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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rage auf. Das erbärmliche Schloss an der Innenseite sprang aus der Halterung, die Tür flog auf und prallte mit einem Knall gegen die Wand.
    Arianas Schrei folgte ein weiterer Ausruf des Entsetzens, Letzterer ertönte jedoch hinter Braedon im Gang zur Schankstube.
    » Monsieur!«, rief der Wirt und eilte herbei, als er den Krach vernommen hatte. »Oh Monsieur, was für ein Schaden! Passt doch auf, ich bitte Euch!«
    »Lasst uns allein«, zischte Braedon.
    Der Wirt schaute ihn für einen Moment verdutzt an, duckte sich dann und lief wortlos zurück in die Schankstube.
    »Was, zum Teufel, macht Ihr da?«, keuchte Ariana. Sie hatte eben noch im Badewasser gelegen und stand nun mit nichts als einem weißen Leinentuch um ihren schlanken, geschmeidigen Körper neben dem Zuber. Das Wasser tropfte aus den Spitzen ihres honigblonden Haars. Erschrocken zog sie das Tuch enger um sich. »Wie könnt Ihr es wagen, hier so hereinzuplatzen! Habt Ihr den Verstand verloren?«
    »Ja, in der Tat, das habe ich mich auch gerade gefragt«, sagte Braedon und trat ganz in die kleine Kammer.
    Er hatte bereits geahnt, wie schön sie unter all den Schichten aus Kleidung und Decken sein würde, aber trotzdem war er nicht auf das geschmeidige Geschöpf vorbereitet gewesen, das jetzt zitternd und mit weit aufgerissenen Augen vor ihm stand, während das Wasser in kleinen Rinnsalen über die cremefarbenen Arme und die schlanken Beine lief. Der Schlag, den er auf den Kopf erhalten hatte, war zwar heftig gewesen, doch offenbar nicht stark genug, um ihn davon abhalten zu können, diesen Anblick zu genießen: Bewundernd nahm er die verführerischen Rundungen von Arianas Körper in sich auf, die nur unzureichend von dem kleinen Stück Stoff verdeckt wurden.
    »Hinaus!«, rief sie. »Verlasst sofort den Raum! Habt Ihr kein Gespür für Anstand?«
    Braedon erwachte aus seiner Starre und warf Ariana einen vernichtenden Blick zu. Er hatte nicht die Absicht, die Kammer zu verlassen. »Oh, bitte um Vergebung, Mylady«, spottete er. »Der letzte Rest von Anstand muss mir wohl gerade abhandengekommen sein, als mich jemand auf offener Straße überfallen und versucht hat, mir den Schädel einzuschlagen.«
    Verwirrung huschte über ihre empörte Miene. »Wovon redet Ihr? Wer hat Euch angegriffen?«
    »Leider hatte ich nicht die Zeit, seinen Namen zu erfragen«, grollte Braedon. »Aber der Bastard kannte meinen, und er wollte wissen, wo es ist. Wonach könnte er Eurer Ansicht nach gesucht haben, Ariana?«
    Nachdenklich verzog sie das Gesicht und machte einen Schritt vom Zuber weg. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon Ihr sprecht.«
    »Ach, nein?« Er ließ den Blick durch den Raum gleiten und betrachtete ihre Kleidungsstücke, die sie ordentlich vor dem Holzfeuer im Kamin ausgebreitet hatte. Daneben lag ihre Tasche, die zur Hälfte von den Falten ihres Mantels verdeckt wurde. Die große Ledertasche mit ihren verfluchten Geheimnissen. Geheimnisse, die ihr oder ihm das Leben kosten konnten.
    Mit energischen Schritten ging Braedon auf die Tasche zu.
    »Halt – wartet!« Ariana eilte ihm nach. Die Binsen, die den Boden bedeckten, raschelten unter ihren bloßen Füßen. »Bitte, Ihr dürft nicht … «
    Braedon packte die Tasche und öffnete den Verschluss. Er spürte, wie Ariana heftig an seinem Ärmel riss. Die noch feuchte Haut ihres bloßen Arms schimmerte verführerisch im Schein des Feuers, aber er ließ sich von seinem Vorhaben nicht abbringen.
    »Ich bitte Euch, Braedon, lasst … «, bettelte Ariana.
    Doch ihr Flehen ließ ihn kalt. Sie war ihm mehr als eine Erklärung schuldig, er hatte genug von ihren Ausflüchten. Er packte die Tasche, drehte sie um und schüttete den Inhalt auf den Boden. Ariana sog laut die Luft ein, als die Gegenstände – Pergamente und Papiere sowie zwei in Leder gebundene Kodizes – vor seine Füße fielen.
    »Braedon, Ihr versteht das nicht. Ich hätte Euch alles erklärt – ich wollte es Euch sagen, aber sie verlangen, dass niemand wissen darf … «
    Er sah sie fragend an, dann bückte er sich und hob einen der Kodizes auf, dessen Verschluss sich beim Aufprall geöffnet hatte. Die Seiten waren mit fein geschwungener Schrift beschrieben, doch die Worte ergaben keinen Sinn. Sie waren auf eine seltsame Weise verschlüsselt und in Latein verfasst, allerdings nicht in dem Schullatein, das Braedon in jungen Jahren gelernt hatte.
    Er blätterte die Seite um und entdeckte ein zusammengefaltetes Stück Papier. Eine Zeichnung –

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