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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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nicht mehr gesehen hätte. „Keine Zeit für Verabredungen mit Freunden, “ meinte er „unser Konzern strukturiert um, wir müssen Leute einsparen, ich habe wirklich sehr viel zu tun!“
    Isa, die plötzlich wieder mit ihrer Zeichenmappe im kalten Märzwind auf der Straße stand, beschloss, sofort Anna aufzusuchen.
    Ihre Freundin wohnte in einer luxuriös ausgebauten Maisonetten Wohnung mitten im Zentrum der Stadt. Sie öffnete nicht auf Isas Klingeln und so floh diese vor der kalten nebeligen Luft, indem sie kurz entschlossen hinter einem Bewohner des Hauses herlief, der gerade einen riesigen neuen Fernseher hoch wuchtete. Mühsam drückte er mit seinem Ellenbogen auf ein Namensschild, der Summer ertönte prompt und Isa folgte ihm schnell in das Stiegenhaus, bevor sich die Eingangstüre hinter beiden mit einem kurzen harten Klicken schloss.
    Leise rannte sie die drei Stockwerke hoch. Sie wartete, bis sie wieder genug Luft zum Atmen hatte, bevor sie sich vor Annas Türe schlich. Vorsichtig jedes Schaben und Knistern vermeidend, stellte sie ihre große Zeichenmappe ab und legte ihr Ohr an das kalte weiße Holz. Sie hörte psychedelisch klingenden Sound aus dem Innern der Wohnung und klingelte erneut. Nichts rührte sich. Behutsam drückte sie die Klinke hinunter, die Türe öffnete sich und Isa trat ein.
    Im Flur war es dunkel und roch muffig nach Räucherstäbchen. Außer der eigenartigen Musik hörte Isa nichts. Sie tastete sich im diffusen Licht des Ganges die Wände entlang bis zu Annas Schlafzimmer, aus dessen Innern schwacher Lichtschein drang. Sie öffnete leise auch diese Türe.
    Der beißende Geruch von vielen Duftkerzen verschlug ihr den Atem und die schlechte, stickige Luft verursachte hinter ihren Schläfen einen plötzlichen klopfenden Schmerz. Sie versuchte durch die Rauchschwaden Irgendetwas zu erkennen, und dann sah sie die leicht zusammen gekrümmte, nackte Gestalt auf dem Bett.
    Anna lag auf einer mit blutroten Mohnblüten bedruckten Seidendecke. Sie schlief nicht, aber sie war auch nicht wach. Ihre Augen waren weit geöffnet, doch die Pupillen hatten die Größe einer Stecknadel. Sie starrten Isa an ohne sie wahrzunehmen und als diese zum Bett trat und Anna sanft rüttelte, reagierte sie kaum, nur einer ihrer Arme bewegte sich und fiel mit nach oben gedrehtem Innenarm über die Bettdecke.
    Isa sah die weiße nackte Haut des Unterarmes und die vielen rotblauen Einstichstellen, die wie ein hässlicher Ausschlag den Arm entlang ein skurriles Muster bildeten. Dann bemerkte sie am Boden das Besteck und die gebrauchte Spritze. Isa eilte zum Telefon und rief den Notarzt an.
    Innerhalb von wenigen Minuten war der Ambulanzwagen da und noch während der Fahrt ins Krankenhaus versuchten sie, Anna zu reanimieren. „Klarer Fall von Überdosis“, sagte der Arzt zu Isa. „Sie kamen wohl im letzten Moment. Sind sie eine Verwandte?“. „ Ja“, antwortete Isa und sah ihm fest in die Augen. „Ich bin die Einzige, die sich um sie kümmern kann“
    Doch sie dachte: ‚Wo ist Wilhelm Devananda? In der Wohnung war er nicht, ich glaubte die Beiden würden zusammenleben! Er ist schuld! Er hat sie so weit gebracht! ‘ Und sie beschloss ihr Kriegsbeil mit Benno für eine Weile zu begraben und versuchte ihn auf seinem Handy zu erreichen.
    Während die Ärzte um Annas Leben kämpften und Isa den trostlosen Krankenhausgang nervös auf und ab lief, saß Wilhelm Devananda mit einer Frau in der nobelsten Bar der Stadt, die sich in der letzten Etage eines fünfzehnstöckigen Gebäudes in befand. Man hatte dort den besten Ausblick über die Häuserschluchten hinweg bis zu den Bergen, die die Stadt wie eine schützende Mauer umgaben. Devananda zog genüsslich an einer seiner selbst gedrehten Zigaretten und wärmte mit seinen Händen den riesigen Kognakschwenker, aus dem er ab und zu einen Schluck nahm. Er ließ das dunkelgoldfarbene Getränk voller Lust durch seine Kehle rinnen und lächelte der schönen, rothaarigen Frau zu. Sie lehnte ihm lässig gegenüber.
    Sie war in ein beigefarbenes Lederkostüm gekleidet, dessen kurzer Rock ihre graziös übereinander geschlagenen langen Beine frei gab. Ihre feuerroten Haare fielen in sanft geschwungenen, glänzenden Locken auf ihre Schulter. Das leuchtende Smaragdgrün ihrer Bluse spiegelte sich in ihren Augen wider, die in derselben Farbe strahlten und den Mann, der ihr gegenüber saß, anhimmelten. Sie glitten über seinen athletischen Oberkörper, dessen ausgeprägte Muskeln man

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