Der Keller
das knackende Geräusch zerreißender Knorpel. Marty zuckte vor Schmerz zusammen, öffnete den Mund und schrie.
»Marty!«, rief Ciaire, die die beiden beobachtete.
In wenigen Augenblicken würde sie sich ebenfalls auf Gorman stürzen. Zwei gegen einen. Wie unfair!
Er zerrte an Martys Fuß. Sobald der stöhnende Mann in Reichweite war, boxte ihm Marty in den Unterleib.
»Lassen Sie ihn in Ruhe!«, schrie Ciaire. »Fassen Sie ihn nicht an, Sie Arschloch!«
Sie war nur noch wenige Meter von ihm entfernt.
Gorman packte einen Felsen von der Größe einer Kokosnuss und ließ ihn gegen Martys Stirn krachen. Er spürte, wie der Schädel unter der Wucht des Aufpralls barst.
Ciaire machte ein winselndes Geräusch. Sie wich zurück, wobei sie ruckartig den Kopf schüttelte und versuchte, mit wedelnden Armen die Balance zu halten.
Gorman richtete sich auf. »Keine Angst«, sagte er. »Ganz ruhig. Wir bringen ihn zu einem Arzt.«
Ciaire wirbelte herum und rannte den Hügel hinauf.
Gorman folgte ihr. »Bleiben Sie stehen!«, rief er. »Wenn Sie weglaufen, können wir Marty nicht helfen. Warten Sie doch!«
Sie rannte weiter.
»Verdammt noch mal, bleiben Sie stehen! Ich werde Ihnen nichts tun!«
Ihr Fuß stieß gegen einen von Janices Stiefeln. Sie stolperte, fiel jedoch nicht hin.
Gorman warf den Stein. Er traf sie zwischen den Schulterblättern, und sie ging zu Boden und kroch auf allen vieren weiter. Gor-
man warf sich mit seinem vollen Gewicht auf sie. Er packte ihr Haar, riss ihren Kopf zurück und hob die Faust, um ihr ins Gesicht zu schlagen. Doch die Position war ungünstig, und er konnte nicht viel Wucht in seinen Hieb legen. Er boxte ihr in schneller Folge immer wieder ins Gesicht. Sie schluchzte und versuchte, sich wegzudrehen. Es gelang ihr sogar, sein Handgelenk zu packen, doch er riss sich los und rammte seinen Ellbogen so hart gegen ihre Schulter. Das ließ ihren ganzen Körper erzitterten. Er fuhr fort mit dem Ellenbogen auf sie einzuschlagen und bei jedem Schlag schrie sie auf und krümmte sich vor Schmerz. Dann jedoch stieß er sich den Musikantenknochen, so dass sein Arm prickelte und taub wurde.
Ohne ihr Haar loszulassen stieß er sich von ihrem Rücken ab und setzte sich auf ihren Hintern. Dem schwachen Beben ihres Körpers schenkte er keine Beachtung - er wusste, dass sie bereits kampfunfähig war. Er schüttelte seinen Arm und wartete, bis das Gefühl der Taubheit verschwunden war. Dabei sah er sich auf dem vom Mondlicht beschienenen Boden nach einem Stein um, fand jedoch keinen in Reichweite.
Sie wand sich unter ihm hin und her.
»Lass das!«, zischte er und riss grob an ihrem Haar. »Und hör mit der verdammten Heulerei auf.«
Sobald er seinen Arm wieder bewegen konnte, tastete er in dem Gebüsch neben Ciaire nach einem Stock. Er fand einen, der jedoch nur wenig länger als ein Bleistift war und keine nennenswerte Spitze hatte. Aber vielleicht würde es ja trotzdem klappen.
Er hielt den Stock wie ein Messer und rammte ihn genau unter ihrem rechten Ohr in ihren Hals. Der Stock rutschte ab und hinterließ einen tiefen Kratzer. Ciaire schrie auf und warf sich verzweifelt herum. Gorman stach noch einmal zu, wobei ein paar Zentimeter des Stocks abbrachen und eine brauchbare Spitze hinterließen. Beim dritten Versuch durchbohrte das Holz ihre Haut. Ihre Schreie wurden höher. Sie wehrte sich in Todesangst, als er den Stock immer tiefer in ihren Hals trieb. Dann zog er ihn heraus und
holte ein weiteres Mal aus. Noch lange, nachdem sie aufgehört hatte zu schreien und reglos unter ihm lag, stach er auf sie ein.
Dann rollte er sich von ihr herunter. Der Ärmel seines Jacketts war mit Blut getränkt. Er wischte sich die Hand am Hosenboden ab und vergewisserte sich, indem er sein Jackett abtastete, dass er weder seinen Geldbeutel noch das Diktiergerät verloren hatte.
Das Diktiergerät! Er nahm es heraus. Himmel, es war die ganze Zeit über angeschaltet gewesen und hatte die Morde aufgezeichnet. Er musste das Band vernichten.
Außerdem würde er seine Kleidung loswerden müssen. Aber das konnte warten.
Er ging den Hügel hinunter und hob Brians Hose auf. Die Unterhose fiel heraus. Er nahm die Autoschlüssel aus der Hosentasche und ging weiter durchs Gestrüpp, bis er auch die Kamera fand. Schließlich kniete er sich vor Martys Leichnam und zog den Vertrag aus seiner Hemdtasche. Er nahm auch Martys Schlüsselbund an sich, obwohl er keine Ahnung hatte, wozu er ihn brauchen konnte.
Als er am
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