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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Wetter besser. Sonnenstrahlen zwangen sich durch das Grau und die Februarkälte. Isa nahm ihre kurzen Schier, packte Prinz auf den Pullover in den Rucksack, pfiff nach Wolf und stapfte mit ihnen durch den Wald. Als sie zu der Stelle kamen, wo der Weg sich teilte, talwärts Richtung Schloss führte und bergwärts in den Steig zur Forsthütte mündete, blieb sie kurz stehen. Plötzlich fiel ihr wieder jener seltsame Traum mit dem kleinen Mann in Trimmels Hütte ein.
    Entschlossen stieg sie den schmalen Pfad hinauf. Sich mit ihren kurzen Brettern durch den hohen Schnee zu kämpfen ermüdete sie bald sehr, doch sie kehrte nicht um. Sogar für Wolf war es sehr anstrengend eine Schneewechte nach der anderen zu bezwingen. Er hechelte stark. Seine rosa Zunge berührte fast den Schnee, als sie endlich das grobe Schindeldach der Hütte sahen. Der Bach war zugefroren. Isa hatte nur Tee in ihrer Thermoskanne dabei und sie beschloss kurz in das kleine Haus zu gehen und für Wolf frisches Wasser zu holen. Sie suchte nach dem Schlüssel in dem Versteck, das ihnen Trimmel vor vielen Jahren einmal zeigte, als sie mit ihrer Großmutter Beeren pflückte und großen Durst hatte.
    Damals begegneten sie dem Förster gerade vor der Hütte und er lud beide ein, einzutreten und sich frisches Wasser aus der Leitung zu holen. Auf dem Grundstück des kleinen Holzhäuschens war, gleich wie bei Großmutters Haus am See eine eigene kleine Quelle, die, bedingt durch das Urgestein, durch das das Wasser lief, herrliches, weiches, süß schmeckendes Nass lieferte. Der Schlüssel war da. Zufrieden sperrte sie die knarrende Türe auf und sie traten ein.
    Überrascht blieb sie im Türrahmen stehen. Irgendjemand wusste ebenfalls von dem Versteck des Schlüssels, denn sie bemerkte, dass vor kurzem jemand im Ofen Feuer gemacht und dann, anscheinend fluchtartig den Raum verlassen hatte. Die Asche war nicht ausgeräumt und auf der Anrichte stand ein benutztes Weinglas. Eine angebrochene Flasche Wein war ebenfalls hier und sie roch daran und verzog ihr Gesicht, denn der Inhalt roch säuerlich. Der sehr ordentliche Trimmel würde seine Hütte niemals in so einem Zustand hinterlassen!
    Prinz und Wolf, die zögerlich nach ihr eintraten, schnüffelten plötzlich angespannt irgendwelchen Spuren auf dem Fußboden nach und sie sah, dass Prinz sehr erregt mit seinem Schwanz peitschte. Nun wurde sie neugierig. Zu dritt suchten sie den Raum nach Zeichen des unbekannten Besuchers ab. Wieder fiel ihr der seltsame Traum mit dem kleinen Mann ein. Er war von sehr kleinem Wuchs, sie erinnerte sich wie er ächzte, als er ein Weinglas aus der Vitrine holte. Wo konnte er hier etwas verstecken?
    Isa glitt auf den Boden und kroch um den Ofen herum. Nichts, es war nichts da. Sie hatte schließlich nur geträumt! Doch bevor sie anfing über sich selbst zu lachen, sah sie das lockere Brett. Es war nicht so fest angenagelt wie die übrigen Bohlen des Holzbodens. Sie robbte darauf zu und hob es hoch. Ein kleiner schwarzer Samtbeutel lag darunter, sie zog ihn hervor und öffnete ihn neugierig. Etwas schillerte magisch strahlend goldbraun. Sie griff in den Beutel und holte einen in Gold gefassten Stein hervor, der die Größe einer Zwei Euro Münze hatte und intensiv schimmerte.
    Sie fühlte, dass dieses Licht versuchte, sie in sein Inneres zu ziehen. Isa befiel leichter Schwindel. Sie hörte wie von weitem ihre Katze seltsame Laute ausstieß. Überrascht drehte Isa sich um. Da war Prinz auch schon an ihrer Seite, er tappte mit seiner Pfote auf den Stein und stieß eigenartige kleine, spitze, heftige Schreie aus.
    Das Tigerauge war in ein Amulett aus schwerem gehämmertem Gold gefasst, das an einer nun gerissenen altmodischen, massigen Goldkette befestigt war. Sie hielt das Schmuckstück gegen das Licht und Prinz sprang an ihr hoch und versuchte, es sich mit seinen Pfoten, aus denen er spitze Krallen ausgefahren hatte, zu holen. Sie legte ihm den Stein hin, streichelte sein gesträubtes Fell und sagte leise und beruhigend in sein aufgestelltes nach vorne gerichtetes schwarzes Ohr: „Du bekommst es ja Kleiner, reg dich nicht so auf.“ Sie wickelte das Tigerauge wieder in den Beutel und steckte diesen in den Rucksack. Schnell wusch sie das Glas auf der Anrichte ab, schüttete die Flasche mit dem sauren Wein aus, leerte die Asche aus dem Ofen und sperrte die Türe hinter sich sorgfältig ab.
    Draußen dämmerte es bereits.
    Als sie an der Wegkreuzung ankamen, befahl ihr Irgendetwas in

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