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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfuhr Ariana ein leises Keuchen, doch da senkte sich bereits eine dicke Wolldecke auf sie herab und hüllte sie in Dunkelheit. Sie versuchte noch zu schreien, aber als sie den Mund öffnete, schloss sich eine große Hand um ihr Gesicht und unterdrückte jeden weiteren Versuch, sich bemerkbar zu machen. Verzweifelt versuchte Ariana sich dem klauenartigen Griff zu entwinden; sie trat nach dem Angreifer und schlug mit den Armen um sich, doch vergeblich.
    Eine Hand auf ihren Mund gepresst, den anderen Arm um ihre Taille geschlungen drückte der Entführer sie an seinen großen Körper und zerrte sie von der Straße. Ariana wehrte sich weiterhin so gut sie konnte: Sie bäumte sich auf, versuchte dem Unbekannten zu entkommen, der sie unnachgiebig festhielt. Plötzlich hörte sie das leise Wiehern eines Pferds und spürte, dass ihr Entführer den Griff ein wenig lockerte. Aus dem Klirren von Zaumzeug schloss sie, dass er in den Sattel stieg. Einen Moment später wurde sie von starken Armen hochgehoben und fand sich bäuchlings auf dem Rücken des Tiers wieder.
    Ein leichter Fersendruck ihres Entführers setzte das Pferd in Bewegung. Bei jedem Schritt spürte Ariana einen Stoß in der Magengegend. Hilflos lag sie da, nur gestützt von der starken Hand des Unbekannten. Das Pferd lief nun geschmeidiger und fiel in leichten Galopp.
    Sie konnte nicht sagen, wie lange sie schon ritten oder wohin sie gebracht wurde. Sie wusste lediglich, dass Rouen längst hinter ihnen liegen musste, als der Mann das schnaubende Pferd schließlich zügelte und zum Stehen brachte. Er sprang vom Sattel und hob Ariana herunter.
    »Lasst mich los!«, rief sie, als sie wieder sprechen konnte. »Lasst mich – los!«
    Sobald sie unter ihren Füßen Boden spürte, setzte Ariana sich wieder zur Wehr. Als sie erneut versuchen wollte, sich aus der muffigen Decke zu befreien, zog ihr Entführer ihr diese mit einem Ruck vom Kopf. Als ihr Blick zu dem Gesicht des Mannes flog, entfuhr ihr unwillkürlich ein heftiger Fluch.
    »Braedon!«, keuchte sie erbost und verwirrt zugleich.
    Rasch schaute sie sich um und erblickte die verwitterten, geisterhaft anmutenden Ruinen einer alten Abtei. Hohe Mauern ohne Dach hoben sich grau von dem weißen Schnee ab. Trostlos und einsam war es hier draußen. Weit in der Ferne erblickte sie die Umrisse Rouens. Das Treffen mit Master Delavet, das zur Rettung ihres Bruders führen sollte, lag nun weit entfernt, unerreichbar für sie.
    Sie sah Braedon an, und eine unbändige Angst schnürte ihr schier die Luft ab. »Verschwinde. Wie kannst du es wagen, mich so zu behandeln?«
    »Es erschien mir notwendig.«
    »Du hast ja keine Vorstellung davon, was du angerichtet hast. Du … du hast alles zunichtegemacht!« Sie wandte sich von ihm ab und griff nach den Zügeln. »Ich nehme dein Pferd. Ich muss zurück, bevor es zu spät ist … «
    »Zurück zu deiner Verabredung mit den Templern?«, unterbrach er sie.
    »Was weißt du davon?« Sie erschrak, als sie merkte, wie genau er Bescheid wusste, aber schon im nächsten Moment verdrängte der Zorn ihre anfängliche Überraschung. »Oh, richtig, ich vergaß. Du bist der viel gerühmte Jäger. Hast du deine seltsamen Fähigkeiten benutzt, um mich aufzuspüren?«
    Er begegnete ihrem spöttischen Unterton mit einem Blick voller Sarkasmus. »Ich brauchte meine Fähigkeiten nicht zu bemühen. Es war leicht, dich zu finden. Ich wusste, dass du nach Rouen gehen würdest, mit oder ohne Kenricks Tasche, so hartnäckig, wie du bist. Deine Absicht war leicht zu durchschauen, als du letzte Nacht davongerannt bist.«
    »Genauso wie deine, jetzt, da ich die Wahrheit über dich kenne.« Sie wandte sich von ihm ab und stellte einen Fuß in den Steigbügel, fest entschlossen, zurück in die Stadt zu reiten. Doch kaum berührte ihre Fußspitze den eisernen Ring, da streckte Braedon die Hand nach ihr aus und entriss ihr die Zügel.
    »Du kennst also meine Absicht, wie? Du weißt, was ich vorhabe?«
    »Ich weiß, was ich wissen muss. Du hast mich belogen – in allen Belangen, wie es scheint. Du hast die Karte aus Kenricks Tasche genommen und verbrannt.«
    »Ich durfte nicht zulassen, dass sie in die Hände der Entführer fällt.«
    Ariana gab einen höhnischen Laut von sich. »Du bist schon die ganze Zeit hinter dem Kelch her, genau wie der Mann in der Schenke gesagt hat. Du hast mich nur benutzt!«
    »Du bist auf mich zugekommen und hast mich um Hilfe gebeten, hast du das schon vergessen? Ich wollte mit der

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