Der Katzenelf (German Edition)
Bösen missbraucht wird. Ich verspreche es, dass ich mit der Macht unserer Steine und mit Hilfe unserer Zauberkünste dieses Juwel hüten werde. Für unsere Kinder und unsere Reiche!“
Vorsichtig legte sie den Diamanten wieder auf sein Kissen und gab ihn dem Troll zurück.
Im Gegensatz zu Rubina, die sich für Regierungsgeschäfte nie interessierte und lieber ihre eigenen Pläne und Wünsche verfolgte und meistens irgendwelche Intrigen spann, wusste Mondiana, dass im Land der Dämonischen Drachen Menschen lebten. Es war ein kleinwüchsiges, kriegerisches Volk, das schuppenartige Kampfanzüge trug und sämtliche Kriegstechniken hervorragend beherrschte. Erwachsene Männer hatten etwa die gleiche Körpergröße wie Rubina und Mondiana.
Alte Chroniken dieses Landes erzählen, dass sich einst Ingard, die eine Urahnin von Yuls Vater Wiggo war, in einem Drachendämon königlichen Geschlechts verliebte. Dieser hieß Zubin und raubte sie einst aus einem nördlichen Land. Er verschleppte die blonde Königstochter als Sklavin an seinen Hof.
Die Drachendämonen, die vorherigen Herren des Landes, das nun Thyra und Yul beherrschten, waren damals Wesen mit menschenähnlicher Gestalt, versehen mit einer harten, rotschuppigen Haut von Kopf bis Fuß. Wenn sie ihre riesigen Arme durchstreckten und dreimal tief Atem holten, verwandelten sie sich in kriegerische, Feuer speiende Flugdrachen mit Flügeln wie Saurier. Mit diesen dämonischen Eigenschaften ausgestattet, herrschten sie grausam mit Feuer und Schwert über ihr Land. Ihr größtes Vergnügen war, schöne Menschenfrauen zu rauben und in ihre Höhlen zu verschleppen, wo sie sie vergewaltigten und die schönsten von ihnen als Liebessklavinnen in ihre Harems eingliederten. Die anderen mussten Hausdienste und schwere Arbeiten verrichten. So mancher Dämonischer Drache vermählte sich so wie einst Zubin mit einer blonden Frau aus dem Norden, da deren milchweiße, seidenweiche Haut und ihre sinnlichen Körper bei den Drachen äußerst beliebt waren.
Ihre Nachkommen waren Mischlingen und Menschen sehr ähnlich. Sie verloren jedoch ihre Unsterblichkeit, aber sie besaßen noch immer eine leicht schuppige, rötliche Haut. Außerdem fehlten diesen Mischwesen im Kampf gegen Feinde die für einen Drachendämonen wichtigsten Eigenschaften: Sie konnten nicht mehr Feuer speien und ihre saurierartigen Flügel verkümmerten gänzlich. Sie wählten Zubin zu ihrem König, da er der Gemahl der geraubten blonden Frau Ingard aus dem Norden war, die das Volk wegen ihrer geheimnisvollen Heilkünste und ihres reinen Herzens verehrte.
Wiggos Urahnin, Ingard war eine sanfte schöne Frau, die sich leise und beharrlich in das Herz des damalig herrschenden Drachenkönigs einschlich. Er liebte sie so, dass er sie bald nach der Eheschließung offiziell zur Königin seines Reiches krönte. Aus ihren Nachkommen entwickelte sich über Generationen hinweg das Volk der heutigen Drachenmenschen.
Doch es gab noch eine Gruppe Dämonischer Drachen, die Zubin nicht als König anerkannten. Sie revoltierten gegen den Thron, auf dem eine Menschenfrau und Ausländerin mitregieren durfte und betrachteten Zubins Nachkommen als unerwünschte Mischlinge.
Dank ihres Zaubersteines, einem riesigen Rubin, der Ihnen Macht und Feuer in der Stärke von Flammenwerfern verlieh, terrorisierten diese Abtrünnigen in immer kürzeren Abständen das Land. Durch ihren feurigen Atem verbrannten die Felder und ihre scharfen riesigen Fangzähne zerfleischten Drachenmenschen und deren Vieh.
Als Wiggo und Thyra Herrscher des Roten Landes wurden, half Sonnas dem kleingewachsenen Drachen ähnlichem Menschenstamm beim Kampf gegen die Dämonischen Drachen mit Elfenkriegern, deren unbezwingbaren Hämatit Schildern und ihren Zaubersteinen aus. Diese Krieger, die Wiggos Volk sämtliche Kampftechniken und Kriegslisten lehrten, zogen gemeinsam mit ihnen siegreich gegen die früheren Ureinwohner des Roten Landes in den Krieg. So wurden die reinrassigen Dämonischen Drachen in die obersten Regionen der Roten Berge verdrängt. Sie lebten nun wie die Hexe Kalka geächtet und gemieden, in verborgenen Höhlen.
Doch manchmal raubten auch sie Frauen, die menschlich waren. Einigen dieser Frauen, die ihre Entführer lieben lernten und schworen für immer bei ihnen zu bleiben, wurden in einer feierlichen Zeremonie mit Hilfe des zauberkräftigen Rubins dieselbe Unsterblichkeit wie ihren Gebietern verliehen.
Dadurch vermischten sich auch die letzten
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