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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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das wollte Rubina nicht.
    Sie könnte vorher den Stern des Schicksals finden, mit dem Menschenmann in das Verborgene Königreich reisen und ihn zu ihrem König erklären. Dazu musste sie allerdings Taras und Mondiana die nun rechtmäßigen Herrscher besiegen und für immer knechten. Mit der grenzenlosen Macht des diamantenen Sternes könnte sie dann, als Herrscherin über das gesamte Universum ihre eigenen Gesetze und Regeln erstellen! Nachdenklich schüttelte die Elfe ihren Kopf. Ja, sie musste alle, die zu ihrer Familie gehörten, endgültig vernichten. Auch ihren Vater, der jederzeit aus dem Seeopal-Palast zurückkehren und sie zur Rechenschaft ziehen konnte.
    Sie musste, sie sollte, sie wollte….
    Sie griff sich an ihre schmerzende Stirn. Sie würde morgen oder übermorgen noch einmal darüber nachdenken. Heute nicht mehr. Sie war zu müde und zu gedankenschwer.
    Also griff Rubina nach ihrem Handy. Sie rief Benno an und fragte ihn, wann er endlich wieder zu ihr käme.

 
    SECHZEHNTES KAPITEL
    Damals im Verborgenen Reich
     
    REISE IN DAS LAND DER KLEINEN LEUTE
    Rubina lag versteckt hinter einem der riesigen rötlichen Felsen in der für Drachenmenschen verbotenen Zone am Roten See. Sie fühlte keinerlei Angst vor den gefürchteten Dämonischen Drachen, deren Höhlen sich ganz in ihrer Nähe befanden. Nein, im Gegenteil! Die nicht sichtbare Anwesenheit der grausamen Drachen prickelte wie angenehmes Rosenwasser auf ihrer Haut. Sie beobachtete den königlichen Elfentross ihrer Schwester Mondiana, der über die Passstraße zog, die einer riesigen Schlange gleich in unzähligen Kehren bis hinauf zum Roten See und von da aus ins Land der Zwerge und Trolle führte. Sie erkannte die zierliche Figur und das silberblonde Haar ihrer Schwester, das wie ein Schleier im Wind wogte. Rubina keuchte vor Hass und Empörung, als sie sah, dass das Wappen des Elfenkönigs Mondianas Pferd schmückte und voller Neid beobachtete sie die königliche Grazie ihrer Schwester, die inmitten ihrer Getreuen ritt. Sie konnte ihre Wut kaum mehr zügeln und zog ungestüm einen Pfeil aus dem rotgoldenen Köcher und spannte zitternd den Bogen. Doch gerade als sie ihn abschnellen lassen und diese lichte und ihr so verhasste Gestalt für lange Zeit zu deren eigenen Stern zurückschicken wollte, packte sie eine kräftige muskulöse Hand. Empört wandte sich um und erkannte Yaruba, die sie durch die Augenschlitze ihres Helms ruhig ansah und mit ihrer seltsam rauen Stimme sagte: „Tut das nicht, Herrin, es wäre unser beider Untergang!“ Und sie nahm ihr Pfeil und Bogen weg und zog Rubina an der Hand den Felsen hinunter. „War das der Grund, weshalb du dich so plötzlich unerlaubt von Deiner Truppe entfernt hast, Rubina? Das ist nicht die richtige Zeit und der falsche Ort um eine Elfe in diesem Land zu töten, glaube mir“, sagte sie noch mal barsch und eindringlich. Kraftvoll zerrte sie Rubina bis zu ihren Pferden weiter. Sie fesselte ihre kleinen Hände und band sie unwirsch und grob auf ihr Pferd. Dann nahm sie beide Zügel, schnalzte kurz und die Tiere liefen in scharfem Galopp ins hintere Tal hinunter, bis die bunten Wimpel des Zeltlagers der Amazonen vor ihnen auftauchten.
    Mondiana ahnte davon nichts. Fröhlich ritt sie die Straße entlang, nur die Weise Alte sah misstrauisch zum Himmel, als Yeriks warnende Schreie ertönten. Die Weise Alte hob mit einem scharfen lauten Ruf ihre Hand und der Tross hielt an. Yerik flog in immer kleiner werdenden Kreisen zur Erde, und landete auf Mondianas ausgestrecktem Arm. Mit spitzen Lauten und aufgeregtem Flügelschlagen, berichtete er von Rubinas tödlichen Absichten und ihrem Misslingen. Die Elfe wurde blass und Kälte kroch in ihr Herz. Sie hatte Angst. Ihre Freude über den sonnigen warmen Tag, die angenehme Reise und ihre ahnungslose Unbekümmertheit waren fort. Sofort umringten die Elfenkrieger ihre künftige Königin wie lebende Schutzschilder und Yerik erhob sich wieder in den purpurnen Himmel um jegliche Gefahr schnellstens zu melden.
    Als sie die vorletzte Kehre erreichten, ertönte wieder Yeriks Schrei.
    Mondiana sah ihn über sich, hoch in der Luft. Ein feuriges Etwas näherte sich mit großer Geschwindigkeit dem Bergadler. Plötzlich glühte es Rot sprühend auf und die Elfe sah voller Entsetzen, wie ihr Adler taumelte und trudelnd fiel. Sie sprang vom Pferd und hielt Yerik ihren Mondstein entgegen. Silbernes Sternengeglitzer sprühte auf. Der große Vogel fiel sanft auf eine weiche Matte,

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