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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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„Tussi“ nicht sein Leben ruinieren. Er hätte eben andere Pläne und in denen wäre für mich und einem gemeinsamen Kind überhaupt kein Platz! Bevor er ging, ließ er mir noch Stoff da und meinte beiläufig, während er mir das Spritzenbesteck zurechtrückte: „Das wird dich eine Weile beruhigen, du musst damit rechnen, dass ich dich von heute an aus meiner Welt ausklammere! Du passt nicht mehr in mein Leben! Nicht mit einem Kind in deinem Bauch!“
Dann war er fort. Ich wusste, dass er nicht zurückkehren würde und ich konnte nicht mehr. Meine schöne, bunte Welt war plötzlich verschwunden. Ohne ihn war alles so grau und voller dunkler Schatten. Kein erstrebenswertes Leben für mich und mein Kind!“
    Sie seufzte und Isa, die ihre Hände streichelte, meinte beruhigend: „Aber Du wirst wieder gesund Anna, das ist das Wichtigste!
Auf dieser Station versuchen sie jetzt deinen Körper von diesen ekligen Drogen befreien. Dann werde ich dich holen und du bleibst eine Weile bei mir im Haus am See! Jetzt kommt doch bald der Frühling und um diese Jahreszeit ist es dort am schönsten. Freu dich doch auf die Sonne, die Wärme und unsere guten Gespräche am Abend. Sieh zu, dass ich dich bald holen kann! Kehre wieder ins Leben zurück! Ich brauche dich, du bist doch meine einzige Freundin!“
    Sie küsste Anna und nickte den schon wartenden Krankenpflegern zu, die das Bett den kahlen Gang entlang schoben und damit erneut hinter einer Glastür verschwanden. Isa blickte ihnen weinend nach.
     
    Es dunkelte bereits als sie mit der kleinen Bahn wieder heimwärts fuhr. Der kühle Märzwind hatte die grauen Wolken vertrieben und der Vollmond stand kalt-klar leuchtend am Nachthimmel, als Isa den Steig zu ihrem Haus hinunterstapfte. Sie dachte an Anna und die Zukunft ihrer Freundin. Sie musste morgen Mohan anrufen und ihn bitten, für Anna bei deren Arbeitgeber ein gutes Wort einzulegen, damit diese ihren Job zumindest für eine angemessene Frist behalten konnte. Durch den Entzug würde sie Wochen und vielleicht sogar Monate wegbleiben. Isa, die Annas Verschwendungssucht kannte, machte sich keine Hoffnungen über deren finanzielle Reserven. Annas Freunde und sie mussten gemeinsam einen Weg finden, um Anna zu helfen.
    Im Haus angekommen begrüßte sie Wolf stürmisch und hungrig. Prinz kam aus dem Dunkel der Nacht herbeigelaufen und verlangte ebenfalls laut miauend sein Futter. Isa versorgte beide mit Fressen und setzte sich, nachdem sie im Kamin ein gemütliches Feuer anfachte, mit einem Glas Wein vor die Flammen.
    Sie war todmüde und in ihrem Kopf drehten sich wieder alle Gedanken um Anna. Was hatte ihre Freundin dazu getrieben sich eine Überdosis zu spritzen? War es wirklich die Sucht nach der Droge oder hatte Anna ihr Leben nicht mehr ertragen? Warum konnte sie sie nie telefonisch erreichen? Was war mit ihrer Freundin geschehen? Isa trank ihr Glas aus. Sie wusste, dass sie heute Nacht darauf keine Antwort mehr finden konnte.
    ‚Sobald es Anna besser geht, hole ich sie zu mir‘, dachte Isa, „hier in diesem Haus und weit weg von den ungesunden Verlockungen der Stadt, unerreichbar für ihre oberflächlichen Freunde und ohne den Druck ihrer stressigen Arbeit wird sie sicher wieder gesund! Nein, ich werde nicht locker lassen und mich um sie kümmern. Ich werde kämpfen, damit sie diese Sucht überwindet!
    Der seltsame Wilhelm Devananda, nannte sich neuerdings in der Stadt anscheinend „Großer Meister und Guru“. Unter dem Vorwand ein „Heilsbringer“ zu sein, nahm er Geld von nach Sinn suchenden und verzweifelten Menschen ohne jegliche Bedenken. Dieser Mann würde sich eines Tages wegen Anna verantworten müssen! Und wehe, wenn er mit ihr ein böses Spiel vorhatte. Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie er das Leben meiner beste Freundin ruiniert!“
    Sie dachte an seine hellen, blauen Augen, die mit hartem Glanz aus seinem Gesicht leuchteten. Dieser Typ war Isa unheimlich und ihr war kalt in seiner Nähe! Sie erinnerte sich an die Silvesternacht und an seine eigenartigen Fragen am Morgen danach. Wie konnte Anna nur diesem Mann verfallen? Nein, ihre Freundin musste ihn vergessen und für immer aus ihrem Herzen verbannen! Wütend und fest entschlossen dies zu veranlassen, stellte sie ihr Glas in die Küche und ging zu Bett.
     
    KRAHIL
    In dieser Nacht trug sie wieder ihr goldfarbenes Katzenfell.
    Mit Prinz, an ihrer Seite, der sich in ihren Träumen Taras nannte, lief sie Wald aufwärts, diesmal bis knapp unter den

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