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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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später Herbsthimmel im Gebirge.
    Sonnas streichelte liebevoll seinen Geburtsstein und Mondiana sah, wie er sich verfärbte und sein Leuchten ihre Augen magisch anzogen. Sie blickte in das dunkle Blau hinein, das plötzlich heller und heller strahlte.
    Im Lichte des Steines konnte sie ein kleines Haus an einem See erkennen, der sie an ihren eigenen Teich im Verborgenen Reich erinnerte. Überrascht schrie sie auf, als sie den Baum am Ufer erkannte.
    „Es ist Sophus!“ rief sie erstaunt und zeigte auf die alte Eiche, deren Zweige seltsamerweise voller Schnee waren. „Ja“, antwortete Sonnas. Der Baumelf ist bei ihm. Sieh nur, die kleine schwarze Katze, die sich an seinem Stamm den Rücken reibt! Das ist Taras in seinem verwunschenen Körper. Ja es ist der künftige König des Verborgenen Reiches! Einige von den unseren sind bei ihm, sie warten in seiner Nähe! Darum verzage nicht, liebe Tochter. Dein Enkelsohn ist nicht allein. Sie her!“
    Wieder zog das Blau des Steines sie in sein Inneres und sie erkannte eine junge, rotblonde Frau mit rundlichen Hüften, die in ihrer Küche hantierte und Walid, den jungen Wolf, der brav wie ein Hund auf sein Fressen wartete. Sie sah einen Mann, der mit wütenden Gesten das Haus verließ und sich seinen Mantel umwarf und zornig fortstapfte. Und sie erblickte wiederum Taras, der sich gemütlich vor dem Kaminfeuer niederließ. Im Widerschein der züngelnden Flammen leuchtete an seinem Nacken, groß, braungolden und für sie im Licht des Saphirs deutlich erkennbar, sein Geburtsstein, das magische Tigerauge.
    Als Mondiana am nächsten Morgen erwachte, waren die Dämonischen Drachen fort. Nur die erloschenen Feuerstellen erinnerten sie an die bedrohlichen Krieger. Sie begann den Palast zu erkunden und fand zu ihrem Erstaunen einige riesige Hallen, in denen Pflanzen und Bäume aller Arten wuchsen. Von deren Zweigen pflückten eifrige Elfen reife Früchte und schafften sie in die Vorratskammern. Erfreut erkannte sie, dass Elfenzauber immer noch wirkte, wurde jedoch gleich wieder traurig als sie sich an alle ihre früheren Weggenossen erinnerte.
    Wo war Yerik, ihr treuer Freund? Sie hatte ihn seit dem Augenblick, in dem Rubina mit Hilfe ihres Geburtssteines den verhängnisvollen Fluch aussprach, nicht mehr gesehen. Wer von ihren Vertrauten hatte überlebt? Und wie ertrugen sie ihr Leben außerhalb des Verborgenen Reiches? Doch sie fand keine Antworten und obwohl sie alle paar Stunden in den Saphir starrte, sandte ihr Sonnas Stein nur Bilder aus Taras jetzigem Leben. Keine der vermissten Elfen und Hexen und weder Krahil noch Yerik tauchten aus dem blauen Licht auf. So vergingen die Tage und Nächte im ewigen Gleichklang.
    Jeden Abend lauerten die Dämonischen Drachen vor dem Palast und morgens waren sie fort. Sie beschloss, regelmäßig ihren Enkelsohn durch den Saphir zu beobachten um nicht in Trübsal zu verfallen. Sie konnte mit Hilfe ihres Zaubersteines in Träume von Menschen eindringen und sie beeinflussen. Vielleicht war diese junge rotblonde Frau ihre Hoffnung! Und Mondiana wollte hoffen, sie wollte ihr Reich wieder zurück und sie wünschte sich sehnlichst, Taras noch als Herrscher über das Verborgene Reich zu erleben!
    Und mit dieser Hoffnung in ihrem kleinen, tapferen Elfenherzen ertrug sie die nagende Angst und den unbändigen Kummer.

 
    ZWÖLFTES KAPITEL
    Damals im Verborgenen Reich
     
    AMAZONEN
    Die Drachenkönigin und Rubina schwiegen beide während ihrer gemeinsamen Fährt zum Schloss. Die Elfe war sich der bohrenden Blicke der der Frau gegenüber bewusst und unbehaglich dachte sie nun an ihre Zukunft in diesem eigenartigen Land, das sie so faszinierte. Diese Landschaft gefiel ihr besser als die im Verborgenen Reich, denn hier war die Schönheit der Gegend prachtvoll und fast Furcht einflößend. Sie hatte nichts vom Liebreiz der Landschaft im Land der Blauen Drachen und auch nicht die Anmut ihrer eigenen Heimat.
    Rubina dachte: ‚Dieses Land sollte mein Eigentum sein. Hier wäre ich gerne die Herrscherin! ‘. Verstohlen und voller Neid versuchte sie die Drachenkönigin zu beobachten, doch jedes Mal, wenn sie heimlich unter ihren langen schwarzen Wimpern hervorlugte, trafen sie Blicke voller Abscheu und Hass. Als königliche Elfe und Thronerbin hatte Rubina im Verborgenen Reich nicht darauf geachtet, ob sie geliebt oder gemieden wurde. Im Gegenteil, je heftiger die Bewohner sie ablehnten und je mehr sie deren Angst verspürte, desto freudiger spann sie neue

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