öffnete einen kunstvollen goldroten Fächer doch sie verdeckte damit nur einen kleinen Teil ihres schönen Gesichts. Während der ganzen Fahrt starrten ihre grünen Augen die verängstigte Elfe schweigend an.

 
    SIEBENTES KAPITEL
    Heute im Land der Menschen
     
    FRÖHLICHE FESTE UND SELTSAME GÄSTE
    Dieses Jahr fiel Silvester auf den vorletzten Tag vor Vollmond. Alle Gäste trafen gut gelaunt und pünktlich bei Isa ein. Es waren gemeinsame Freunde von Anna und ihr, teilweise noch Leute, die beide von ihrem Studium her kannten und ein paar Bekannte von Anna und Mohan. Dieser brachte außer vielen Flaschen eines edlen Champagners auch noch einen Freund mit, der Wilhelm hieß, sich jedoch Devananda nannte.
    Er war ein braun gebrannter Mann, mit einem unordentlichen grauen Haarschopf, dessen ausgefranste Spitzen ihm über die Schultern fielen, so dass er einem alternden Hippie ähnelte. Er trug indische Pluderhosen aus aprikosenfarbener Seide und darüber einen Kaftan in leuchtendem Orange, sowie Ketten mit bunten Federn und silbernen Glöckchen um den Hals, die bei jedem Schritt leise klirrten. Trotz des winterlichen und sehr kalten Wetters und dem hohen Schnee, steckten seine nackten Füße in offenen Sandalen. Ein eigenartiger Geruch entströmte seinem Körper. Isa, die dieses Aroma fast benebelte, atmete widerwillig diese Mischung von Zimt, vermischt mit Schweiß, Räucherstäbchen und Haschisch. Devananda kam gerade von einer Indienreise zurück und bald scharten sich die meisten Gäste um diesen interessanten Mann, den nur Isa argwöhnisch beobachtete.
    ‚Einer dieser ewigen, esoterischen Besserwisser‘, dachte sie gelangweilt, als er dem Kreis seiner Bewunderer erklärte, wie falsch die Menschen hier in Europa lebten, wie sinnlos ihre religiöse Einstellung war, wie krankbringend ihre Ernährung und wie trostlos ihr Seelenleben. Er redete mit einem seltsamen missionarischen Eifer und berichtete von seinen Plänen, in der Stadt ein Zentrum für bewussteres Leben zu gründen. Isa, die argwöhnisch beobachtete, wie Anna ihn hingerissen bewunderte, beschloss, Wilhelm Devananda nicht besonders zu mögen, ihn aber ihrer Freundin zuliebe, im Auge zu behalten.
    Er saß mit gekreuzten Beinen auf einem großen Kissen am Boden, schüttelte wie eine eitle Frau andauernd seine grauen Haarsträhnen, in denen er in Ohrhöhe eine große Vogelfeder befestigt hatte. Dabei rauchte er eigenartige graubraune Zigaretten, die einen widerlichen süßen Duft verströmten. Isa dachte: ‚Das riecht wie Haschisch, nur intensiver! ‘ Und schnupperte angewidert. Er bot seine selbst gedrehten Zigaretten ihren Gästen an und kurze Zeit darauf verstummte die Unterhaltung und alle saßen benebelt um ihn am Boden herum und waren kaum mehr ansprechbar.
    Nur Isa und Mohan, die nicht mitrauchten, tranken noch Champagner und

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