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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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dass die zwei Burschen aus dem Dorf, sich unmittelbar unter ihr mühsam aber schnell, auf Skiern nach oben brettelten. Diesmal trug einer ein Gewehr über die Schulter gehängt und der Andere ein Seil. Sie winkten ihr fröhlich zu und Isa, die plötzlich große Angst um den Adler hatte fuhr schnell zu ihnen hinunter und schrie sie an.
    „Was fällt euch ein, lasst endlich das Tier in Ruhe!“
    Erschrocken blickte sie zu dem Horst hinauf und sah, dass der Adler ruhig in seinem Nest saß und sich in den Schatten des Felsens duckte. In dieser Position konnten die Männer ihn nicht erschießen, der Felsvorsprung und sein Horst schützten ihn! Unwillig warf Bernie sein Gewehr dem Kameraden zu. „Gib das Seil her, Luggi!“ rief er und als er es in seinen Händen hatte, schnallte er sich seine Skier ab und stieg Richtung Felsspitz hinauf. Er blieb unterhalb des Zackens stehen und warf mit großem Geschick das Seil über den Felsen. Schnee stob abwärts auf seinen Körper und er schüttelte sich.
    Der Adler blieb ganz ruhig in seinem Horst sitzen. Isa hatte Angst.
    „Bitte Bernie lass das Tier in Ruhe!“ rief sie aufgebracht und brettelte mit ihren Skiern näher an ihn heran. „Lass du mich in Ruhe!“ Schrie Bernie. „Und du Luggi schieß, wenn ich den Vogel aufgescheucht habe! Ich steige ein Stück zum Horst auf.“ Und er zog sich am Seil robbend, den Felsen entlang hinauf. Isa und Luggi sahen ihm gebannt zu. Plötzlich begann Wolf seltsam zu heulen und in dem Moment, als Luggi sich überrascht nach dem Hund umdrehte um dann sofort wieder in Richtung Horst blickte, erhob sich der Adler flügelschlagend.
    Er schob mit seinen starken Fängen den Horst über den Rand des Felsens hinaus und das Nest fiel mitten auf das nach oben gerichtete Gesicht von Bernie und zerbrach mit einem dumpfen Knall.
    Der getrocknete Adlerkot staubte in die Augen des Jungen. Bernie kreischte so laut und schrill, dass es schaurig von den Felsen widerhallte.
    Er ließ plötzlich das Seil los und stürzte, blind und noch immer von brennenden Schmerzen gepeinigt, qualvoll schreiend und mit seinen Armen wild vor seinen Augen herumschlagend, hinab.
    Der Adler breitete seine mächtigen, in der Sonne Violettbraungold leuchtenden Schwingen aus und segelte ruhig in immer größer ziehenden Kreisen Richtung Joch und verschwand dahinter innerhalb weniger Sekunden.
    Isa und Luggi liefen zu dem herabgestürzten Bernie. Der kreischte und wimmerte abwechselnd, krampfhaft beide Hände vor seine Augen haltend. Sein linkes Bein lag seltsam verrenkt vom Körper weg und Isa wusste, dass er es sich schwer verletzt hatte. Sie versuchte ruhig auf ihn einzureden und seine Hände von seinen Augen wegzuziehen, doch er wehrte sich heftig und schrie und schrie.
    Eine tiefe Stimme sagte hinter ihr. „Der Adlerkot vom Horst hat seine Augen verätzt. Das kommt davon, wenn man keinen Respekt vor geschützten Tieren hat! Mitleid habe ich jetzt wirklich keines, aber wir müssen ihm natürlich helfen!“
    Erleichtert, plötzlich Trimmel dazuhaben, atmete Isa auf. Der Förster nahm Luggi das Gewehr ab und baute aus Bernies Skiern und Stecken eine provisorische Bahre. „Wir müssen ihn ein Stück talabwärts bringen“, brummelte er. „Unten auf der Lichtung können wir dann den Hubschrauber rufen“. Bernie wimmerte, doch niemand achtete auf ihn. Trimmel sagte sehr zornig zu Luggi: „Jetzt nistet der Adler niemals mehr hier. Der sucht sich sofort einen anderen Platz. Ihr verdammten Wilderer!“ Er klang so wütend, dass Luggi den Kopf einzog und kleinlaut murmelte: „Das ist die Schuld von der Schwarzhaarigen im Schloss. Die hat Bernie schon wochenlang bearbeitet. Mit Geld, Schmeicheleien und Versprechungen!“
    „Selber schuld, beide seid ihr doch erwachsen, so dass ihr Nein sagen könnt, wenn jemand von Euch etwas Unrechtes verlangt! Doch wie immer hat hier die Gier gesiegt, nicht wahr! Jetzt bekommt ihr beide eine Anzeige und das wird nicht billig. Vielleicht merkt ihr euch dann endlich, dass kein Geld dieser Welt es rechtfertigt, geschützte Tiere zu töten, aus welchen niederträchtigen Motiven auch immer! Das kannst du ja mal deinem Vater erklären! Woher er dann das Geld nehmen will, das er bei einer Verurteilung für dich hinlegen muss, kannst du ihm selber sagen! Vielleicht gibt euch ja Frau Rubin das Geld! Sie scheint ja genug Vermögen zu besitzen! Erst neulich musste sie für ihre Hunde achthundert Euro Strafe zahlen! Sie wird euch sicher aushelfen, nachdem

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