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Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition)

Titel: Der Kelch von Anavrin: Das magische Siegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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spiegelte sich flackernd in ihren Augen, in denen die großen, starren Pupillen nach innen zu blicken schienen. Sie sah ein wenig mitgenommen aus, als bereitete ihr etwas Qualen.
    Kenrick streckte die Hand aus und umfasste ihren Arm. »Was ist?«
    Sie blinzelte, als wolle sie einen Gedanken verscheuchen, der sie unvorbereitet heimgesucht hatte. »Ich weiß es nicht. Etwas von dem, was Ihr gesagt habt, kam mir irgendwie vertraut vor … «
    »Ihr erinnert Euch an weitere Einzelheiten?«
    Ein Ausdruck wachsenden Unbehagens huschte über ihre Züge. »Ich … ich bin mir nicht sicher. Einige Dinge scheinen so dicht an der Oberfläche zu schweben – Einzelheiten, Worte, Gesichter. Andere Dinge entziehen sich meiner Erinnerung aber nach wie vor. Ihr könnt nicht wissen, wie furchtbar es ist, wenn man sich gerade noch des eigenen Namens entsinnen kann und vielleicht auch ein paar Einzelheiten aus der eigenen Vergangenheit weiß, die so unvollständig, so fremd erscheint.«
    »Das braucht seine Zeit, Haven. Ich bin mir sicher, dass Ihr Euch bald an alles erinnern werdet.«
    Sie nickte langsam und betrachtete ihre Hände, mit denen sie an dem geflochtenen Gürtel nestelte, den sie um die Hüften trug. »Um ehrlich zu sein, genau deswegen bin ich zu Euch gekommen. Ich wollte Euch sprechen.«
    »So?«
    »Ihr sagtet, Ihr würdet mich gehen lassen, sobald ich wieder bei Kräften wäre.« Als er ihre Worte nur mit einem zögernden Nicken quittierte, fuhr sie hastig fort: »Meine Schulter verheilt gut, und mein Erinnerungsvermögen wird sich, wie Ihr eben selbst gesagt habt, von ganz allein wieder einstellen. Ihr sagtet, wenn ich mich besser fühle, würdet Ihr mir ein Pferd und Begleitschutz zur Verfügung stellen, damit ich dorthin zurückkehren … «
    »Kommt nicht infrage«, beschied er ihr knapp.
    »… kann, wo ich hingehöre«, schloss sie, ließ das lose Ende des Gürtels los und schaute mit finsterer Miene zu Kenrick auf. »Warum kommt das nicht infrage? Habt Ihr es mir nun versprochen oder nicht?«
    »Das habe ich getan, ja.«
    »Und jetzt wollt Ihr dieses Versprechen brechen?«
    »Die Dinge liegen nun anders. Die Männer, die Greycliff Castle überfallen haben, sind irgendwo dort draußen unterwegs. Sie haben eine Spur des Todes und der Verwüstung hinterlassen, und bald werden sie zu meiner Burg kommen.«
    Sie schritt nun im Gemach auf und ab und sah besorgt zu Boden. »Umso mehr ein Grund für mich, endlich aufzubrechen. Wenn ich irgendwo in Gefahr bin, dann doch wohl hier. Ich habe nicht vor, so lange zu bleiben, bis sie mich gefunden haben. Ein zweites Mal werde ich vielleicht nicht mit dem Leben davonkommen.«
    »Hier wird Euch kein Leid geschehen.«
    »Wie könnt Ihr da so sicher sein? Ihr habt doch selbst gesagt, dass diese Männer gefährlich sind, dass sie vor nichts zurückschrecken, um das zu bekommen, wonach sie suchen.«
    »Ja.«
    »Woher wollt Ihr dann wissen, dass ich hier sicher bin?«
    Kenrick streckte die Hand nach ihr aus und berührte Haven an der Schulter. Dann umschloss er ihr eigensinnig emporgerecktes Kinn und drehte ihr Gesicht sanft zu sich. »Ihr seid hier sicher, da ich Euch beschützen werde. Mit meinem Schwert und meinem Leben, Haven. Niemand wird Euch auch nur ein Haar krümmen, denn er müsste erst an mir vorbei. Und dazu wird es nicht kommen. Versteht Ihr?«
    Sie schloss die Augen, und ihre dunkelbraunen Wimpern schmiegten sich Halbmonden gleich an ihre geröteten Wangen. »Ihr seid derjenige, der nicht versteht. Euer Schutz birgt eine weitere Gefahr für mich.«
    »Ich biete Euch meinen Schutz bereitwillig und ohne Bedingungen an.«
    »Ich weiß.« Als sie die Lider wieder öffnete und langsam seinen Blick suchte, lag ein Feuer in ihren smaragdgrünen Augen. »Und genau deswegen seid Ihr eine Gefahr für mich, Kenrick. Ich fürchte, mein Herz ist in Gefahr.«
    Der leise Fluch, der Kenrick über die Lippen kam, zeugte von Verblüffung. Obwohl er Haven an sich ziehen wollte, gelang es ihm unter Aufbietung seiner Willenskraft, sie auf Armeslänge von sich zu halten und in ihren Augen nach Antworten zu suchen.
    »Was habt Ihr nur mit mir getan? Ich sehe Euch und bin augenblicklich wie verzaubert. Ich berühre Euch und will Euch besitzen. Bei Gott, aber wenn ich Euch küsse, habe ich das Gefühl … zum ersten Mal nach langer Zeit, dass ich … «
    »… wieder lebe?«, ergänzte sie mit einem Wispern, als kenne sie jeden seiner Gedanken.
    Sacht umschloss er ihr Antlitz mit beiden Händen

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