Der Katzenelf (German Edition)
dieses Gebiet, das reich an Diamanten, Quarzen, Kohle und Metallen war bald zu den wohlhabendsten, von Menschen bewohnten Ländern wurde.
Durch die umsichtige Regentschaft Sonnas, der die Natur als alleinige Gottheit verehrte und sehr darauf achtete, dass seine Untertanen im Verborgenen Reich und den eingegliederten Regionen die Naturgesetze anerkannten und einhielten, lebten zu jener Zeit alle in Wohlstand und Frieden miteinander.
Doch Mondiana hatte von ihrem Vater gelernt, dass dies nicht selbstverständlich war und es immer irgendwelche „Schlangen im Paradies“ gab. Schließlich waren Sie und Karun erst kürzlich Opfer des Bösen geworden. Und so war sie vorsichtig und hoffte, dass ihre Schwester sich in Thyras Obhut auf ihre Werte und ihre Erziehung besann.
Das Reich des Menschenkönigs Pagiel wurde umsichtig von dem alten König regiert. Er und seine Untertanen waren dem Verborgenen Reich freundschaftlich verbunden.
Deshalb freute sich der Herrscher über Mondianas Besuch und begrüßte sie mit Tränen in den Augen. Der Verlust seines Sohnes hatte ihn tief getroffen, denn seither fühlte er sich wie ein alter Mann, er war verwitwet und Karun war sein einziger Sohn und Nachfolger. Nun wusste er nicht, wer nach seinem Tode das Königreich übernehmen würde. Er hoffte auf Mondianas Hilfe und bat sie inständig, ihm bei eventuellen Überfällen zu helfen. Es gab noch einen lebenden Nachkommen seiner Familie, und das war, wie er der künftigen Elfenkönigin erzählte, eine junge Frau, das Kind einer Cousine, die mit einem Elfenmann aus dem Norden verheiratet war, der aus Liebe zu ihr auf seine Unsterblichkeit verzichtete und sich entschied mit ihr bei den Menschen zu leben. Sie war mit Thyra, der Drachenkönigin eng befreundet und so geschah es, dass sie und ihr Mann auf dem Weg ins Reich der Dämonischen Drachen bei einem Überfall starben. Nur ihre Tochter, Sawa, überlebte. Das kleine Mädchen wurde neben den Leichen ihrer Eltern kauernd, in den Roten Bergen am Roten See von Reisenden gefunden. Es war eine Karawane, bestehend aus Zwerge und Trolle, die Gold in den Königpalast liefern wollten. Sie brachten das verstörte kleine Mädchen an den Hof des Drachenkönigs. Thyra, die ihre Freundin schmerzlich betrauerte, nahm Sawa wie ein eigenes Kind auf und erzog sie liebevoll. Man nahm an, dass die in die nahegelegenen Höhlen dieses Sees verbannten Dämonischen Drachen die Übeltäter waren. Thyra entsandte später eine Strafexpedition, die die Anführer tötete und die rotleuchtenden Drachenkörper auf meterhohe Stangen gepfählt, in der heißen Wüstensonne vertrocknen ließ.
Erst kürzlich erklärte die Drachenkönigin, dass die sanfte und gütige Sawa die geeignete Frau für ihren wilden Sohn Yul wäre, da sie als Einzige das rastlose Herz des jungen Königs besänftigen konnte.
Als ihr König Pagiel diese Geschichte erzählte, sagte Mondiana tröstend zu ihm: „Du bist doch noch nicht so alt Pagiel und da gibt es ja auch noch diese junge Frau, Sawa, die bei Thyra im Roten Land lebt! Und sie lächelte ihm zu: „Außerdem hast du seit kurzem auch eine Enkeltochter!“
Lachend und weinend erzählte sie dem freudestrahlenden König, von der kleinen Somiris. Auch Pagiel weinte vor Glück. Dann nahm er Mondianas Hand und führte sie durch sein Schloss, treppauf und treppab, bis sie zu einer Felsenkammer gelangten, die durch ein wuchtiges, schmiedeeisernes Tor geschlossen war. Schwer bewaffnete Krieger hielten davor Wache. Wie durch Zauberhand erschien plötzlich ein alter, griesgrämig blickender Troll mit einem riesigen, eisernen Schlüssel, den er, sich demütig verbeugend, Pagiel übergab.
Der König ließ die schwere Türe öffnen und Mondiana trat in einen großen Raum, in dem Truhen, gefüllt mit wunderschönen Edelsteinen und Goldgeschmeide lagen. Der Schein der Fackeln, die an den feuchten Wänden entlang leuchteten, ließen die mannigfaltigen Edelsteine und das schwere rötliche Gold strahlen.
Überrascht zog sie den Atem ein. Noch nie hatte sie derart glanzvollen Reichtum gesehen.
„Bring mir den Stern“, sagte Pagiel zu dem Troll und der ging grummelnd in das Hintere der gewaltigen Felsenhöhle und kam mit einem auf blauem Samt liegenden, großen, sternförmigen Diamanten zurück. Sein kaltes Feuer funkelte und die Felsenkammer erstrahlte plötzlich, als wäre sie in flüssiges weißes Licht getaucht. Als die Elfenkönigin dieses eigenartige Leuchten erblickte, war ihr, als hätte eine
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