Der Katzenelf (German Edition)
im Wasser Geborene‘, dein Geburtsstein ist der Smaragd! Er verleihe dir Energie, Heilkraft und die Kunst des ‚Sehens hinter die Dinge‘! Dein Element ist das Wasser und in und mit diesem sollst du glücklich leben so wie du es möchtest.“
Dann knieten sich alle vor den Wasserfall, hoben ihre Arme und riefen: „Wir danken dir, Schöpfer und Herr unserer Welt für dieses Wesen, das du uns geschenkt und mit dem du uns froh und glücklich gemacht hast. Begleite dieses Geschöpf voller Güte durch sein Dasein!“
Nun bildeten alle einen Kreis um Mutter und Kind und sangen fröhliche Lieder. Von überall strömten Trolle, Zwerge, Elfen und Tiere mit kleinen Geschenken herbei. Sogar die Faune hüpften schäkernd von Strauch zu Strauch und Mondiana sah mehr als einmal die Haarbüschel des Rotfaun aus den grünen Blättern herausleuchten und hörte das ziegenartige Gemecker, welches das typisch fröhliche Lachen aller Faune war. Sie tranken Honigwein und aßen süße Blütenkuchen, tanzten, scherzten und freuten sich über das neue Wasser Elfchen.
ELFTES KAPITEL
Heute bei den Elfen
DIE NEUE HEIMAT – DER SEEOPAL-PALAST
Der Fluch der schwarzen Elfe hatte alles verändert.
Während Taras der Elfenprinz nun in der Welt der Menschen als Katze mit Isa im Haus am See lebte, war seine einstige Heimat das Verborgene Reich und ein Teil seiner Bewohner im Tosen des Sturmes verschwunden.
Doch die unsterblichen Elfen hatten überlebt. Als sich die Nebel endlich wieder auflösten, standen Mondiana und die Weise Alte frierend in einer unwirklichen Landschaft. Die Löwengarde hatte schützend einen Ring um ihre Königin und die alte Elfe gebildet und die einstigen Bewohner des Verborgenen Reiches blickten sich ebenfalls verwundert um.
Satur, Rubina und die Dämonischen Drachen waren fort, so wie auch andere Wesen des Verborgenen Reiches. Das Land der Blauen Drachen, König Adlai und sein Volk waren verschwunden, fortgezogen von dem Sturm und den grausamen kalten weißen Nebeln, die auch das Rote Land und das Elfenreich verschlungen hatten. Fest ihre Geburtssteine umklammernd, starrten Mondiana und die Weise Alte in dieser für sie so fremden Gegend auf trostlose braungraue Erde. Sie waren nicht zusammen mit Taras in die Jahrtausende spätere Welt der Menschen gefallen. Sie befanden sich zwar in der gleichen Zeit wie momentan der Elfenprinz, aber in einer, sie alle sehr verwirrenden Parallelwelt, einem unbekannten Land.
Hier war es kalt und trostlos. Tote Bäume säumten die kahlen Hügel und außer ihren Löwen war kein Tier und auch keine lebende Pflanze mehr zu sehen, nirgends konnten sie eine Spur Wasser auf dem trockenen aufgesprungenen Boden entdecken. Eine endlose, graubraune Wüste erstreckte sich vor - und ein dunkler, bleigrauer Himmel wölbte sich über ihnen.
Kein Sonnenstrahl zwang sich durch die dicken Wolkenbänke. Es war bitter kalt, immer noch wehten Sturmböen über sie hinweg und zerrten erbarmungslos an ihren spinnwebdünnen Kleidern. „Wir sind in einer Art Niemandsland, gehen wir nach Westen!“, befahl Mondiana und die kleine Schar machte sich auf und wanderte den Hügeln entgegen.
Die Elfenkönigin konnte in dieser unwirtlichen Landschaft keine Ähnlichkeit mit den Gebieten ihrer einstigen Reiche mehr erkennen, und zum ersten Mal in ihrem Leben begann sie mutlos zu werden. Sie rieb ihre kalten Hände verzweifelt an ihrem Mondstein und fühlte, wie er sich leicht erwärmte. In dem diffusen, dämmrigen Licht das sie umgab, leuchtete ihr Stein plötzlich auf und sandte seine mondfarbenen Strahlenlichter gegen den dunklen Himmel. - Und sie erhellten die grauen Wolken!
Als sie am Fuße des größten Hügels angekommen waren, lockten die Strahlen sie über den Berg hinauf und wiesen ihnen einen Lichterweg. Mühsam kletterten sie ihnen nach. Mondiana, die als Erste den Gipfel erreichte, schrie plötzlich auf. Auf der Hinterseite dieser Hügelkette bedeckten Eiskristalle ein totes, gefrorenes Land und inmitten dieses Tales stand ein riesiges, hell und strahlend leuchtendes Schloss.
„Der Seeopal-Palast, wir haben den Zufluchtsort der Elfen gefunden!“ rief sie aufgeregt den Nachkommenden zu. „Beeilt euch, ich fühle, dass wir nicht mehr viel Zeit haben. Wir müssen das Schloss noch vor Einbruch der Nacht erreichen. Schnell, kommt!“
Und sie lief den holprigen Steig in das Tal hinab, dem perlmuttfarben schimmernden Gebäude zu. Lewo befahl der Weisen Alten sich auf seinen Rücken zu setzen
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